Die Bamberger wirken in Bonn in der zweiten Halbzeit müde und kassieren eine 81:92-Niederlage.
Nach der zweiten Bundesliga-Niederlage in Folge wird es für Brose Bamberg im Rennen um das Heimrecht im Play-off-Viertelfinale eng. Der Pokalsieger unterlag am Sonntag in Bonn mit 81:92 und rangiert weiter auf Platz 5, die Telekom Baskets hingegen untermauerten Rang 6 und kamen der Play-off-Teilnahme einen weiteren Schritt näher. Am Mittwoch wartet auf den neunmaligen deutschen Meister aus Bamberg in Oldenburg eine weitere hohe Auswärtshürde.
Alexander-Ausfall tut weh
Beide Trainer mussten auf wichtige Akteure verzichten: Federico Perego fehlte mit dem im Training umgeknickten Cliff Alexander sein bester Mann unter dem Korb, Chris O'Shea vermisste seinen besten Dreierschützen Josh Mayo wegen einer Virusinfektion. Während auf Bonner Seite Olivier Hanlan den Ausfall des Topwerfers mit einer persönlichen Bundesliga-Bestleistung von 22 Punkten (3 Dreier) kompensierte, war das Brose-Team nicht in der Lage, den Ausfall von Alexander, der in Bonn an Krücken ging, wettzumachen. Die Gäste fanden am Brett kein Mittel gegen Charles Jackson, der mit 21 Punkten (bei nur zwei Fehlwürfen) einer der Garanten für den Hausherren-Sieg war.
Nach einem ausgeglichenen Start setzten sich die Bamberger nach fünf Minuten auf 12:5 ab, doch Hanlan und Jackson sorgten dafür, dass es bis zum Viertelende (21:22) spannend blieb. Zu Beginn der zweiten zehn Minuten leistete sich das Brose-Team zahlreiche Ballverluste (acht in der ersten Hälfte/Bonn nur zwei), ging aber dennoch dank der Dreier von Ricky Hickman (2) und Bryce Taylor sowie der starken Leistung der Center Elias Harris und Augustine Rubit wieder mit 35:29 in Front. Vor der Pause nutzten die Hausherren dann die Nachlässigkeiten in der Bamberger Defensive zum Ausgleich (40:40).
Nach der Pause fanden die Telekom Baskets dann endgültig ihren offensiven Rhythmus. Die nach dem Kraftakt am Mittwoch in Athen, der ihnen den Einzug ins Final Four der Champions League beschert hatte, müde wirkenden Gäste fanden kein Mittel mehr, Hanlan & Co. zu stoppen. "Unsere Verteidigung war einfach zu schlecht. Wir haben den Bonnern 92 Punkte ermöglicht. Wenn du so schlecht Abwehr spielst, musst du selbst schon 100 Punkte erzielen, wenn du gewinnen willst. Cliff Alexander ist ein wichtiger Spieler für uns. Sein Fehlen darf aber keine Ausrede für die Niederlage sein. Wir sind auch ohne ihn noch eine gute Mannschaft", zog Bambergs Youngster Louis Olinde bei Magenta-TV Bilanz.
Neben der Verteidigung waren es aber auch die Ballverluste (Bamberg 11/Bonn 5), die dem Brose-Team immer wieder einen Strich durch die Rechnung machten.
Zu Beginn des Schlussviertels setzte sich der Gastgeber zwar auf 70:61 ab, doch Tyrese Rice, der erst nach der Pause auftaute, Elias Harris und Hickman sorgten noch einmal für den Ausgleich. Dieser 9:0-Lauf war aber nur ein Strohfeuer. Vor allem Stefan Bircevic sorgte mit seinen drei Dreiern dafür, dass die Bonner noch einen deutlichen und verdienten Sieg feiern durften.
Die Statistik
Telekom Baskets Bonn - Brose Bamberg 92:81
Nach einem wirklich guten Beginn wurden die Brose - Spieler im Laufe der Begegnung immer müder und wirkten
am Ende saft - und kraftlos. Es wurde aber einmal mehr deutlich, dass es für die Bundesliga - Meisterschaft sicherlich
nicht reicht. Ein überragender Harris und die solide spielenden Zisis, Heckmann, Rice und Rubit sind zu wenig ...
was momentan Stuckey, Taylor, Hickman und die völlig überforderten Olinde, Schmidt und Kulboka bieten sind
Empfehlungen für einen Wechsel zu einem Verein unterhalb Platz 10. Stuckey brachte noch nie die Leistung
von Würzburg und Taylor nicht die aus München und Hickman stolpert konfus durch die Hallen der Welt
und wirft gelegentlich Dreier zur Tarnung seiner sonstigen Defizite ...
Da kann ich BasketCase voll zustimmen.
Das Spiel kann man dem gegen Berlin gleichsetzen. Keine Leidenschaft! Gefühlt ist Hickmann seit geraumer Zeit für die Hälfte der Ballverluste zuständig. Dies bedeutet dann vertaner Angriff und Angriff des Gegner; damit verbunden oft 4 Punkte. Wenn dann auch noch einige andere unter Normalform spielen, dann kann man nicht gewinnen. Olinde muss noch schwer trainieren wenn er gut werden will.