Brose Bamberg verschenkt den Sieg

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Jared Cunningham (l.) verliert den Ball gegen Daniel Hackett, der zum 84:80 vollstreckt. Foto: Daniel Löb
Jared Cunningham (l.) verliert den Ball gegen Daniel Hackett, der zum 84:80 vollstreckt.  Foto: Daniel Löb

28 Sekunden vor Schluss führte das Brose-Team in München mit 86:80, musste dennoch in die Verlängerung und unterlag bei den Bayern mit 97:101.

Die Wiederholung des Pokal-Triumphes können sich die Brose-Basketballer abschminken: Diesmal standen sich die letztjährigen Finalisten schon im Viertelfinale gegenüber, wobei die Münchner Bayern am Sonntag glücklich mit 101:97 (40:40, 86:86) nach Verlängerung gegen eine aufopferungsvoll kämpfende Bamberger Mannschaft die Oberhand behielten. Im Halbfinale des Top-Four-Turniers am 17. Februar in Ulm treffen die Bayern auf den Gastgeber. Oberfranken ist beim Top Four dennoch vertreten: Medi Bayreuth qualifizierte sich mit einem deutlichen 96:74-Erfolg in Frankfurt für die Vorschlussrunde und misst sich im Halbfinale mit den Berlinern,die sich vor heimischer Kulisse knapp mit 78:73 gegen Ludwigsburg durchsetzten.
Das Brose-Team zeigte trotz der Doppelbelastung in der Euroleague in dieser Woche von Beginn an Charakter und bot dem hohen Favoriten die Stirn. Vor allem in der Offensive präsentierten sich die Bamberger in hervorragender Verfassung. 30 Punkte standen für den Meister nach zehn Minuten zu Buche - bei 13 Würfen leisteten sich der starke Nikos Zisis & Co. einen einzigen Fehlwurf von der Dreierlinie. Neben dem Griechen (2) netzten aber auch Ricky Hickman und Patrick Heckmann aus der Distanz ein. Außerdem gelang es den Oberfranken immer wieder mit schnellem Spiel einfache Punkte zu verbuchen - sonst eher ein Markenzeichen der Bayern.
Nach dem Offensiv-Festival (30:25) im ersten Viertel warteten die Gäste im zweiten Abschnitt dreieinhalb Minuten auf den ersten Korb - was die Münchner zum Ausgleich nutzten. Beide Abwehrreihen gingen jetzt aggressiver zu Werke, so dass die Punktausbeute (15:10) deutlich weniger wurde.
Nach dem Seitenwechsel drehten auf Münchner Seite Devin Booker und Milan Macvan auf, schossen die Bayern mit 47:40 in Front. Doch Augustine Rubit und Maodo Lo schlugen zurück (47:46). In der Schlussphase des dritten Viertels nutzten dann Reggie Redding (2 Dreier) und Maik Zirbes ihre Freiheiten und sorgten für das 59:53. Nach den beiden Dreiern von Daniel Hackett und Ricky Hickman war vor dem Schlussviertel (65:61) noch alles drin für den Double-Gewinner.


Sechs-Punkte-Führung verspielt

Der starke Patrick Heckmann spielte erst einen Assist auf Leon Radosevic und versenkte im Anschluss einen Dreier zum 66:67. Lo sorgte aus der Distanz für die Bamberger 71:70-Führung. Angeführt von Redding antwortete der Gastgeber zum 76:71, doch Zisis mit seinem fünften Dreier brachte Bamberg zurück ins Spiel (80:80). Und Hackett sorgte mit vier Punkten in Folge 1:39 Minuten vor Schluss für das 84:80. Zisis erhöhte mit zwei sicher verwandelten Freiwürfen, doch Braydon Hobbs per Dreier und Nihad Djedovic per Drei-Punkte-Spiel retteten die Münchner in die Verlängerung.
"Das war nie und nimmer ein Foul. So kann man ein Spiel nicht entscheiden", kommentierte Zisis den fragwürdigen Bonus-Freiwurf für Djedovic.
Die Bamberger ließen sich in der Verlängerung auch durch ein technisches Foul, das Redding zu fünf Punkten nutzte, nicht aus der Ruhe bringen und sorgten von der Freiwurflinie für die 95:91-Führung. 73 Sekunden vor Schluss lag wieder der Gastgeber mit 96:95 vorn. Nach zwei Brose-Ballverlusten führte Bayern 20 Sekunden vor Schluss mit 97:95 und schaukelte den Sieg über die Zeit. "Ich bin stolz auf das Team. Das war ein großes Spiel", kommentierte Zisis. Münchens Djedovic atmete tief durch und meinte: "Wenn Bamberg gewonnen hätte, wäre das auch verdient gewesen."
Die Statistik
Bayern München - Brose Bamberg 101:97 n.V.
(25:30, 15:10, 25:21, 21:25,15:11)
München Redding (24 Punkte/3 Dreier), Djedovic (13), Macvan (12/1), Booker (11), Jovic (10/2), Zirbes (10), Cunningham (8/1), Hobbs (7/2), Barthel (6), Gavel
Bamberg Hackett (21/1), Zisis (19/5), Rubit (18), Hickman (16/4), Heckmann (8/2), Lo (7/1), Musli (4), Wright (2), Radosevic (2), Staiger
SR Lottermoser, Kovacevic, Fritz
Zuschauer 6523
Gesamtwurfquote München 52 Prozent (33 Treffer/63 Versuche), Bamberg 47 (30/64)
Dreier München 39 Prozent (9/23), Bamberg 39 (13/33)
Freiwurfquote München 90 Prozent (26/29), Bamberg 86 (24/28)
Rebounds München 28 (22 defensiv/6 offensiv), Bamberg 34 (24/10)
Ballgewinne/-verluste München 9/13, Bamberg 11/16
Assists München 13 / Bbg. 19
Fouls München 28 / Bbg. 27