Brose Bamberg startet in Belgrad nach dem 31:56-Rückstand eine Aufholjagd. Doch zum Sieg reicht es nicht mehr. Causeur und Nikolic mit guter Leistung.
Die Bamberger Brose-Basketballer verlieren in der Euroleague immer mehr den Anschluss. Im 13. Auswärtsspiel der Königsklasse kassierte der deutsche Meister am Donnerstagabend bei Roter Stern Belgrad mit dem 60:74 (29:43) die elfte Niederlage. Das Brose-Team, das weiter auf die verletzten Janis Strelnieks (Bänderriss in der Schulter) und Elias Harris (Knieverletzung) verzichten musste, war im gefürchteten Pionir Palast, wo die Serben von den letzten sieben Partien sechs für sich entschieden hatten, lange chancenlos, bewies aber Moral und machte einen 25-Punkte-Rückstand am Ende beinahe noch wett. Die Chancen auf Rang 8 und die Play-off-Teilnahme sind mit jetzt nur acht Siegen bei 16 Niederlagen nur noch theoretischer Natur. Weiter geht es für die Mannschaft von Trainer Andrea Trinchieri am Montag (20.30 Uhr) mit dem Bundesliga-Heimspiel gegen die Gießen 46ers.
Nach einem 0:8-Fehlstart erzielte Nicolo Melli nach zweieinhalb Minuten die ersten Punkte für die Bamberger und leitete damit einen 7:0-Lauf ein. Doch in der Folgezeit leisteten sich die Gäste viele Ballverluste, hatten Probleme, gegen die aggressive Verteidigung ihr Passspiel aufzuziehen. Nach dreieinhalb Minuten ohne jeden Korb auf beiden Seiten zog Roter Stern bis zum Viertelende auf 17:9 davon.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts setzte sich Nikos Zisis zweimal in Szene. Der Routinier, Fabien Causeur und Nicolo Melli waren die einzigen Brose-Akteure, die in der hitzigen Atmosphäre kühlen Kopf behielten. Doch das war eindeutig zu wenig, zumal auch die Dreier nicht fielen. Vor allem Marko Simonovic nutzte die Lücken in der Bamberger Verteidigung clever und schraubte den Vorsprung bis zum 33:15 nach oben. In der Folgezeit zeigten die Oberfranken aber Moral und fanden zumindest phasenweise einen offensiven Rhythmus. Mit den beiden Dreiern - nach zuvor acht Fehlversuchen - von Causeur und Ali Nikolic kam das Brose-Team etwas heran, ging aber trotzdem mit einem 14-Punkte-Rückstand (29:43) in die Kabine.
"Wir hatten viele Ballverluste und auch die offenen Würfe nicht getroffen. Wir müssen uns aber vor allem in der Verteidigung steigern", betonte Andrea Trinchieri vor dem Start in die zweite Hälfte. Aber auch nach der Pause agierten die Bamberger lange ohne Selbstvertrauen und trafen oft falsche Entscheidungen. Bei den Brose-Jungs lief gar nichts zusammen, während die Serben sehr zur Freude ihrer Fans mit einem 13:2-Lauf den Vorsprung auf 56:31 ausbauten.
Bis auf 57:63 dran
Doch von diesem Zeitpunkt lief es plötzlich bei den Bambergern: Patrick Heckmann, Causeur und Nikolic starteten wie aus dem Nichts einen 17:0-Lauf. Die Belgrader waren völlig von der Rolle und blieben achteinhalb Minuten ohne jeden Punkt. 3:15 Minuten vor dem Ende waren die Bamberger nach den Dreiern der starken Causeur und Nikolic sowie von Darius Miller, der enttäuschte, nah dran, das Blatt zu wenden (57:63), doch Charles Jenkins beendete das Brose-Comeback und rettete Belgrad den Sieg.
Die Statistik
Roter Stern Belgrad - Brose Bamberg 74:60
(17:9, 26:20, 13:14, 18:17)
Belgrad Jenkins (18 Punkte/3 Dreier), Simonovic (13/1), Guduric (12/1), Mitrovic (8), Thompson (7), Wolters (5), Lazic (3/1), Dobric (3/1), Bjelica (3), Kuzmic (2)
Bamberg Causeur (21/3), Nikolic (9/3), Zisis (9), Heckmann (7/1), Melli (7/1), Miller (3/1), Theis (2), Lo (2), Radosevic, Veremeenko, McNeal, Staiger
SR Christodoulou (Griechenland), Peruga (Spanien), Ovinov (Russland)
Zuschauer 5783
Gesamtwurfquote Belgrad 49 Prozent (27 Treffer/55 Versuche), Bamberg 40 (25/62)
Dreierquote Belgrad 44 Prozent (7/16), Bamberg 31 (9/29)
Freiwurfquote Belgrad 87 Prozent (13/15), Bamberg 33 (1/3)
Rebounds Belgrad 27 (22 defensiv/5 offensiv), Bamberg 31 (22/9)
Ballgewinne/-verluste Belgrad 11/16, Bamberg 9/17
Assists Belgrad 11 / Bamberg 15
Fouls Belgrad 17 / Bamberg 20
Nun ja, nun kann man sich auf die BBL und die Verteidigung des Titels konzentrieren..
Schade aber dennoch das Aus in der EL, doch wenn man ein Fazit ziehen möchte, dann fallen ein paar Fakten
ins Auge die ein besseres Ergebnis verhindert haben. Zum einen die von vielen schon konstantierte Baustelle auf der Fünf - Veremeenko für höhere Aufgaben nicht mehr tauglich, Radosevic wäre ein guter Center-Backup, aber allein mit seinen Möglichkeiten ebenso eine Baustelle auf höherer Ebene.
Dann leider das mentale Tief in dem sich ein paar Leistungsträger befinden und die auch mit ein paar bessere Ergebnisse gekostet haben - die komprimierte Power und Konzentration die die vielen Spiele auf höchstem Niveau erfordert hätten, konnte man (noch) nicht bringen und so ging das ein und andere Spiel (zwar knapp) verloren..
Dazu die Verletzungen von zwei Leistungsträgern die leider nicht kompensiert werden konnten, da eben einige andere ihr Leistungsvermögen derzeit nicht abgerufen haben/oder konnten. Dazu ging das schnelle, intelligente Passspiel das das Team ausgezeichnet hat in Drucksituationen verloren und man viel zu viel Eins gegen Eins gegangen ist - das ist aber nicht das Spiel das Erfolg verspricht denn hier schafft es nur ein homogenes Team mit ebensolchen Spielzügen, einem Spiel den benötigten Stempel aufzudrücken, alles andere bringt für ein auf Teamplay angelegtes Spiel keinen Erfolg. Dennoch hatte man einige schöne Spiele sehen können, und es war ein Genuß Topteams in Bamberg sehen zu können.
Nun gut, Erfahrung gesammelt, EL abhaken und den BBL-Titel anpeilen..