Bamberg: Durch Brand obdachlos - Betroffene sollen in Ankerzentrum untergebracht werden

1 Min
Durch das Feuer im Keller des Hauses sind die Wohnungen so stark verrußt, dass es aktuell für die Bewohner nicht möglich ist, dorthin zurückzukehren. Foto: NEWS5 / Merzbach
Durch das Feuer im Keller des Hauses sind die Wohnungen so stark verrußt, dass es aktuell für die Bewohner nicht möglich ist, dorthin zurückzukehren. Foto: NEWS5 / Merzbach

Der Bamberger Oberbürgermeister Starke und Bürgermeister Schneider fordern Platz im Ankerzentrum für Menschen, die durch den Brand in Memmelsdorf obdachlos wurden.

Die Stadt Bamberg berichtet, dass die 78 Mieter des Mehrfamilienhauses im Ortsteil Lichteneiche (Gemeinde Memmelsdorf), in dem es gebrannt hat, nach wie vor auf der Straße stehen. Durch das Feuer im Keller des Hausessind die Wohnungen so stark verrußt, dass es aktuell für die Bewohner nicht möglich ist, dorthin zurückzukehren.

Keine Ersatzwohnungen

Ersatzwohnungen für die nun wohnungslosen Mieter konnte der Vermieter nicht zur Verfügung stellen. Erschwerend kommt hinzu, dass es für viele dieser Menschen aufgrund ihrer finanziellen Lage nicht möglich ist, kurzfristig eine andere Wohnung anzumieten. Ein Teil ist nun kurzfristig bei Familie oder Freunden untergekommen, einige wurden obdachlos. Trotz umfangreicher Bemühungen der Gemeinde Memmelsdorf ist es nicht gelungen, ausreichend Unterkünfte zur Verfügung zu stellen.

Oberbürgermeister Andreas Starke sowie Bürgermeister Gerd Schneider haben die Initiative ergriffen, um rasch und unbürokratisch zu helfen: Sie haben sich mit einem gemeinsamen Vorschlag an Staatsminister Joachim Herrmann und Oberfrankens Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz gewandt: "Das Ankerzentrum in Bamberg ist aktuell mit 1.389 Asylsuchenden belegt. Daneben stehen viele Wohnungen - ja ganze Wohnblocks - in der Einrichtung leer," so Starke und Schneider.

Obdachlos gewordene Menschen sollen in Ankerzentrum untergebracht werden

Die Möglichkeit, einen Teil dieser leerstehenden Wohnungen mit den mittlerweile obdachlos gewordenen Mieterinnen und Mietern des Brandhauses zu belegen, wäre sicher eine unkonventionelle aber pragmatische Lösung des Problems, betonen die beiden Bürgermeister. "Wir müssen mit den verfügbaren Mitteln den betroffenen Menschen zur Seite stehen, dazu gehört als allererstes ein Dach über dem Kopf," sagte Andreas Starke. Landrat Johann Kalb unterstützt die Initiative voll umfänglich.

"Das Angebot, im Ankerzentrum kurzfristig Wohnungen beziehen zu können, würde den Menschen in dieser schwierigen Lage eine erhebliche Last von den Schultern nehmen," werben Starke und Schneider für die Idee. Und Schneider ergänzt: "Alle werden sicher verstehen, dass die Zeit drängt. Deshalb sollte die Staatsregierung Herz zeigen mit einer menschlichen Geste die geboten ist."

Alle Artikel zur Brandserie in Bamberg im Überblick:

Nach verheerendem Brand im Landkreis Bamberg: Bewohner brauchen dringend Hilfe

Erneuter Kellerbrand in Wohnblock - Brandserie in Lichteneiche geht weiter

Gartenhütte in Bamberg und Mülltonnen in Memmelsdorf abgefackelt - ist ein Brandstifter unterwegs?

Wieder ein Feuer in Bamberg-Ost: Brandstiftung immer wahrscheinlicher