Die Brauereimaschinenfabrik Kaspar Schulz ist in die Schusslinie der IG Metall Verwaltungsstelle geraten. Nach einem erfolglosen Versuch, im Unternehmen eine Betriebsratswahl zu initiieren, erhebt die Gewerkschaft schwere Vorwürfe gegen die Firma.
Nach einem gescheiterten Anlauf für eine Betriebsratswahl in der Brauereimaschinenfabrik Kaspar Schulz fährt die IG Metall Verwaltungsstelle schwere Geschütze gegen die Firma auf.
Sie behauptet in einer Pressemitteilung, die Geschäftsleitung habe massiv Stimmung gegen einen Betriebsrat gemacht und Mitarbeitern, die sich an die Gewerkschaft wandten, "unverhohlen mit negativen Konsequenzen gedroht". Außerdem stellen 1. Bevollmächtigter Matthias Gebhardt und Gewerkschaftssekretär Thilo Kämmerer einen Zusammenhang mit zwei fristlosen Kündigungen her.
Inhaber Johannes Schulz-Hess nennt die Vorwürfe haltlos. Er bestätigt zwei fristlose Kündigungen. Sie hätten jedoch rein gar nichts mit der möglichen BR-Wahl zu tun.
Dass die beiden Männer zu einer Kandidatur bereit gewesen wären, wie Kämmerer sagt, will ihr Chef gar nicht gewusst haben.
Weder er noch Dritte hätten versucht, Mitarbeiter gegen eine BR-Wahl zu beeinflussen, versichert der Inhaber auf Anfrage. Die Vorwürfe der Gewerkschaft führt er auf deren Frust über ihre "Niederlage" zurück.
In einer von ihr einberufenen Betriebsversammlung am 5. April haben rund 80 Prozent der Anwesenden die Einleitung einer Betriebsrats-Wahl abgelehnt - aus Sicht des Inhabers Beleg für ein gutes Arbeitsklima, für den Gewerkschaftssekretär Hinweis auf voraus gegangene Einschüchterungsversuche.
Nach seinen Angaben hat die Geschäftsführung ein Gesprächsangebot der IG Metall im Vorfeld der Versammlung nicht angenommen.
Die Gewerkschaft will bei Kaspar Schulz im nächsten Jahr einen neuen Anlauf nehmen, wenn bundesweit wieder die Betriebsräte gewählt werden. Zunächst werde man den beiden Gekündigten bei ihren Kündigungsschutzklagen beistehen, so Kämmerer.