Man könnte es als Ohrfeige für die Stadt Bamberg verstehen: Nach zehn Monaten kündigen die Macher des Radentscheids die Zusammenarbeit mit der Stadt auf.
Wird Bamberg doch noch zur Vorzeigestadt für den Radverkehr? Vor einem Jahr waren die Hoffnungen, die sich mit dem Bürgerbegehren "Radentscheid" verbunden hatten, noch groß. Der Stadtrat hatte die Ziele des Initiative, ein weitreichendes Maßnahmenpaket für den Radverkehr in Bamberg, übernommen und damit einen drohenden Bürgerentscheid verhindert.
Doch nun macht sich Ernüchterung breit. Der beschlossene Umsetzungsprozess ist offenbar ins Stocken geraten. "Es ist bedauerlich, aber notwendig, zukünftig wieder getrennte Wege zu gehen und die Zusammenarbeit mit der Stadt Bamberg nach gut zehn Monaten wieder zu beenden." Diese Erklärung gab am Freitagmittag Christian Hader für die Initiative ab.
Grund für die Trennung sind die aus Sicht der Initiative stockende Umsetzung der Ziele. "Auf der Straße ist so gut wie nichts angekommen." Hader beklagt eine Abwehrhaltung bei den Verantwortlichen der Stadt gegenüber den selbst beschlossenen Zielen.
Besonders in der Langen Straße hätten sich "fehlender politischer Wille und Visionen" zuletzt deutlich offenbart. Dort habe man sich entgegen den Forderungen der Initiative auf eine Scheinlösung festgelegt, die den Radverkehr eher ausbremse als fördere. Die bestehenden Kurzzeitparkplätze sollen dort in Halteflächen umgewandelt werden, sagen die Anhänger des Radverkehrs. Ziel der Initiative war es, einen "Shared-Space-Bereich" zu schaffen, wie er sich beispielsweise auf der Kettenbrücke bewährt habe.
Frust macht sich bei der Initiative auch über die Zögerlichkeit breit, mit der die Stadt die Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur finanziell vorantreibt: Entgegen den Festlegungen könne 2018 nicht einmal das bereits beschlossene Radverkehrsbudget von 160 000 Euro ausgegeben werden. Es fehle vor allem am Umsetzungswillen und am Personal.
Was bedeutet das "Aus" der Zusammenarbeit der Initiative und der Stadt? Hört man die Radentscheid-Leute, dann werden sie den Arbeitsgruppen, Fahrradforen und runden Tischen den Rücken kehren. Statt dessen kündigte die Initiative Radentscheid an, die politischen Ziele "mit kreativen Aktionen auf der Straße" voranzutreiben.
Wie reagiert die Stadt Bamberg auf die Kündigung der Zusammenarbeit der Initiative? Auf welche Erfolge kann sie verweisen? Und hat der Ausstieg möglicherweise Auswirkungen auf den Ausgang des Bürgerentscheids am 18. November? Mehr dazu erfahren Sie hierim Premiumbereich von infranken.de
Das Einzige, das mir aufgefallen ist, ist dass Schilder neben Fahrradwegen angebracht wurden, die darauf hinweisen, dass das Fahrradfahren auf der Straße erlaubt ist. Wieso eigentlich? Wozu dann der Fahrradweg?
Weil der Radweg in der Tendenz gefährlich ist, sollte man ihn meiden. Das ist ja auch der Irrweg der Radinitiative. Das Verweisen auf die Straße ist ein richtiger Schritt, mit dem die Initiative aber nichts zu tun hat. Woran es mangelt, ist der konsequente Rückbau der ehemaligen Radwege, wie z.B. in der Moosstr.. Dann hätten wirklich alle hinreichend Platz auf der Straße und man würde nicht ständig von Ignoranten angehupt, dass man auf einen nicht mehr als solchen ausgewiesenen Radweg solle, der qua Wegfall der Beschilderung nun höchstens noch ein Fußweg ist.
Was soll man dazu sagen. Wenn es um einen komfortablen Lebensstil geht, die anders gesagt von vielen Menschen schon als Religion angesehen wird, wird es bei aller Berechtigung schwierig, diese mentale Mauer zu durchbrechen. Selbstverständlich ist das de facto einfach nur die weit verbreitete Faulheit, aber das Aussprechen dieser Wahrheit macht es nicht einfacher. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Gewohnheiten zu ändern ist nicht seine Stärke. In Bamberg sowieso nicht. Eher werden Probleme ohne Begründung ignoriert, negiert oder vermeintliche Abhängigkeiten betont.
Zum einen ist dies eine etwas bittere Lektion für Bürgerinitiativen im Umgang mit den aktuellen Stadtoberen, nämlich sich nicht einwickeln und dann eiskalt ausmanövrieren lassen, sondern stattdessen knallharten Konfrontationskurs beizubehalten. Das ist keine schöne Politikkultur, aber das verantworten Starke & Co.
Zum anderen halte ich es aber für positiv, wenn die meiner Ansicht nach falschen und am Ende gefährlichen Ziele der Initiative in den Bereichen Radwege und Kreuzungen unterbleiben sollten.
Diese furchtbare, blaue Silhouette kann man ja vielleicht analog Röhrenbrunnen mal versteigern.
aha nicht mehr mitmachen, ja und was soll das nun noch bringen, bürgerbegehren und bürgerentscheid sind ein für alle mal passe, die in der stadt lachen sich über so viel naivität, wie an den tag gelegt, den buckel krumm und ob ihr überhaupt oder nochmals unterschriften bekommt, na ja ich weiss nicht