Im neuen Multimediastudio der Bamberger Uni können angehende Journalisten Hörfunkbeiträge produzieren, die denen professioneller Radiostationen in nichts nachstehen. Die Technik ist schließlich die gleiche.
Sind wir hier wirklich in einer Hochschule oder nicht doch in einem echten Rundfunkstudio?
Das moderne Hörfunkstudio ist Teil des neuen Multimediastudios. Mit dem Umzug des Instituts für Kommunikationswissenschaft (kurz: KoWi) auf die Erba-Insel, also pünktlich zum Start des aktuellen Semesters, wurde es in Betrieb genommen.
Zwar ist es "noch nicht ganz fertig, aber arbeitsfertig", wie Rudolf Stöber, Inhaber des Lehrstuhls für Kommunikationswissenschaft, erklärte. Im Laufe der Zeit werde es wohl noch einige weitere "kosmetische Änderungen sowie modulare Ergänzungen" geben.
Hörfunkstudio und Lehrredaktion Im Hörfunkstudio und der Lehrredaktion des neuen Studios lernen die Studenten professionelle Hörfunkbeiträge und -sendungen zu gestalten, Zeitungen und Zeitschriften zu layouten sowie Fernsehproduktionen zu erstellen.
"Gerade für KoWi-Studenten ist Praxis besonders wichtig, das erleichtert ihnen den Start ins Berufsleben", betonte Holger Müller, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kommunikationswissenschaft, bei der Vorstellung des neuen Multimediastudios. "Auch der, der vielleicht an der technischen Seite des Journalistenberufs eher weniger interessiert ist kommt nicht daran vorbei", gab auch Godehard Ruppert, Präsident der Bamberger Uni, zu bedenken.
System weit verbreitet Wer sich erst mal mit dem System des neuen Hörfunkstudios angefreundet hat, der hat für mögliche Praktika oder zukünftige Arbeitgeber einen ganz besonderen Vorteil: "Die Studierenden kennen das System bereits", erklärte Dirk Selbach, Chef der Firma SEMD, die nicht nur das System des kompletten Multimediastudios geliefert, sondern auch dessen Aufbau betreut hat.
Schließlich wird in der Region mittlerweile fast überall die gleiche Technik verwendet, so zum Beispiel auch bei Radio Bamberg. Die Einarbeitungszeit der Bamberger KoWi-Studenten dürfte dort also deutlich kürzer ausfallen.
Die Bedienung der neuen Geräte ist natürlich auch deutlich komfortabler. "Man kann sich besser auf seine Arbeit konzentrieren", freut sich Holger Müller, der das Team des Multimediastudios leitet. Durch die neue Technik können jetzt auch andere Schwerpunkte gesetzt werden. Neben dem Hörfunk ist unter den Bamberger Studenten auch die Fotografie sehr gefragt. Dass man dabei seine Kreativität besonders ausleben kann und nicht an ein Team gebunden ist, sieht Holger Müller als zwei mögliche Gründe dafür.
Er bietet den Fotokurs "Fotos im Journalismus" an.
Im neuen Studio ist mit 15 festinstallierten PCs und zwei Laptops auch genug Platz für alle der meist 15 Seminarteilnehmer.
Bedeutung und Kosten In einer kurzen Rede zur Eröffnung des neuen Multimediastudios sprach Rudolf Stöber auch dessen Bedeutung an. Ihm zufolge ist es ein materialisiertes Symbol des Engagements sowie der Bedeutung der Kommunikationswissenschaft an der Bamberger Universität.
Die Mittel zur Finanzierung dieses "Symbols" stammen vom Freistaat Bayern. Insgesamt lagen die Kosten bei etwa 150.000 Euro, wie Holger Müller und Dirk Selbach schätzten.
Dafür kann an der Bamberger Universität jetzt in den Bereichen Rundfunk, Online und Presse auf dem neusten Stand der Technik gearbeitet werden.