Jutta Sieberz-Pozza kam im Sommer 2024 neu nach Bamberg und zog in eine nagelneue Wohnung auf dem Lagarde-Campus. Doch ihre Heizung und die ihrer Nachbarn ging wochenlang nicht. Die Stadtwerke weisen einen Zusammenhang zwischen der Wärmegewinnung und dem Problem entschieden zurück.
Jutta Sieberz-Pozza ist neue Schulleiterin am Bamberger Theresianum und gleichzeitig Neu-Bambergerin. Seit dem 1. Juli 2024 wohnt sie mit ihrem Mann in einer Vier-Zimmer-Wohnung in Haus 7 des neuen Lagarde-Campus. 2022 zogen die ersten Mieter in das neue Mega-Stadtviertel aus Büro-, Gewerbe- und Nahversorgungsflächen und Wohnungen.
Die 57-Jährige sei von dem Konzept sehr angetan gewesen, wie sie inFranken.de am 21. November berichtete. "Wir wollten dieses Vorzeigeprojekt unterstützen. Die Fußbodenheizung ist fortschrittlich und soll viel Energie sparen. Unsere Wohnung ist toll gedämmt." Doch die Heizung sollte sich noch zum Stressfaktor für sie und ihre Nachbarn entwickeln.
"Hochkomplex": Bamberger Lagarde-Mieter mussten auf Heizung verzichten
"Die Stadtwerke Bamberg haben auf dem Lagarde-Campus jetzt schon umgesetzt, was der gesetzliche Standard der Zukunft sein wird." Auf der Webseite der Stadtwerke ist dieses Zitat von Klara Geywitz, Bauministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, zu lesen. Wie die Stadtwerke es beschreiben, fangen Kollektoren in der Erde und im Abwasserkanal Wärme auf. Wärmepumpen in den Gebäuden nutzten diese, um Wasser zu erhitzen. Das heiße Wasser gelange dann über die Fußbodenheizung und den Wasserhahn in Küche und Bad zu den Bewohnerinnen und Bewohnern. "70 Prozent der benötigten Wärme stammen aus erneuerbaren Ressourcen direkt auf dem Gelände."
Maximal 22 Grad warm können die Wohnungen werden, wie Sieberz-Pozza inFranken.de erklärte. Bäder laut ihrem Nachbarn Axel Vietz aus demselben Haus 24 Grad. Er wohne hier seit Anfang September. "Am 1. Oktober habe ich vorausschauend ausprobiert, ob die Heizung funktioniert", sagte er inFranken.de ebenfalls am 21. November. Doch als er die Thermostate aufgedreht habe, sei nichts passiert.
"Es waren 15 Grad draußen und 17 bis 18 Grad drinnen", erinnert er sich. "Ich habe die Hausverwaltung kontaktiert. Sie haben einen Hausmeister geschickt, aber er meinte, er kann da heute nichts machen." Die erste Inspektion der Heizungsfirma habe noch keine Besserung ergeben, wie die beiden Nachbarn erklären. Sieberz-Pozza sagt hierzu: "Das ist hochkomplex, es muss austariert werden. Die einzelnen Wohnungen müssen gesteuert werden."
"Zuverlässig und vertragsgetreu Wärme geliefert": Problem liege nicht im Verantwortungsbereich der Stadtwerke
Die Bamberger Stadtwerke betonen gegenüber inFranken.de, dass sie "für die Wärmegewinnung und Wärmeverteilung bis in die jeweiligen Häuser verantwortlich" seien. Hier betreiben sie im Auftrag der Eigentümer die Wärmepumpen. "Die Wärmeverteilung innerhalb der Gebäude ('hinter der Wärmepumpe') liegt im Verantwortungsbereich der jeweiligen Eigentümer." Laut dem Stadtwerkesprecher war die nicht funktionierende Heizung demnach unabhängig davon, wie die Heizenergie gewonnen wurde.
"Es gibt keinen Zusammenhang zwischen dem bedauerlichen Problem und der innovativen regenerativen Wärmegewinnung durch die Stadtwerke Bamberg", lautet das Statement weiter. Die Ursache für das Heizungsproblem innerhalb des Gebäudes sei den Stadtwerken nicht bekannt. Der Sprecher betont: "Auf dem gesamten Quartier, insbesondere aber in dem thematisierten Mehrfamilienhaus, haben die Stadtwerke zuverlässig und vertragsgetreu Wärme in die Häuser geliefert."
Naja, jetzt bin ich, der olle Normalbürger ja wahrhaftig kein Inschinör für Heizungstechnik, ob ich die Grünen jetzt mag oder nicht - ich betone es halt extrem gerne, so wurde mein bescheidener Beitrag und von Spezialisten fachlich und sachlich in alle Einzelteile zer- und widerlegt, er entstand natürlich rein aus mei´m Bauch raus. Ist doch schön wenn es Normen gibt und ich danke daher speziell @guttural für den Hinweis, dass die Regierung Merkel viele Jahre vieles vernachlässigt hat, was dringend getan hätte werden müssen. Vor der Wahl versprechen sie doch alle das Blaue vom Himmel um es hinterher nicht in die Tat umsetzen zu können.
Schön, dass es die Bewohner auf dem Lagarde-Gelände jetzt endlich mit 22 Grad schön warm haben. Weihnachten soll auch heuer relativ mild ausfallen, passt. So können die vielen Neubürger es in den Wohnungen doch gut aushalten.
# Joe-Bamberg
soll ja auch nicht freundlich sein, sollen nur wieder fort
ach so, jetzt verstehe ich Sie 😩 ... da ist es wieder das Problem!
Lieber Normalbürger,
die Norm-Innentemperatur ist seit 1983 in der DIN 4071 (heute Folgenorm DIN EN 12831) geregelt. Um deine Logik, die Politik ist Schuld daran, weiterzudenken, gilt folgendes Szenario. Ich gehe davon aus, dass die Regierung Kohl damals nichts unternommen hat, mit dem Hintergedanken die Bürger zu quälen. Heißt die CDU/CSU (und die FDP) ist schuld!
Top Kommentar gerade auch mit den Hinweisen auf die Normen.
Hier eine Verbindung zwischen Heizungsgesetz und Raumtemperatur herstellen zu wollen, liegt wohl daran, dass bald 2 Kreuzchen gemacht werden dürfen....