Fünf Projekte halten die Gemeindeverwaltung Memmelsdorf in diesem Sommer auf Trab. Am teuersten sind die Erneuerung des Drosendorfer Kindergartens und die Sanierung der Hauptstraße. Hinzu kommen Straßen und Wege. Fertig ist der Mehrgenerationenspielplatz.
Einen "heißen Sommer" hat die Gemeinde Memmelsdorf hinter sich. Und das in mehrfacher Hinsicht: Nicht nur, dass man sich mit hohen Temperaturen herumschlagen musste - gleich fünf Baustellen hielten vor allem das gemeindliche Bauamt auf Trab. Für Urlaub war da kaum Zeit: Kaum eine Woche konnten sich Bürgermeister Johann Bäuerlein (WLW) und seine Mitarbeiter mehr oder weniger entspannt zurückziehen. Ansonsten forderten ein Mehrgenerationen-Spielplatz, die Ortskern-Sanierung in der Hauptstraße sowie der Ausbau am "Breiten Rain", die Sanierung der Kindertagesstätte Drosendorf und der Radweg von Kremmeldorf nach Schammelsdorf die ganze Aufmerksamkeit der Beteiligten.
Insgesamt 3,25 Millionen Euro wurden, respektive werden verbaut. Das ist rekordverdächtig im Bamberger Land. Fertig ist bisher nur der Mehrgenerationen-Spielplatz - die erste Freizeitanlage im Landkreis dieser Art. Nicht nur an die Kinder, sondern auch an die Großeltern ist hier gedacht, alle können sich zwischen Filzgasse und Sportzentrum aktiv erholen. Am guten Gelingen hat sich sogar die Bamberger Firma Bosch beteiligt: Sieben Auszubildende halfen fünf Wochen lang mit, die neuen Spielgeräte aufzustellen. Bürgermeister Bäuerlein, selber mal "Azubi" bei Bosch, hat die Unterstützung natürlich dankbar angenommen.
Für drei neue Spielgeräte fand man bei Kosten von 3000 bis 4000 Euro pro Stück zudem Sponsoren: zwei finanzierte der Ortskulturring, eines übernahm die Horst-Pieger-Altenstiftung. Damit alle problemlos genutzt werden können, ließ die Gemeinde den Untergrund mit einer tartanartigen Kunststoffmasse auslegen. "Damit kann man die Geräte bei jedem Wetter nutzen", zieht Johann Bäuerlein ein positives Fazit. Und zur Seehofhalle hin gibt es noch Reserven an Flächen, so dass die Anlage ausbaufähig ist. "Ganz toll gemacht", urteilt Siegfried Pflaum, der gerade mit seiner Enkeltochter beim Spielen war.
Kindergarten-Umbau dauert noch bis November
Noch nicht soweit gediehen ist der Umbau des Kindergartens Drosendorf für 1,4 Millionen Euro zu einer Tagesstätte mit Kinderkrippe. Eigentlich wollte man zu Beginn des neuen Kindergartenjahres hier einziehen, aber bis Anfang November wird es wohl noch dauern. "Wir denken, dass wir nach den Allerheiligenferien fertig sind", hoffen Bürgermeister Bäuerlein und Kita-Leiterin Monika Feist. So lange müssen ihre Schützlinge noch in den insgesamt 24 Containern verbleiben, die auf dem Drosendorfer Festplatz zu einem "Kindergarten" zusammengestellt sind. Für etwa 90.000 Euro ist das Provisorium "geleast". Danach sollen für Kinder und ihre Erzieherinnen bessere Zeiten anbrechen: Ein doppelt so großer Küchenbereich, eine Gasheizung statt der bisherigen Speicheröfen, neue Böden und eine lärmgedämmte Decke werden für ein deutlich besseres Raumklima sorgen. "Da werden wir alle schnell reinwachsen", ist sich Monika Feist sicher. "Dabei war es ein Glück, dass andere Kindergärten noch Probleme bei der Planung hatten. Sonst wäre Drosendorf nicht so schnell zum Zug gekommen", meinte Bürgermeister Bäuerlein dazu.
Nach Wunsch gelaufen ist für die Gemeinde die Ortskern-Sanierung nach dem Bau der Umgehungsstraße. Als die Bezuschussung aus dem Städtebau-Förderprogramm feststand, wurde im Juni mit der Realisierung des zweiten Abschnittes für 880.000 Euro zwischen Friseur Arnold und Ortsausgang begonnen. Zunächst wurden die unterirdischen Leitungen neu verlegt; derzeit wird der Unterbau der neuen Straße und der beidseitigen Gehwege geschaffen. Zu erkennen sind bereits die Pflanzinseln für die künftige Begrünung. Um ein einheitliches Bild abzugeben, sollen die Gehwege wie am Marktplatz gepflastert werden. Weil die Straße auf einer Breite von sechs Metern asphaltiert wird, bleibt auf beiden Seiten Platz für Stellflächen. Und: Bei der künftigen Ortsbeleuchtung ist auch schon an die Weihnachts-Illumination gedacht, die heuer erstmals in der gesamten Hauptstraße erstrahlen soll.
Zwei Schadensmeldungen
Weil die meisten Häuser direkt am öffentlichen Grund gebaut sind, hat ein Sachverständiger vor Baubeginn Bestandsaufnahme gemacht. "Bisher haben wir zwei Schadensmeldungen, das wird korrekt bearbeitet", zeigt sich Bürgermeister Bäuerlein kooperativ. Zu den Kosten gibt es neben dem Städtebau-Förderprogramm (276.000 Euro) noch Geld vom Landkreis Bamberg, weil die Hauptstraße hier Kreisstraße ist.
In ähnlicher Weise saniert wird die Straße "Am Breiten Rain". Die Kosten sind hier mit 620.000 Euro veranschlagt. Hier wird von der Firma Eon eine Gasleitung eingebracht, die Gemeinde erneuert Wasserleitung und Kanalisation.
Beim Geh- und Radweg von Kremmeldorf nach Schammelsdorf und weiter nach Litzendorf wurde in den letzten Tagen die Tragschicht aufgebracht. "Bis Ende September werden wir hier fertig sein", zeigt sich Bürgermeister Bäuerlein zuversichtlich. Bei den veranschlagten Kosten von 285.000 Euro wird es voraussichtlich bleiben.