Demnach sei das Kühlhaus schlichtweg voll. Ein normaler Schlachtbetrieb sei erst dann wieder möglich, wenn die Tiere zerlegt seien. Eine Corona-Infektion spiele bei dieser Maßnahme allerdings keine Rolle. Unter normalen Umständen würden die Rinder in Bayern geschlachtet und anschließend im westfälischen Rheda-Wiedenbrück zerlegt.
Da jedoch über 1300 Mitarbeiter des Stammwerks positiv auf das Coronavirus getestet worden waren, ist der dortige Betrieb zunächst für 14 Tage gestoppt worden. Aus diesem Grund müssen die Zerlegung nun andere Niederlassungen übernehmen - so auch in Bamberg und Kempten.
Wie der Unternehmenssprecher weiter zitiert wird, stehe noch nicht fest, wann Tönnies in Bayern wieder schlachtet - diese Woche halte man jedoch kaum mehr für realistisch.
Update vom 22.06.2020: "Tönnies" stellt Produktion in Bamberg nicht ein
Der Bamberger Schlachthof ist nicht von den Auswirkungen der Corona-Krise bei "Tönnies" betroffen. Entsprechende Informationen bayerischer Erzeugergemeinschaften, auf die sich der Bayerische Rundfunk bezog, stimmen laut Angaben der Stadt Bamberg nicht: Man könne die Meldung nicht bestätigen, sagte ein Sprecher zu inFranken.de.
Die Firma "Tönnies" habe die Produktion am Standort nicht eingestellt, hieß es weiter. "Durch den Corona-Ausbruch am Tönnies-Standort in Rheda-Wiedenbrück wird von keiner unmittelbaren Gefährdung für den Schlacht- und Viehhof Bamberg ausgegangen." Dennoch sieht man in der Entwicklung ein Alarmsignal für die gesamte Branche. Mehr Hintergründe zum Thema und zur Lage im Schlachthof Bamberg lesen Sie hier.
Der Schlachthof in Bamberg befindet sich in städtischer Hand. "Tönnies" lässt dort als Kunde schlachten. Eine Stellungnahme des Unternehmens steht noch aus.
Erstmeldung vom 22.06.2020: Bamberger Schlachthof geschlossen
Die Fleischindustrie ist aktuell in heller Aufregung: Seit dem Corona-Ausbruch bei "Tönnies" am Hauptstandort Rheda-Wiedenbrück (NRW) befinden sich große Teile der Belegschaft in Quarantäne. Nun sind auch erste Auswirkungen der "Tönnies"-Maßnahmen in Bayern zu spüren.
Das Unternehmen schließt zwei Niederlassungen im Freistaat - und eine davon liegt in Franken. Schlachthöfe im oberfränkischen Bamberg und in Kempten im Allgäu sind seit Freitag (19. Juni 2020) geschlossen. Das berichtet der Bayerische Rundfunk und beruft sich auf Angaben bayerischer Erzeugergemeinschaften.
Corona-Ausbruch bei Tönnies: In Bayern wird nur geschlachtet
"Tönnies" hat sich dazu bislang noch nicht geäußert. Die Antwort auf die Nachfrage von inFranken.de steht noch aus. Das Unternehmen arbeitet seit dem Jahr 2016 mit dem fränkischen Schlachthof, der in städtischer Hand ist, zusammen. Tausende Tiere werden dort seitdem jede Woche geschlachtet.
Bislang ist unklar, warum die beiden Standorte in Bayern geschlossen wurden. Eine mögliche Erklärung ist, dass es derzeit zu einem Stau an geschlachteten Tiere kommt. Da im Hauptwerk in Rheda-Wiedenbrück (NRW) die Weiterverarbeitung stattfindet und in Bamberg und Kempten lediglich geschlachtet wird, gibt es aktuell keinen Abnehmer.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wird laufend aktualisiert, sobald neue Informationen zum Fall vorliegen.