Die Berliner beenden die zwölf Spiele andauernde Siegesserie der Bamberger. Bei der knappen 66:69-Heimniederlage des Pokalsiegers in der Bundesliga zeigen beide Teams eine leidenschaftlich geführte Partie.
Ein zweiter Coup gegen Alba Berlin blieb den Bamberger Brose-Basketballern zwar verwehrt. Federico Peregos nahm aus der knappen 66:69-Niederlage im Bundesliga-Spitzenspiel aber Positives mit. "Unser Defensivsystem funktioniert mittlerweile", meinte der Brose-Coach.
Sechs Wochen nach dem knappen Pokaltriumph der Oberfranken lieferten sich beide Teams abermals einen heißen Kampf mit beiderseits guten Leistungen in der Verteidigung, diesmal hatten aber die Albatrosse in der Brose-Arena knapp die Nase vorne. Eine weitere Erkenntnis im zweiten Duell mit dem Team aus der Hauptstadt: Die Bamberger sind mit dem Eurocup-Finalisten durchaus auf Augenhöhe, können diesen aber nur bezwingen, wenn alle ihre Bestleistung zeigen.
Dies war am Sonntagabend nicht der Fall. Ausgerechnet Anführer Tyrese Rice, der den Bambergern in dieser Saison schon so oft knappe Siege beschert hatte, erwischte wie schon wenige Tage zuvor gegen AEK Athen keinen guten Tag. Fünf der insgesamt 16 Ballverluste seines Teams gingen auf sein Konto. Nur einen seiner 14 Würfe aus dem Spiel heraus traf er. Bezeichnend war daher, dass Rice (fünf Punkte) den letzten Dreier, mit dem er die Bamberger in die Verlängerung hätte retten können, vier Sekunden vor der Schlusssirene danebensetzte. Dass der Aufbauspieler überspielt ist, wollte Perego nicht gelten lassen. "Wir geben ihm so viele Pausen, wie wir können", meinte der Italiener. In der Schlussphase war er jedoch auf Rice angewiesen, da er den von den Nachwirkungen einer fiebrigen Erkältung geschwächten Nikos Zisis nicht mehr einsetzen konnte.
Während Rice abermals schwächelte, von Ricky Hickman (zwölf Punkte) aber ordentlich vertreten wurde, zeigte Cliff Alexander mit einem Double-Double (15 Zähler/zehn Rebounds) wie schon gegen AEK Athen eine starke Leistung. Übertroffen wurde der Bamberger Center aber noch von seinem Pendant auf Berliner Seite. Landry Nnoko kam auf zwölf Punkte und 14 Rebounds, wobei er sich sieben Abpraller unter dem Bamberger Korb sicherte. Die insgesamt 15 Berliner Offensivrebounds waren zusammen mit den 16 Bamberger Ballverlusten die Hauptgründe dafür, dass die Gäste das Parkett als Sieger verließen. Brose-Flügelspieler Maurice Stuckey merkte zudem an: "Wir haben nur 66 Punkte erzielt, da ist es natürlich schwer zu gewinnen." 22 Zähler blieben die Bamberger unter ihrem Saisonschnitt.
Ex-Bamberger Thiemann stark
Auch die Berliner erzielten in dieser teils zähen Partie weit weniger Körbe als gewöhnlich, hatten aber nach neun Tagen Pause am Ende mehr Sprit im Tank und schafften daher die Revanche für das verlorene Pokalfinale. "Es war eine kleine Genugtuung, aber ehrlich gesagt hätte ich es lieber anders herum gehabt", sagte Alba-Center Johannes Thiemann. Der Ex-Bamberger überzeugte mit elf Punkten und vier Rebounds.
Trotz der Niederlage im Spitzenspiel bleibt das Team von Perego Vierter in der Bundesliga. Nach Minuspunkten ist nun aber Alba besser, das auch den direkten Vergleich für sich entschieden und nun gute Aussichten hat, am Ende der Hauptrunde vor den Bambergern zu stehen. Für das Brose-Team dürfte es nun das Ziel sein, bis zum Start in die Play-offs den vierten Platz zu verteidigen.