Mehr als 1000 Besucher aus Kirche, Politik, Kultur und Gesellschaft sind am Samstag in die Bamberger Konzert- und Kongresshalle gekommen und haben die persönliche Begegnung mit dem designierten Erzbischof Herwig Gössl gesucht.
Der neue Bamberger Erzbischof Herwig Gössl hat auf dem Neujahrsempfang des Erzbistums Bamberg zum Nachdenken über die Vergänglichkeit des irdischen Lebens aufgerufen. "Die Endlichkeit des Lebens macht die uns zur Verfügung stehende Zeit so kostbar und unersetzlich", sagte der Diözesanadministrator am Samstag (13. Januar 2024). Die Veranstaltung stand im Zeichen des 1000. Todestags von Kaiser Heinrich II.
Gössl erläuterte das von ihm ausgerufene Jahresmotto im Erzbistum "End-lich Leben", das vom Gedenken des Bistumsgründers und Schutzpatrons inspiriert sei: "Kaiser Heinrich war tief geprägt durch seine gläubige Haltung, die ihm die Erfüllung nicht in diesem Leben, sondern in der ewigen Vollendung bei Gott zusagte", wird der designierte Erzbischof in einer Pressemitteilung des Erzbistums zitiert. In Gottes Reich finde der Mensch zum eigentlichen Leben in Fülle und ohne Ende: "Dort erst kann er endlich leben." Vor diesem unendlichen Horizont des ewigen Lebens werde das zeitlich begrenzte, endliche Leben auf dieser Erde eigentlich erst lebbar, so Gössl.
Gössl: Neujahrsempfang des Erzbistums Bamberg lockt mehr als 1000 Gäste in Konzerthalle
Der Mainzer Historiker Ludger Körntgen erinnerte in seinem Vortrag mit dem Titel "Zwischen Anfechtung und Verehrung: der Heilige Kaiser Heinrich II." an den Todestag des Bistumspatrons am 13. Juli 1024. Heinrich sei nicht nur ein Förderer der Bischöfe und ihrer Kirchen gewesen, sondern durchaus ein fordernder, manchmal auch streng mahnender Herrscher.
Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) betonte in seinem Grußwort die integrierende Bedeutung der Kirchen in einer sich zunehmend polarisierenden Gesellschaft. Sie seien wichtige Partner der Kommunen bei der Aufgabe, Lebensräume sozial und lebensfreundlich zu gestalten. Laut Mitteilung des Erzbistums würdigte Starke dabei das unverzichtbare Wirken der Kirchen in Seelsorge, Kinderbetreuung, Altenpflege. Zugleich betonte der OB den Beitrag des Erzbistums zum interreligiösen Dialog und im Bündnis gegen Rechtsextremismus.
Nach Angaben des Erzbistums waren am Samstag über 1000 Gäste aus Kirche, Politik, Kultur und Gesellschaft in die Bamberger Konzert- und Kongresshalle gekommen und suchten die persönliche Begegnung mit dem am 9. Dezember ernannten Erzbischof Gössl, der am 2. März feierlich ins Amt eingeführt wird. Musikalisch gestaltet wurde der Empfang vom Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Vincent Heitzer.
Die Bamberger Grünen-Politikerin Lisa Badum hat derweil die CSU-Solidarität mit protestierenden Bauern als "heuchlerisch" bezeichnet. "Die Agrarpolitik der letzten Jahrzehnte wurde maßgeblich durch Konservative geprägt", erklärt sie. Weitere Nachrichten aus Bamberg gibt es in unserem Lokalressort.