So entsteht der Apfelsaft aus dem Bamberger Land

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Die Äpfel werden verladen. Foto: Andrea Spörlein
Die Äpfel werden verladen. Foto: Andrea Spörlein
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Jetzt wird wieder der "Apfelsaft aus dem Bamberger-Land" abgefüllt. Auch Schüler haben schon eifrig die reifen Früchte gesammelt.

Bald kann der Verbraucher wieder den naturreinen und schmackhaften Apfelsaft aus ungespritzen Äpfeln von Streuobstwiesen aus dem Landkreis Bamberg genießen. Die Bamberger Streuobst GmbH hatte ihre Mitglieder zur Anlieferung der Äpfel auf den Wiegeplatz eines Kieswerkes in Viereth gebeten. "Die Apfelernte fällt heuer eher mittelmäßig aus", lautete das vorläufige Fazit von Georg Eichhorn. Er ist einer der Geschäftsführer der Gesellschaft von rund 100 Besitzern von Streuobstwiesen im Landkreis, von Naturschutzverbänden und interessierten Bürgern.

Über dem Marktpreis

Die Landwirte erhalten für ihre Äpfel einen Preis, der über dem durchschnittlichen Marktpreis von Mostobst aus konventionellen Anbau liegt.
Dafür verzichten sie vertraglich auf jeglichen Gebrauch von chemischen Pflanzenschutzmitteln und mineralischen Dünger innerhalb der Obstbaumbestände. Den Erzeugern wird für ihren höheren Arbeitsaufwand ein angemessener Preis garantiert.

Mit ihrer Arbeit leisten die Landwirte einen wichtigen Beitrag zum Erhalt eines Stückes fränkischer Kulturlandschaft. Streuobstwiesen dienen vielen Pflanzen und Tieren als Lebensraum. Sie tragen darüber hinaus dazu bei, die Bodenerosion zu vermindern, dienen als Windschutz und schonen das Grundwasser. Für Georg Eichhorn ist das Konzept "ein weiterer wichtiger Schritt zur Umsetzung einer nachhaltigen Landwirtschaft, ganz im Sinne der Agenda 21".

Die angelieferte Menge an Äpfeln wird genau dokumentiert und dann entsprechend honoriert. Bei Bedarf muss jeder Anlieferer 10 Prozent der gebrachten Äpfel als Saft zu einem festgelegten Preis abnehmen.
Der Apfelsaft wird unter dem Produktnamen "Apfel-Saft aus dem Bamberger-Land" vermarktet. Er wird exklusiv für die Bamberger Streuobst GmbH in Pretzfeld gepresst und in Flaschen abgefüllt.

Der Apfelsaft kann dann direkt bei den Erzeugern, über die Naturschutzverbände und zahlreiche lokale Verkaufsstellen und Läden bezogen werden. Der Verbraucher hat es damit in der Hand, ein Produkt zu erwerben, bei dem unnötige Umweltbelastungen bei der Produktion und beim Transport vermieden werden. Er leistet damit gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Streuobstwiesen im Bamberger Landkreis.

Moritz und Peter aus der Klasse 3a, Emma aus der Klasse 2b und Lisa aus Klasse 1a der Mittelschule Litzendorf wissen bereits sehr viel über den Apfel und wie "gut frisch gepresster Apfelsaft" schmeckt. Rund 80 Doppelzentner Äpfel haben sie zusammen mit ihren Schulkameraden und vielen fleißigen Helfern gesammelt. "Das Äpfelsammeln hat sehr viel Spaß gemacht", so das einheitliche Urteil der Schüler. Beim Termin vor Ort haben sie Apelsaft ausgeschenkt, der schon im Vorfeld von Äpfeln aus dem Vorrat der Gemeinde gepresst wurde. Gleichzeitig wurden das "Ellertaler Apfekörbla" und das "Ellertaler Delikatesskörbla" vorgestellt. Rektor Peter Stumpf lobte das Engagement seiner Schülerinnen und Schüler und den "Sammeleifer der einzelnen Klassen".

Die Masse macht's

Beeindruckt waren die Schüler an diesem Tag besonders von der Masse an Äpfeln, die angeliefert wurde. Ganz besonders freuten sich natürlich über den Laster aus der eigenen Gemeinde, der randvoll mit den Ergebnissen "ihres Sammelns" nach Viereth kam. Ganz nach Vorschrift in Säcken abgepackt, haben sie, so gut es eben ging, natürlich beim Ausladen ein bisschen mitgeholfen.

Litzendorfs Bürgermeister Wolfgang Möhrlein (CSU) freute sich über die "tolle Zusammenarbeit zwischen der Schule, den lokalen Arbeitskreisen und dem Bauhof der Gemeinde". Der Erlös der Lese-Aktion wird in den Projekt-Fond der Städtebauförderung eingezahlt. Ein Teil davon, so der Bürgermeister, kommt "den Kindern aber sicherlich direkt zu Gute".