Online mit dem lieben Gott

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Pastoralreferentin Susanne Grimmer organisiert die Ökumenischen Alltagsexerzitien und führt sie auch durch. Foto: Marion Krüger-Hundrup
Pastoralreferentin Susanne Grimmer organisiert die Ökumenischen Alltagsexerzitien und führt sie auch durch. Foto: Marion Krüger-Hundrup

Wie sich die Kirche im digitalen Zeitalter mit Menschen vernetzt: Ökumenische Alltagsexerzitien via Internet verbinden Himmel und Erde.

Wenn sich der Fasching ausgetobt hat, der Kater verflogen ist und sich der graue Alltag wieder breit macht, bleibt vielleicht eine gewisse Leere zurück. Oder die Sehnsucht nach Besinnung, Rückbesinnung auf das, was neue Kraft gibt. Und wer noch im nahenden Osterfest mehr sieht als Frühlingserwachen und freie Tage, bereitet sich vor: durch Verzicht auf Alkohol, Fleisch oder Zigaretten. Von Aschermittwoch bis Karsamstag ist eben Fastenzeit angesagt.

Diese Wochen sind auch eine gute Gelegenheit herauszufinden, "ob Gott on- oder offline für mich ist", sagt Susanne Grimmer. Die Pastoralreferentin aus dem Referat Spiritualität im Erzbischöflichen Ordinariat ermutigt ausdrücklich dazu, sich in der Fastenzeit mit Gott und den Menschen zu vernetzen und zu verbinden: "Niemand fällt durchs Netz, wir können Halt finden in Christus", wirbt Susanne Grimmer für einen ungewöhnlichen Weg, den das Erzbistum Bamberg und der Evangelische Kirchenkreis Bayreuth anbieten.

Unter dem Titel "Vernetzt und verbunden" können Einzelpersonen Online-Exerzitien angehen. Die "Ökumenischen Alltagsexerzitien" in der Fastenzeit sind bereits erprobt: 2018 haben sie über 600 Teilnehmer genutzt, 70 davon wünschten eine geistliche Begleitung. Konkret sehen die Internetexerzitien so aus, dass montags bis freitags spirituelle Wochenimpulse auf das Smartphone, Tablet und Co. geschickt werden - als Angebot für die persönliche Besinnung und das Gebet.

Wer sich über das austauschen möchte, was möglicherweise aufbricht, kann sich von erfahrenen Seelsorgern auch online begleiten lassen: "Wir geben Ermutigungen, Hinweise, Anregungen", erklärt die Pastoralreferentin, die die ökumenischen Alltagsexerzitien organisiert und durchführt.

Evangelische Partnerin ist Pfarrerin Doris Otminghaus aus dem Landkreis Haßberge. Natürlich "müssen wir zwischen den Zeilen lesen können", lächelt Susanne Grimmer. Verweist jedoch ausdrücklich darauf, dass es um eine "rein spirituelle Begleitung im Exerzitienprozess geht und nicht um eine Therapie".

Auch in Buchform

Wer es selbst im digitalen Zeitalter lieber klassisch mag, also in einer Gruppe von Angesicht zu Angesicht oder mit einem handfesten Buch zur Anleitung, kann diese Alltagsexerzitien auch so absolvieren.

In Bamberger Pfarreien finden sich ökumenische Gruppen, die durch ausgebildete Haupt- oder Ehrenamtliche in wöchentlichen Treffen begleitet werden.

(www.berufe-der-kirche-bamberg.de/index.php/gruppen). Das entsprechende Buch beinhaltet 25 Exerzitieneinheiten für die Einzelbesinnung mit Wochengebet, Schriftwort und Impulsen zum Nachdenken (Bestelladresse: Diözesanstelle Berufe der Kirche, Heinrichsdamm 32, 96047 Bamberg, Telefon 0951/5022231, E-Mail: Berufe-der-kirche@erzbistum-bamberg.de , 6 Euro).

Anmeldung Die Anmeldung zu den Internetexerzitien ist bis zum 9. März möglich unter www.oekumenische-alltagsexerzitien.de. Die Online-Exerzitien sind barrierefrei, auch Blinde und Sehbehinderte können daran teilnehmen. Ansprechpartnerinnen sind Pastoralreferentin Susanne Grimmer, susanne.grimmer@erzbistum-bamberg.de, Telefon 0951/5022130, und Pfarrerin Doris Otminghaus, doris.otminghaus@elkb.de, Telefon 0151/27015078.