Noch im Dezember sah es so aus, als ob der "Volksgarten" in Gaustadt Geschichte wäre. Nicht einmal zwei Monate später hat das Vereinsheim erneut geöffnet.
Es geht weiter - das ist die Botschaft, die der neue Vorstand des portugiesischen Vereins ARP in
Gaustadt verbreiten will: Noch im Dezember war das Ende des Biergartens an der Hauptstraße in dem Bamberger Stadtteil beschlossene Sache. Schluss mit Stockfisch und all den anderen portugiesischen Spezialitäten, die die Vereinsmitglieder den Gästen jedes Wochenende angeboten haben. So lange, bis es den Verantwortlichen zu viel wurde. Schluss.
Sie wollten nicht mehr jedes Wochenende mit der Bewirtung verbringen.Nur gut einen Monat später dann die überraschende Wende: Seit Anfang Februar hat das Vereinsheim wieder geöffnet. Der Vorstand ist neu bestimmt. Flavio Martins berichtet, dass man sich in den vergangenen Wochen "intensiv zusammengesetzt" habe. Der 24-Jährige ist nicht nur Teil des neuen Teams, sondern auch Sohn des neuen Vorsitzenden Arnaldo Martins. Dieser war bereits vor ein paar Jahren Vereinschef, ihm hänge sehr viel am "Volksgarten". Er wolle ihn mit dem Vorstand weiterführen, aus Respekt vor den Gründern des Vereins und im Sinne der Gemeinschaft, so seine Begründung.
Kündigung zurückgenommen
Sein Sohn Flavio berichtet davon, dass man zuerst am Esstisch in der Familie darüber gesprochen hatte: "Sollen wir nicht noch mal was machen?" Schließlich war das Vereinsheim als Anlaufstelle überaus beliebt: Gutes Essen und günstige Preise im Sommer machten den Garten zu einem wahren Magneten. Die Gäste kamen nicht nur aus Bamberg, um "Peixe" - also Fisch - zu essen. Zum Public Viewing bei großen internationalen Fußballturnieren platzte der "Volksgarten" aus allen Nähten.
Mehr Veranstaltungen geplant
Doch den Verantwortlichen des Vereins war die Arbeit allmählich über den Kopf gewachsen. Die Kündigung war längst bei der Caritas, der das Anwesen an der Gaustadter Hauptstraße gehört, eingegangen. Auf Vermittlung der Bürgervereinsvorsitzenden Daniela Reinfelder bot die Caritas jedoch an, die Kündigung in den ersten Monaten ohne Weiteres zurückzunehmen.
Das sei nun quasi geschehen, sagt Flavio Martins, der sich jetzt selbst mehr einbringen will. Als "Vorstand Kultur" bemühe er sich darum, ein Mal im Monat eine Veranstaltung zu organisieren. Der Zusammenhalt der Portugiesen in der Region soll wieder gestärkt, die jüngeren Mitglieder sollen mehr eingebunden werden.
Der Student will den Verein in den sozialen Netzwerken bekannter machen. Auf der Facebookseite des Vereins stieß die Nachricht, dass es weiter geht, auf überaus große Resonanz: "Die Leute haben alle positiv reagiert", sagt Flavio Martins. Manch einer hätte sich sogar bereit erklärt, zu helfen.
Auch Daniela Reinfelder und ihr Sohn Jonas wollen mit anpacken. Schließlich sei der Verein längst fester Bestandteil der Gaustadter Kultur, der nicht fehlen dürfe, findet die Bürgervereinsvorsitzende.
Jedes Wochenende geöffnet
Das Heim an der Gaustadter Hauptstraße hat nun wieder an jedem Wochenende geöffnet, seit vergangener Woche werden der typische Stockfisch und weitere kleine portugiesische Spezialitäten aufgetischt.
Im Sommer soll der Betrieb dann auch im Garten anlaufen: Der "Volksgarten" wird damit pünktlich zum
Public Viewing bei der Fußball-Europameisterschaft geöffnet haben. Deutsche und Portugiesen können dann wieder gemeinsam feiern, das zumindest ist der einhellige Wunsch der neuen Vereinsführung.
das sich auch ordentlich Leute finden, die mithelfen und die nicht nur zum feiern kommen.