Oberhaid ist die einzige Gemeinde in der Region, der eine Mühle gehört, die wird saniert. Zuvor wurde der Anbau für eine neue Freifläche abgerissen.
Carsten Joneitis hat die Baustelle genau im Blick. Die Alte Mühle sieht Oberhaids Gemeindeoberhaupt von seinem Büro aus. Zufrieden hat er dieser Tage feststellen dürfen, dass er nun praktisch eine freie Fläche sieht, wo sich noch bis vor kurzem der Anbau der Alten Mühle befand. "Der gehörte nicht zum historischen Teil", erklärt Joneitis dazu. Schließlich hat die Gemeinde mit der Alten Mühle, sozusagen einem Stück Ortsgeschichte, noch Großes vor.
Im Jahr 2016 hat die Gemeinde das etwa 1200 Quadratmeter große Areal erworben. Nach und nach hat sich dann das herauskristallisiert, dessen Umsetzung mit eben dem Abriss des Anbaus begonnen wurde. Die Mühle und das Nebengebäude sollen saniert werden. Mit in den Plänen enthalten ist die Aufgabenstellung für den Bamberger Architekten Matthias Jacob, das Mühlrad zu erhalten, ebenso die Getreideputzmaschine. Eben auf die Mühlentechnik soll man einen Blick haben, wenn man das Gebäude betritt, das im Parterre eine Eisdiele und Gastraum bekommen soll.
Unbedingtes Muss: ein Fenster für den Außenverkauf. Ausstellungsraum und Mühlenarchiv müssen ebenfalls Platz finden.
Ganz wichtig in der Konzeption ist ein Backofen, denn "Von der Mühle" zum Brot lautet der pädagogische Ansatz der auf dem Areal mit umgesetzt werden soll.
Auf der nun frei gewordenen Fläche des Anbaus soll auch eine Außen-Schankfläche entstehen. Ebenfalls vorgesehen ist ein etwa 20 Quadratmeter großer, massiv errichteter Pavillon sowie ein Spielplatz. Wenn Joneitis jetzt aus seinem Fenster blickt, kann ere sich das künftige Aussehen beinahe schon bildlich vorstellen. "Man kriegt ein Gefühl für den Freiraum."
40 000 Euro wird der Abbruch wohl kosten, lässt der einzige Bürgermeister der Region wissen, der sich zugleich auch ein bisschen wie ein Mühlenbesitzer fühlen darf. Verschwinden wird noch das Trafohäuschen, etwas kleiner findet das Nachfolgemodell in der Nähe eine neue Heimat. Noch ist der Bauzaun um Oberhaids zentrale Baustelle ein ganz gewöhnlicher. Doch sollen die Absperrungen in absehbarer Zeit mit der Entwurfsplanung verziert werden, damit sich jeder einen Eindruck vom neu Entstehenden verschaffen kann.
Mit 1,2 Millionen veranschlagt
Das Finanzierungskonzept sei über die Denkmalpflege erstellt worden. Ohne Platzgestaltung ist die Sanierung mit 1,2 Millionen Euro veranschlagt, aus Denkmalschutzmitteln wird eine 50-prozentige Förderung erwartet. Auf etwa 60-prozentige Zuschüsse aus Städtebaumitteln hofft man bei der mit 1,5 Millionen Euro veranschlagten Freiflächengestaltung. Im kommenden Frühjahr soll mit der Sanierung begonnen werden. Zwischenzeitlich wird die frei gewordene Fläche wohl auch zum Parken genutzt werden können, lässt der Bürgermeister wissen. Auch damit sehr zufrieden.