Alle Erzieherinnen kündigen: Kinderkrippe droht Schließung wegen andauernder Überlastung

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Pommersfelden: Kinderkrippe Regenbogen in Sambach droht Schließung - Erzieherinnen ziehen Reißleine
Die Erzieherinnen der Kinderkrippe Regenbogen im Pommersfelder Gemeindeteil Sambach hatten schon länger über massive Überlastung geklagt.
Pommersfelden: Kinderkrippe Regenbogen in Sambach droht Schließung - Erzieherinnen ziehen Reißleine
Collage inFranken.de: Kinderkrippe Regenbogen Sambach

Die Kinderkrippe Regenbogen im Landkreis Bamberg muss voraussichtlich noch 2023 schließen. Alle Erzieherinnen haben zeitgleich die Kündigung eingereicht. Jetzt soll "unter Hochdruck" eine Lösung gefunden werden.

  • Pommersfelder Kinderkrippe Regenbogen droht Schließung - "keine Abhilfe"
  • "Am Limit": wegen andauernder Überlastung - Erzieherinnen ziehen Reißleine
  • "Arbeiten mit Hochdruck": Bürgermeister will "geeignete Lösung" finden

Die Kinderkrippe Regenbogen im Pommersfelder Gemeindeteil Sambach muss voraussichtlich Ende November dieses Jahres schließen. Wie Pommersfeldens Bürgermeister Gerd Dallner (FWGS) im Gespräch mit inFranken.de erklärt, sei die Einrichtung bislang durch die Katholische Kirchenstiftung St. Antonius Abbas betrieben worden. Weil die Kinderkrippe nach der überraschenden Kündigung aller drei Erzieherinnen unter massivem Personalmangel leide, habe die Kirchenstiftung die Trägerschaft gegenüber der Gemeinde kündigen müssen. Die Betriebsträgerschaft der katholischen Kirche werde demnach bereits Ende November enden. Nach Angaben der Gemeinde seien aktuell 25 Kinder von der Schließung betroffen. 

Kinderkrippe Regenbogen in Pommersfelden droht das Aus: Erzieherinnen klagten schon länger über Überlastung

Das bestätigt auch die Geschäftsführerin der Kirchenstiftung Silvia Pfister im Gespräch mit inFranken.de. Die Kündigungen der drei Erzieherinnen seien der Geschäftsführung demnach in einem Dienstgespräch am Dienstagnachmittag (19. September 2023) übergeben worden. "Wir mussten die Betriebsträgerschaft gegenüber der Gemeinde anschließend kündigen, weil wir, obwohl wir seit Monaten händeringend suchen, kein Personal für die Kinderkrippe finden", erklärt Pfister.

Man habe demnach zwar Stellenausschreibungen herausgegeben, jedoch ohne eine Bewerbung zu erzielen. Es sei deshalb auch "nicht anzunehmen, dass das jetzt auf die Schnelle klappt, zumal wir ja nicht nur eine, sondern eigentlich fünf neue Kräfte brauchen", erklärt Pfister. "Es ist aktuell utopisch, dass wir in der kurzen Zeit so viel Personal finden, wenn sich schon die ganzen letzten Monate niemand gemeldet hat", stellt die Geschäftsführerin der Kirchenstiftung ernüchtert fest. 

Grund für die gemeinsame Kündigung der drei Erzieherinnen sei demnach eine andauernde Überlastung gewesen. "Die plötzliche Kündigung kam zwar überraschend, aber die Erzieherinnen haben uns bereits seit Längerem mitgeteilt, dass sie überlastet sind und am Limit arbeiten", erklärt Pfister. "Weil wir aber einfach kein Personal gefunden haben, konnten wir keine Abhilfe schaffen". Aktuell sei man demnach auf der Suche nach freien Kita-Plätzen im Umkreis, um die betroffenen Kinder dort unterzubekommen. 

"Arbeiten mit Hochdruck an Lösung": Bürgermeister erklärt - deshalb gestaltet sich die Suche schwierig

Von der Suche verspreche sie sich jedoch nur wenig Erfolg. "Soweit ich weiß, sind aktuell aber nirgends Plätze frei, Kita-Plätze sind momentan ein rares Gut. Auch, weil andere Einrichtungen ebenfalls mit großen Personalsorgen zu kämpfen haben", so Pfister. 

"Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, eine Lösung zu finden", sagt Bürgermeister Dallner. Man wolle demnach "mit verschiedenen potenziellen Trägern" sprechen und versuche aktuell händeringend, neues Personal zu akquirieren. Die Suche sei aufgrund der aktuellen Situation auf dem Arbeitsmarkt aber ausgesprochen schwierig. "Für uns ist es dennoch sehr wichtig, eine geeignete Lösung zu finden, vor allem im Sinne der Kinder und Eltern, die auf die Betreuung angewiesen sind", erklärt Dallner.

Ob die Suche letztlich aber zum Erfolg führt, sei "zum jetzigen Zeitpunkt schwer zu sagen". Ihm sei es jedoch wichtig zu betonen, dass alle Interessenten herzlich willkommen seien. Aufgrund der "attraktiven Einrichtung" und des "schönen großen Gartens" der Kinderkrippe in Sambach, könne er sich "einen Neustart unter einem anderen Träger gut vorstellen", so der Bürgermeister. Erst kürzlich machte der Waldkindergarten in Bamberg eine ärgerliche Entdeckung. Die Kinder waren entsetzt. Weitere Nachrichten aus Bamberg und Umgebung findet ihr hier.