Nach den terroristischen Anschlägen der vergangenen Tage stellt mancher die Frage: Wie sicher ist der Nachwuchs in der Schule? Klar ist: ein Sicherheitskonzept ist Pflicht.
Ted wird geladen, bitte warten...
Eines stellt Barbara Pflaum gleich am Anfang klar: "Die Sicherheit an unseren Schulen haben wir immer im Auge". Die Schulamtsdirektorin erläutert, dass - nicht erst seit den jüngsten Terroranschlägen - jede Schule zu einem Sicherheitskonzept verpflichtet ist. "Es wird jährlich aktualisiert und mit der Polizei abgestimmt", erklärt Pflaum.
Schon allein wegen der geographischen Lage und der Schülerzahlen gibt es von Schulhaus zu Schulhaus Unterschiede. Das Konzept beinhaltet Namenslisten, Angaben zu Versammlungsorten oder Code-Wörter für bestimmte Gefahrensituationen. Und: "Unsere Kinder sind sensibilisiert. Ihnen fällt auf, wenn Fremde im Haus sind."
Damit es gar nicht soweit kommt, sind vor allem viele Grundschulen abgeschlossen.So weißt beispielsweise an der Luitpoldschule ein Schild darauf hin, dass man "aus Sicherheitsgründen" ab 8 Uhr klingeln muss. "Bei anderen Schulen geht man direkt am Fenster vorbei, hinter dem die Sekretärinnen sitzen", berichtet die Direktorin des Schulamtes, das für Grund- und Mittelschulen in Stadt und Landkreis zuständig ist.
Eine Klingel fände Marita Rother, Leiterin der Graf-Stauffenberg-Realschule, "auch nicht schlecht". Doch sei es schwierig, das Schulhaus abzuschließen. "Wir teilen uns das Gebäude mit der Wirtschaftsschule, abends hält die VHS Kurse, nachmittags die Musikschule." Auch Rother verweist auf das Sicherheitskonzept sowie die Tatsache, dass die Lehrer sehr "hellhörig" seien. Angst habe in der Schule keiner. Allerdings wird gerade über die Studienfahrt der zehnten Klassen nach Wien beraten. Die Strecke soll mit der Bahn zurückgelegt werden, was wohl bei manchem für Unsicherheit sorgt.
Studienfahrten nicht gestrichen
Auch am Dientzenhofer-Gymnasium verhält man sich laut Schulleiterin Brigitte Cleary "abwartend". "Wir streichen jetzt nicht alle Fahrten ins Ausland, stellen sie aber gegebenenfalls auf den Prüfstand." So ist für April 2016 eigentlich der reguläre Austausch mit Frankreich geplant. Noch sei nichts storniert, aber man werde die Lage beobachten. "Wir wissen auch noch nicht, ob unsere Austauschpartner aus Frankreich kommen. Das ist für Dezember angesetzt", merkt Cleary an.
Zum Thema "Schüleraustausch" sagt ihr Kollege Wolfgang Funk, Leiter des Clavius-Gymnasiums: "Man wird nachdenklich und geht nicht einfach zur Tagesordnung über - dann aber doch. Denn genau das wollen die Terroristen ja, dass man sich verunsichern lässt!"
Gab es in der Bildungsstätte Überlegungen, das Sicherheitskonzept um eine Art spezielles Terror-Notfall-Training zu erweitern? "Nein", lautet die eindeutige Antwort. Aber soviel lässt er durchblicken: "Wir besprechen verschiedene Bedrohungsszenarien zwei Mal pro Jahr. Jede Lehrkraft kennt die Verhaltensregeln für eine Gefahrensituation."
Ähnlich äußert sich Markus Knebel, stellvertretender Schulleiter des Franz-Ludwig-Gymnasiums (FLG). "Es gibt einen Plan", sagt er. Weitere Informationen seien nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Am FLG fand vor kurzem ein "pädagogischer Tag" statt, an dem in einem Workshop ein Kriseninterventionsteam zusammengestellt wurde. Dabei geht es laut Knebel um Verhaltensmaßnahmen und die Frage, wie man "solche Ereignisse" im Schulleben verarbeiten könne.
Apropos Schulleben: Für Verwirrung sorgte ein Elternbrief an der Hainschule. Offenbar war teilweise der Eindruck entstanden, das Schreiben stehe im Zusammenhang mit den Terroranschlägen, weil unter anderem vom Sicherheitskonzept der Schule die Rede war. "Nein, es gibt keine direkte Verbindung", klärt Elternbeiratsvorsitzender Ulrich Vogel auf.
Elternbriefe würden regelmäßig verschickt, ebenso werde darin das Sicherheitskonzept thematisiert - wie auch vergangenes Jahr. Das Missverständnis hat seine Ursache möglicherweise in einer Formulierung: Danach existiere ein überarbeitetes Sicherheitskonzept, das unter anderem regle, wie man bei einer Terrorwarnung reagiere. Im Grunde geht es laut Vogel generell darum, wie man vorgeht, wenn "irgendetwas in der Schule vorfällt." Dann würden sich die Eltern beispielsweise über eine "Telefonstaffel" gegenseitig informieren. Es handle sich jedenfalls nicht um einen Elternbrief, in dem sich alles um Sicherheit drehe. "Ein anderes Thema ist zum Beispiel, dass Hunde auf dem Schulgelände keinen Zutritt haben."
Zitat: "Man wird nachdenklich und geht nicht einfach zur Tagesordnung über - dann aber doch. Denn genau das wollen die Terroristen ja, dass man sich verunsichern lässt!"
Der Mann sprichts aus. Wir sollten dem Terror trotzen, wir sollten ganz normal weiterleben. Hier in Deutschland haben wir seit mehr als 30 Jahren keine Terrortoten mehr gehabt, trotz immer wieder aufkeimenden angeblichen Bedrohungen. Aber immer wieder wird über den Terror und den Gefahren berichtet und was wäre, wenn das bei uns in Deutschland passiert. Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Terroristen uns weniger Angst durch ihre (man muss es sagen: nur vereinzelten!) Anschläge einjagen als die Medien hierzulande.
Zitat: "Man wird nachdenklich und geht nicht einfach zur Tagesordnung über - dann aber doch. Denn genau das wollen die Terroristen ja, dass man sich verunsichern lässt!"
Der Mann sprichts aus. Wir sollten dem Terror trotzen, wir sollten ganz normal weiterleben. Hier in Deutschland haben wir seit mehr als 30 Jahren keine Terrortoten mehr gehabt, trotz immer wieder aufkeimenden angeblichen Bedrohungen. Aber immer wieder wird über den Terror und den Gefahren berichtet und was wäre, wenn das bei uns in Deutschland passiert. Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Terroristen uns weniger Angst durch ihre (man muss es sagen: nur vereinzelten!) Anschläge einjagen als die Medien hierzulande.