Der erste Sozialbericht der Stadt Bamberg analysiert die Jahre 2020 bis 2025 und zeigt: Die Herausforderungen steigen.
Mit dem ersten Sozialbericht legt das Sozialreferat der Stadt Bamberg eine Analyse der Jahre 2020 bis 2025 vor. Der Bericht macht deutlich: Die Stadt steht vor einem strukturellen Wandel ihrer sozialen Aufgaben. Pflichtleistungen wachsen dynamisch, gesetzliche Änderungen kommen im engen Takt und zugleich steigen die Bedarfe in nahezu allen Bereichen – von Kitas über Jugendhilfe bis Pflege. Den Bericht ist online unter www.stadt.bamberg.de/sozialbericht abrufbar.
"Der Sozialbericht zeigt, dass Kommunen immer mehr gesetzliche Leistungen erfüllen müssen – und diese Ausgaben Jahr für Jahr steigen", sagt Jonas Glüsenkamp, Zweiter Bürgermeister und Sozialreferent. "Der Spielraum für freiwillige soziale Angebote wird kleiner. Gleichzeitig müssen wir dafür sorgen, dass Bamberg eine Stadt bleibt, in der soziale Teilhabe für alle möglich ist."
Die Sozialausgaben gehören seit Jahren zu den dynamischsten Ausgabenblöcken der Kommunen – auch in Bamberg. Die Gesamtausgaben der sozialrelevanten Bereiche stiegen hier von rund 57 Millionen (2020) auf über 83 Millionen Euro (2024).
"Wir sehen einen langfristigen Trend: Mehr Anspruchsleistungen bedeuten mehr Personal, mehr Verwaltung, mehr Kosten – und die Gegenfinanzierung durch Bund und Land hält damit nicht Schritt", so Glüsenkamp.
Der Bericht zeigt aber auch, wie Bamberg in den letzten Jahren mit diesen Herausforderungen umgegangen ist. Trotz wachsender Pflichten ist es gelungen, die soziale Infrastruktur zu stabilisieren, weiterzuentwickeln und effizient auszurichten.
Kitas & Jugend:
550 neue Betreuungsplätze seit 2017 geschaffen
Rekordzahlen im Ferienprogramm und Ausbau der Jugendsozialarbeit
Neue Beteiligungsformate wie die Jugendkonferenz 2024 (über 400 Teilnehmende)
Wohnen & Existenzsicherung:
Wohngeldhaushalte durch Reform verdoppelt – Personal kurzfristig verdoppelt
Konzept zur Vermeidung von Obdachlosigkeit umgesetzt
Integration und Unterbringung ukrainischer Geflüchteter 2022/23 innerhalb weniger Wochen organisiert
Pflege, Alter & Inklusion:
Eröffnung des Pflegestützpunkts
Ausbau der Quartiersarbeit: neue Quartiersbüros, Stärkung von Nachbarschaften
Start des Projekts "Care im Quartier" für tragfähige Versorgungsstrukturen
Der Bericht macht deutlich, dass freiwillige Leistungen zunehmend immer mehr unter Druck stehen. Gleichzeitig sind gerade präventive freiwillige Leistungen entscheidend, um hohe Folgekosten zu vermeiden. Der Blick nach vorn, mit dem der Bericht abschließt, benennt zentrale Herausforderungen der nächsten Jahre:
Demografischer Wandel: steigende Zahl älterer und pflegebedürftiger Menschen
Fachkräftemangel in nahezu allen sozialen Arbeitsfeldern
Wohnraumknappheit und steigende Mietkosten
steigende Fallzahlen und Kosten in der Jugendhilfe
Migration und Integration
Notwendigkeit digitaler, barrierefreier Zugänge
"Wir müssen die Zukunft aktiv gestalten", so Glüsenkamp. "Das bedeutet: Strukturen modernisieren, Fachkräfte sichern und die Zusammenarbeit mit Trägern stärken. Und es bedeutet auch, über Prioritäten zu sprechen – denn nicht alles, was wünschenswert wäre, ist finanziell möglich."
Bei diesem Text handelt es sich um eine Pressemitteilung.