Tristan Spohr ist erst 37 Jahre alt und hat laut Ärzten nur noch wenige Monate zu leben. Seine Freundin startete nun eine Spendenkampagne für seine Familie. Im Gespräch mit inFranken.de erzählt der Todkranke von seiner Diagnose und betont: "Ich will mich nicht aufgeben."
- Oberhaid: Spendenaktion für todkranken Tristan gestartet
- Töchter erst 1 und 6 Jahre alt: Familienvater erhält Schockdiagnose
- "Will mich nicht aufgeben": 37-Jähriger will weiterleben
Der 37-jährige Tristan Spohr ist an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt, die Ärzte geben ihm nur noch wenige Monate. Seine gute Freundin Melanie aus Oberhaid startete deshalb eine Spendenaktion für seine Familie: "Da er nur noch vier bis sechs Monate zu leben hat, möchte ich wenigstens ihm und seiner Familie helfen - für die Kinder und seine Frau wird es ohnehin schon schlimm genug werden. Ich möchte, dass sie noch so viel Zeit zusammen verbringen können, wie es die Krankheit erlaubt, ohne sich Sorgen über das Finanzielle machen zu müssen", schreibt sie in den Spendenaufruf. Im Gespräch mit inFranken.de gibt Tristan einen Einblick in seine Diagnose und sagt: "Ich will mich nicht aufgeben."
Spendenkampagne in Oberhaid gestartet: "Es gibt Wunder" - Todkranker Tristan äußert sich
"Es begann mit einer Entzündung in der Bauchspeicheldrüse", berichtet Tristan. Daraufhin sei ihm Blut abgenommen und festgestellt worden, dass seine Leberwerte schlecht seien. Weitere Untersuchungen führten zum "Hammer-Befund": Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen in der Leber. Trotz kaum vorhandener Chancen auf Heilung entschied sich der 37-Jährige aus Koblenz dazu, eine Chemotherapie zu beginnen, um mehr Lebenszeit zu bekommen. Er hoffe nach wie vor auf eine andere Therapie, die ihm doch noch helfen kann.
"Eigentlich haben ältere Leute das, ich bin viel zu jung für diese Krebsart", erläutert Tristan - dies hätten ihm die Ärzte mitgeteilt. "Warum ich?", fragt sich der 37-Jährige, der sich selbst als "Energiebündel" beschreibt. Er habe sich immer gesund ernährt und sei sportlich aktiv gewesen. Seit seiner Diagnose habe er bereits neun Kilogramm abgenommen. Die düstere Prognose der Ärzte wolle er nicht einfach so hinnehmen: "Ich werde alles tun, ob ich ins Ausland fahren muss oder nicht. Ich will schauen, dass ich auch andere Optionen habe." Er habe auch von Fällen über Eigenheilung gelesen: "Es gibt Wunder."
Die Spendenaktion solle vor allem seinen Töchtern (1 und 6 Jahre alt) und seiner Frau, mit der er bereits seit zehn Jahren verheiratet ist, zugutekommen. Auch wären weitere Therapiemöglichkeiten mit diesem Geld möglich. Tristans Tante habe ihn mit der Kampagne überraschen wollen, jedoch "keine Ahnung von Internet", weshalb sie seine Freundin Melanie um Hilfe bat. Etwas mehr als 10.000 Euro kamen bereits zusammen. Das Spendenziel ist bei 25.000 Euro angesetzt.
"Finde keinen, der das hatte": Tristan sucht Menschen mit derselben Diagnose
Abschließend äußerte der 37-jährige Familienvater: "Ich finde keinen, der das hatte", da seine Krebsart in seinem Alter "sehr selten" sei. Sollte sich jemand von Tristans Erzählung angesprochen fühlen und diese Diagnose in einem derart jungen Alter selbst einmal erhalten haben, bittet er, ihm über seine Mailadresse (spohrtristan87@gmail.com) zu schreiben. "Wenn ich das hier überstehe, dann werde ich Berater", erzählt der 37-Jährige, der in der Kunstofftechnik tätig ist. Er wolle dann Menschen, denen es genauso geht wie ihm, "wieder aufpäppeln".
In Franken wurden in den vergangenen Monaten weitere Spendenaktionen gestartet: Bei der Caritas Kulmbach wurde beispielsweise ein Spendenkonto für einen sechs Monate alten Jungen eingerichtet, der todkrank ist. Der fünfjährige Konstantin aus Erlangen erhielt kurz nach Skiurlaub eine Schockdiagnose und ist ebenfalls auf eine Spendenkampagne angewiesen.