Runder Tisch für einen gesunden Landkreis

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Aktionen wie zum Beispiel das "gesunde Frühstück" - hier ein Archivbild - könnten bei dem Modellprojekt zu neuen Ehren kommen. Foto: Bernhard Panzer
Aktionen wie zum Beispiel  das "gesunde Frühstück" - hier ein Archivbild - könnten bei dem Modellprojekt zu neuen Ehren kommen.  Foto:  Bernhard Panzer

Der Landkreis Bamberg will die regionale Gesundheitsförderung vorantreiben. Dazu wird stellvertretend für Oberfranken ein Angebot des bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit genutzt.

Einmal mehr nutzt der Landkreis Bamberg die Gelegenheit, bei einem bayernweiten Modellprojekt mitzumachen. Einstimmig beschloss der Kreisausschuss des Kreistages die Teilnahme an dem Vorhaben "Gesunder Landkreis - Runde Tische zur Regionalen Gesundheitsförderung". Das Thema ist zwar nicht neu, dennoch erhofft man sich weitere Impulse und Anstöße zu einer gesundheitsbewussten Lebensweise respektive deren Nutzen für die Bevölkerung.

Bereits seit Juni sei der Landkreis Bamberg eine zertifizierte Gesundheitsregion, merkte Landrat Günther Denzler (CSU) dazu an. Dennoch oder vielleicht deshalb wollte mancher Kreisrat die Sache hinterfragt haben: "Was soll denn die halbe Kraft machen? Welche Themen sind zu bearbeiten?", wollte Franz-Josef Schick (SPD) wissen. Mit der "halben Kraft" meinte er die halbe Personalstelle, die am Landratsamt dafür geschaffen oder zur Verfügung gestellt werden soll. Es gehe darum, Projektgruppen zu bilden und Projekte zu "stricken", meinte Verwaltungsreferentin Uta von Plettenberg, zum Beispiel um gesundes Essen für Kinder, aber auch um mentale Gesundheit.

Nicht überall stieß sie dabei auf Gegenliebe. Gesundheit sei ja wichtig, meinte Wilhelm Habermann (FDP), die Euphorie für Modellprojekte wollte er dagegen nicht teilen. "Das Geld könnte man besser den Kommunen zur Verfügung stellen." Vor Ort gebe es "fähige Leute" , die damit etwas Sinnvolles anzufangen wüssten. Er sei es "leid, zu jedem Projekt eine neue Stelle zu schaffen".

Dennoch ließ sich schließlich auch der FDP-Vertreter überzeugen, so dass für die kommenden zwei Jahre die "0,5-Personalstelle" wohl beim Fachbereich Gesundheitswesen (früher Gesundheitsamt) geschaffen werden kann. Ziel des Projekts sei die Etablierung von Gesundheitsnetzwerken auf kommunaler Ebene, damit Gesundheitsförderung und Prävention abgestimmt auf die jeweiligen regionalen Bedürfnisse umgesetzt werden könnten. Es gelte die unterschiedlichen Alltagsinteressen der Menschen mit ihrem Interesse an Gesundheit in Einklang zu bringen. Für das Modellprojekt werde an jeweils einem Gesundheitsamt pro bayerischem Regierungsbezirk die "halbe" Stelle für Koordination und Geschäftsstellenarbeit geschaffen. Das Ministerium übernehme die Personalkosten von bis zu 40 000 Euro jährlich, womit 80 Prozent der Projektkosten abgedeckt werden dürften. 20 Prozent muss der Landkreis erbringen, was in Form von Eigenmitteln (zum Beispiel für Büroausstattung) erbracht werden kann. Sachkosten bis zu 5000 Euro übernimmt das Ministerium imahmen von "Gesund leben in Bayern".

Ausdrücklich bevorzugt würden, so von Plettenberg weiter, als Gesundheitsregion ausgezeichnete Gebiete. Prävention und Vernetzungen vor Ort seien zentrale Punkte. Ausgewählt werden sollen dafür zwei bis drei Gemeinden. Es würden die Ressourcen und Bedarfe ermittelt und ein Aktionsplan erstellt. Ein Schwerpunkt sei die Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung, mehr Eigenverantwortung und die Organisation und Umsetzung von gesundheitsfördernden Maßnahmen. Beginn soll am 1. Dezember sein.