Sandkerwa Bamberg: Nach Mitternacht kippte die Stimmung

3 Min
Während die Menschenmassen im Festbetrieb weitestgehend friedlich die 64. Sandkerwa in Bamberg feierten und die Polizei kaum eingreifen musste, kippte nach Mitternacht die Stimmung. Fast im Minutentakt klickten die Handschellen. Wir waren live dabei. Foto: Harald Rieger
Während die Menschenmassen im Festbetrieb weitestgehend friedlich die 64. Sandkerwa in Bamberg feierten und die Polizei kaum eingreifen musste, kippte nach Mitternacht die Stimmung. Fast im Minutentakt klickten die Handschellen. Wir waren live dabei. Foto: Harald Rieger
 
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
 
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
 
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
 
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
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Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
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Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
 
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
 
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
 
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
 
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
 
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
 
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
 
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
 
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
 
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
 
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
 
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
 
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
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Das Sandmadla der 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
Das Sandmadla der 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
 
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
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Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
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Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
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Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
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Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
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Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
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Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
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Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
Die 64. Sandkerwa. Foto: Harald Rieger
 

Während die Menschenmassen im Festbetrieb weitestgehend friedlich die 64. Sandkerwa feierten und die Polizei kaum eingreifen musste, kippte nach Mitternacht die Stimmung. Fast im Minutentakt klickten die Handschellen. Wir waren live dabei.

Samstagabend kurz nach 19 Uhr: Polizeioberrat und stellvertretender Dienststellenleiter Klaus Linsner und sein Kollege, Polizeihauptmeister Michael Dachwald, sind bereits eine Stunde im Dienst und guter Dinge. Bei ihrer Streife durchs Sandgebiet regnet es. Der Menschenandrang hält sich bislang in Grenzen. "Eigentlich dürfte es eine ruhige Nacht werden", hofft zu diesem Zeitpunkt Linsner. Bis Mitternacht sollte er Recht behalten ...

Zwei Stunden später hat sich der Regen verzogen und die Sandkerwa zeigt ihr übliches Bild: Menschenmassen drängen sich durchs Festgebiet. Gefeiert wird ausgelassen, aber friedlich. Bis dahin gibt es keinen Handlungsbedarf für Linsner und seine Kollegen. Es bleibt sogar ein bisschen Zeit für ein paar alte Erinnerungen. Während der Polizeihauptmeister seinen dritten Sandkerwaeinsatz absolviert, ist es für den stellvertretenden Bamberger Polizeichef bereits die 22. Kirchweih, aber zugleich auch seine vorletzte. Danach darf er sich auf seinen Ruhestand freuen.

Massenschlägerei auf der Markusbrücke
Kurz vor 23 Uhr werden die Kollegen zur Unteren Brücke gerufen. Ein junger Mann soll einen Maßkrug an den Kopf bekommen haben. Beim Eintreffen ist er bereits ärztlich versorgt, seine Stirn "ziert" ein Pflaster. Geschlagen wurde er nach eigenen Angaben von zwei Unbekannten in der Oberen Sandstraße. Auch seine Freundin hat einige Splitter vom Bierkrug abbekommen und wurde ebenfalls leicht verletzt.

Wenige Minuten später kommt über Funk die Meldung: "Massenschlägerei an der Markusbrücke!" Da die Brücke prall gefüllt mit meist jungen Kerwa-Besuchern ist, ist mit dem Polizeifahrzeug kein Durchkommen möglich. Also geht es über den Maienbrunnen von hinten an den Einsatzort. Die Sanitäter sind bereits in Einsatzbereitschaft, halten sich aber noch zurück. Doch von einer Massenschlägerei ist weit und breit keine Spur. Weder auf, noch unter, noch neben der Brücke. Entspannt geht es zurück ins Fahrzeug. Es sollte die berühmte Ruhe vor dem Sturm sein: Denn nach Mitternacht rattert ständig der Funk. Einsätze erfolgen nahezu im Minutentakt. Gegen 0.15 Uhr schlägt ein 22-Jähriger wahllos und ohne jeglichen Grund auf entgegenkommende Kirchweihbesucher ein. Er hat reichlich "getankt" (2,4 Promille) und wird in Gewahrsam genommen. Zwanzig Minuten später Schlägerei am Markusplatz.

Um 0.40 Uhr nimmt die Streife der Bereitschaftspolizei auf dem Domplatz eine völlig betrunkene und hysterische junge Frau in Gewahrsam. Gegen ein Uhr "kämpfen" sich Dachwald und Linsner durch eine knallvolle Gaststätte an der Schranne. Die Sanitätskräfte meldeten, dass einer Frau angeblich K.O-Tropfen eingeflößt worden sein sollten. Beim Eintreffen liegt die junge Frau bereits im Rettungswagen und "rührt" sich nicht mehr. Ihre Schwester ist besorgt.

Zwei Männer, einer davon ist der Ehemann der Schwester, stänkert gegen die Beamten. Es fallen Sätze wie: "Hey, hey! Ich bin der Großstadt-Cowboy. Seht her ich hab auch 'nen Colt". Die Security versucht, ihn zu beruhigen. Dann taucht ein älterer Mann auf, kommentiert, dass die Frau nur betrunken sei. Die Beamten fordern ihn auf, Abstand zu halten. Er widmet sich dann dem immer noch aufgebrachten Mann und versucht, ihn ebenfalls zu beruhigen. Inzwischen trifft die Notärztin ein. Geht in den Rettungswagen. Da taucht der Stänkerer wieder auf. Will auch in den Rettungswagen. Er ist resistent gegen jegliche Warnung der Beamten. Lautstark wettert der sichtlich Betrunkene gegen die Beamten weiter. Bis er sich in Handschellen wiederfindet. Das scheint ihn zur Besinnung zu bringen. Er wird ruhiger. Doch plötzlich taucht der ältere Mann auf, geht auf die Polizisten zu, schubst sie und schreit: "Nehmt mich fest. Ich bin auch gefährlich!" Da er weiter handgreiflich wird, "erhält" auch er Handschellen.

Fluchtversuch scheiterte
Inzwischen kommt Verstärkung. Während der erste Stänkerer inzwischen einsichtig ist, sich bei den Beamten entschuldigt und mit einem Platzverweis weiterfeiern darf, muss der ältere Mann in Gewahrsam genommen werden. Er versucht abzuhauen, kommt aber nicht weit. In der Dienststelle, es ist inzwischen 1.30 Uhr, herrscht reger Betrieb: Im Gang schreit die hysterische Frau vom Domplatz, im Verhörzimmer plärrt der 22-jährige "Massenschläger" nach einen Anwalt und in der Arrestzelle verweigert der ältere Mann einen Alkoholtest. Beide Männer müssen über Nacht bleiben. Nur die "kreischende" Frau darf nach Hause. Ihr Bruder bringt sie heim. Doch beruhigen kann auch er sie nicht. Nach 2 Uhr sind Linsner und sein Kollege wieder in der Innenstadt. Die Sandstraße ist mittlerweile fast menschenleer und an der Markusbrücke beseitigt die Kehrmaschine die Hinterlassenschaften der Kerwabesucher. Am Gabelmann erwischen die beiden einen Wildpinkler. Gegen 3 Uhr schließen die letzten Lokale rund um das Festgebiet. Langsam gehen bzw. torkeln die Kerwabesucher nach Hause. Taxis sind Mangelware. Daher "verwechseln" viele die Blaulichter mit einem Taxisschild ...

Langsam wird es ruhig in der Innenstadt, zumal es wieder zu regnen beginnt. Daher können die Polizisten nach und nach in die Dienststelle einrücken. Lediglich kurz nach vier Uhr müssen Linsner und sein Kollege noch einmal tätig werden und eine Studentenfeier mit Körperverletzung beenden. Nun wartet auf die beiden noch ein Berg voll "Papierkram". Damit lassen wir die Polizisten alleine. Zuvor jedoch noch um 4.30 Uhr Klaus Linsners Fazit: "Wäre es eine laue Sommernacht gewesen, wäre es von den Einsätzen eine normale Sandkerwanacht gewesen. Für das schlechte Wetter jedoch war viel zu viel los."
 
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