Rätsel um Dixie-Klos an Bord der Bamberger Ausflugsschiffe geklärt

1 Min
Die blauen Dixie-Klos an Bord der Bamberger Ausflugsschiffe sollen in der nächsten Saison der Vergangenheit angehören. Foto: RiegerPress
Die blauen Dixie-Klos an Bord der Bamberger Ausflugsschiffe sollen in der nächsten Saison der Vergangenheit angehören. Foto: RiegerPress

Halb Bamberg spekuliert darüber, was es mit den Dixie-Clos an Bord der Ausflugsschiffe auf sich hat. Die Antwort ist: Der Betreiber muss neue Auflagen erfüllen und behilft sich so bis Saisonende.

Sie sind weder schön noch zu übersehen: die blauen Dixie-Klos an Bord der Ausflugsschiffe "Stadt Bamberg" und "Christl". Sie seien eine Übergangslösung, erklärt Oliver Laudt, einer der Inhaber und Kapitäne der Personenschifffahrt Kropf.

Bis zum Beginn der Saison 2016 wolle man sich eine optisch ansprechendere und technisch zeitgemäße Lösung einfallen lassen.

Es gibt nach Auskunft des Kapitäns Handlungsbedarf in zweierlei Hinsicht. Die Stadt hat die weitere Betriebsgenehmigung für das Motorschiff "Franken" an die Bedingung geknüpft, dass das Unternehmen auf allen drei Schiffen die "Entsorgungssicherheit für Fäkalien gewährleistet".
Das bestätigt der städtische Umweltreferent Ralf Haupt.

Hintergrund ist - zweitens - das Auslaufen einer Übergangsfrist, die es Fahrgastschiffen bis Ende 2015 gestattet, ihre Abwassertanks zu leeren, wenn sie Bundeswasserstraßen befahren. Vom kommenden Jahr an ist das laut Laudt nur noch Schiffen erlaubt, die maximal 50 Fahrgäste zählen. Selbst die Franken als das kleinste Schiff der Kropfschen Flotte hat 60 Plätze.

Man muss sich also etwas einfallen lassen. Denkbar ist, so Laudt, dass man die Zahl der Passagiere auf der "Franken" beschränkt; dann könnte man sich da den Einbau eines größeren Abwassertanks sparen. Bei den größeren Schiffen, der "Stadt Bamberg" und "Christl", werde man kaum um das Nachrüsten herumkommen.

Die Schwierigkeit sei, dass es eigentlich keinen Platz für größere Tanks gebe und sich eventuelle Einbauten nicht wesentlich auf den Tiefgang oder die Höhe der Aufbauten auswirken dürften. Sonst bekomme man mit dem
niedrigen Wasserstand und den flachen Brücken der Regnitz Probleme.

Neue Tanks alleine lösen das Entsorgungsproblem nicht, heißt es bei der Personenschifffahrt. Man müsse das Abwasser ja auch loswerden. Ideal fände Oliver Laudt, wenn es einen direkten Anschluss an der Anlegestelle "Am Kranen" in das städtische Kanalnetz geben würde. Darüber sei man mit dem Entsorgungs- und Baubetrieb im Gespräch.

Auch im Bamberger Hafen gibt es keine Vorrichtung, an der die Ausflugsschiffe ihre Schmutzwassertanks leeren könnten.

Doch wozu auch: Bordabwässer dürfen bislang ganz legal in die Bundeswasserstraße, im konkreten Fall den Rhein-Main-Donau-Kanal, entsorgt werden.


Bis Saisonende zweigleisig

Bis zum Saisonende in wenigen Tagen behilft sich die Personenschifffahrt Kropf zweigleisig. Für alle Fälle gibt es ein Dixie-Klo an Bord, das jederzeit benutzt werden könne. Die festinstallierte Toilette werde nur aufgeschlossen, während das Schiff den Kanal befährt.

Die bisherige Praxis der Bamberger Personenschifffahrt entspricht laut Polizeihauptkommissar Heinz Römmelt von der Wasserschutzpolizei dem geltenden Recht. Verunreinigungen des linken Regnitzarms, die auf die weiße Flotte zurückgehen, hat es nach seinem Wissen keine gegeben.