Laut Angaben des Polizeipräsidiums Oberfranken konnte nach einem Zeugenhinweis eine tatverdächtige Frau festnehmen. Sie soll für das Feuer in zwei Hochhäusern und für brennende Mülltonnen in Lichteneiche verantwortlich sein. Foto: Annette Schreiber
Nach der Brandserie in Memmelsdorf hat die Kriminalpolizei eine ältere Frau festgenommen, die für die Brände im Ortsteil Lichteneiche verantwortlich sein soll.
Update 21.2.2019: Verdächtige Frau muss sich verantworten und wird in Psychiatrie gebracht
Im Fall der Brände in der Schlesienstraße in Lichteneiche/Memmelsdorf im Landkreis Bamberg muss sich die tatverdächtige 77-jährige Frau nun wegen Sachbeschädigung verantworten. Das teilt die Polizei am Donnerstag mit. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erging Untersuchungsbefehl gegen die Frau.
Die psychisch auffällige Frau, die selbst Bewohnerin des Mehrfamilienhauses war, in dem es am 18. Februar gebrannt hatte, wurde inzwischen dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Neben dem Untersuchungsbefehl wurde die Frau außerdem wegen "Fremdgefährlichkeit" in eine psychiatrische Klinik gebracht.
Gegen die Frau besteht der dringende Tatverdacht der Sachbeschädigung durch Brandlegung in insgesamt sechs Fällen.
Anders bei einem Brand in einem sechsstöckigen Wohnhaus in der selben Straße vor fast einer Woche. Dort wurde durch brennenden Unrat im Keller das gesamte Treppenhaus verraucht. Alle 78 Bewohner mussten über Drehleitern der Feuerwehren gerettet werden. Sechs Personen wurden verletzt - das Haus ist weiterhin unbewohnbar. Bewohner kamen zunächst bei Bekannten und Verwandten unter. Die Gemeinde Memmelsdorf sucht aktuell aber immer noch händeringend nach Mietwohnungen für die Betroffenen.
Ermittlungskommission eingerichtet
Zwischenzeitlich arbeiteten die Beamten des Fachkommissariats der Kripo Bamberg zusammen mit der Staatsanwaltschaft Bamberg mit Hochdruck an der Aufklärung der Brände. Bei ihren umfangreichen Ermittlungen bekamen die Brandfahnder aus Bamberg auch Unterstützung von einem Sachverständigen des Bayerischen Landeskriminalamtes. Zudem sicherten Spezialisten zahlreiche Spuren an den Brandorten.
Am 15. Februar 2019 richtete die Kripo eine Ermittlungskommission mit mehreren Kriminalbeamten ein. Weiterhin waren verstärkt Polizeibeamte in Uniform sowie zivil in Lichteneiche, insbesondere im Bereich der Brandorte, im Einsatz. Auch die Bevölkerung, vor allem die Hausbewohner in der Schlesienstraße, wurden um Mithilfe bei den Ermittlungen gebeten.
Bewohnerin gerät ins Visier
Nach dem Brand in der Schlesienstraße leiteten die Polizei in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Fahndungsmaßnahmen ein und stellten unter anderem auch die Personalien der Hausbewohner fest. Im Rahmen der polizeilichen Befragungen berichtete ein Bewohner den Beamten, dass ihm eine ältere Frau, die ebenfalls in dem Anwesen wohnhaft ist und sich verdächtig verhalten hatte, aufgefallen war.
Verdächtige ausfindig gemacht
Die Einsatzkräfte machten die 77-Jährige kurz darauf ausfindig und es erhärtete sich rasch der Verdacht, dass sie mit dem Brand in Verbindung steht. Daraufhin nahmen die Beamten die Seniorin auf Anordnung der Staatsanwaltschaft vorläufig fest. Bei der Durchsuchung ihrer Zimmer konnten sie zudem mutmaßliche Beweismittel sicherstellen. Die psychisch auffällige Frau wurde einer rechtsmedizinischen Untersuchung unterzogen.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Bamberg erfolgte am Dienstagnachmittag die Vorführung der 77-Jährigen vor dem Ermittlungsrichter wegen versuchter schwerer Brandstiftung. Der von der Staatsanwaltschaft beantragte Unterbringungsbefehl wurde vom Ermittlungsrichter nicht erlassen. Die Frau befindet sich inzwischen auf Veranlassung der Kriminalpolizei Bamberg wegen Fremdgefährlichkeit in einer psychiatrischen Klinik. Ermittlungskommission und Staatsanwaltschaft prüfen zurzeit, inwieweit die 77-Jährige auch für weitere Brände, insbesondere in der Schlesienstraße, verantwortlich ist.
Unsicherheit der Anwohner bleibt
Die Unsicherheit bei Anwohnern bleibt auch nach der Ermittlung der 77-Jährigen. Denn noch ist unklar, ob die Frau für alle Brände in Frage kommt. Das prüft die Ermittlungskommission der Polizei und Staatsanwaltschaft derzeit. Doch auch die Hilfsbereitschaft ist ungebrochen: So hat Georg Sennefelder, der einen gleichnamigen Wach- und Sicherheitsdienst betreibt, am Morgen Bürgermeister Schneider mitgeteilt, die Bewohner bei den Kontrollgängen unentgeltlich entlasten zu wollen.
"Wir haben das mit der Polizei abgesprochen, dass wir draußen sind", erklärt Sennefelder. "Wir sind sehr dankbar für die Hilfe", sagt ein Bewohner, der mit anderen nachts immer wach geblieben war, um Kontrollgänge zu machen. Seit gestern sind die Sicherheitskräfte in Lichteneiche präsent und wollen es auch trotz des Ermittlungserfolgs in weiteren Nächten sein. "Wir wollen Hilfestellung geben, damit die Leute wieder schlafen können."
"Mir fällt ein Stein vom Herzen, dass eine erste Verdächtige ermittelt wurde, aber mir sind noch nicht alle Sorgenfalten genommen. Die Polizei ermittelt weiter", sagt Gerd Schneider, Bürgermeister von Memmelsdorf.
Landrat dankt für die schnelle Aufklärung
"Unter den schlimmen Umständen des Brandes in der vergangenen Woche in Lichteneiche ist das eine sehr erfreuliche Nachricht", so reagierte Landrat Johann Kalb auf Medienberichte, dass die Ursache des Feuers geklärt und der Verantwortliche ermittelt worden seien. Er gratulierte der Polizei Bamberg Land zur schnellen Aufklärung. Der Ermittlungserfolg könne zwar das Leid der Geschädigten nicht mindern. Er schaffe für sie jedoch zumindest Gewissheit.
Da wird eine 77 jährige Frau aufgrund von nur einer einzigen Zeugenaussage verhaftet und weil es dem Ermittlungsrichter für einen Unterbringungsbefehl nicht ausreicht wird diese kurzerhand Zwangseingewiesen in die Psychiatrie, ernsthaft ? Gustl Mollath ich hör dich husten, hier hat man wohl ganz schnell einen Sündenbock gebraucht.
Egon12
Hoffe für die Anwohner, daß dieser Albtraum jetz ein Ende hat
Egon12
Das Haus sollte saniert werden und der Brand spielt dem russischen Besitzer in die karten
Da wird eine 77 jährige Frau aufgrund von nur einer einzigen Zeugenaussage verhaftet und weil es dem Ermittlungsrichter für einen Unterbringungsbefehl nicht ausreicht wird diese kurzerhand Zwangseingewiesen in die Psychiatrie, ernsthaft ?
Gustl Mollath ich hör dich husten, hier hat man wohl ganz schnell einen Sündenbock gebraucht.
Hoffe für die Anwohner, daß dieser Albtraum jetz ein Ende hat
Das Haus sollte saniert werden und der Brand spielt dem russischen Besitzer in die karten
Wahnsinn