Leiche im Main bei Hallstadt ist 40-Jährige aus dem Landkreis Lichtenfels

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Einsatzkräfte zogen an der Mainbrücke bei Hallstadt mithilfe eines Bootes den leblosen Körper einer Frau aus dem Wasser. Foto: Ronald Rinklef
Einsatzkräfte zogen an der Mainbrücke bei Hallstadt mithilfe eines Bootes den leblosen Körper einer Frau aus dem Wasser.  Foto: Ronald Rinklef
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Eine Fußgängerin bemerkte im Main bei Kemmern am Freitag den leblosen Körper einer Frau. Er trieb weiter Richtung Bamberg, wo er zwischen Dörfleins und Hallstadt von Einsatzkräften geborgen werden konnte. Am Abend wurde die Frau identifiziert.

Der Main fließt. Bei Kemmern mit einer Geschwindigkeit von etwa 60 Metern pro Minute. "Aufgrund der Strömungsgeschwindigkeit und der vergangenen Zeit konnten wir eingrenzen, wo sich die Leiche befinden könnte - wenn sie unterwegs nicht hängen geblieben ist." Die Worte fallen sachlich und professionell, von einem Mann, der gerade frisch vom Einsatz kommt.

Es ist Stephan Griebel, Einsatzleiter der Wasserrettung Bamberg. Er erklärt, wie man von der ersten Sichtung des leblosen Körpers bei Kemmern auf Hallstadt als jenen Ort der Bergung kommt.

Gegen 11.10 Uhr am Freitag hatte eine Fußgängerin bei Kemmern eine Person entdeckt, "die leblos im Fluss in Richtung Bamberg trieb", wie Peter Neder vom Polizeipräsidium Oberfranken erläutert. Die Zeugin habe sofort über den Notruf die Rettungskräfte verständigt. Doch diese konnten den leblosen Körper bei Dörfleins schließlich nur noch tot aus dem Wasser bergen.

Der Einsatzleiter der Wasserrettung, der die Koordination vor Ort übernommen hat, war Stephan Griebel. Er erklärt den Ablauf: Zunächst gibt es eine kurze Einsatzbesprechung vor Ort darüber, was los ist, inklusive Zeugenbefragung. "Das sind zehn Sätze innerhalb von 30 Sekunden. Dann fällen wir eine Einsatzentscheidung."

Keine Rettungstaucher

In Fall der leblosen Frau kamen keine Rettungstaucher zum Einsatz. Er wurde vom Boot aus bewerkstelligt. "Der Körper trieb an der Wasseroberfläche, wir haben ihn am Boot gesichert und an Land gebracht", sagt der Einsatzleiter. Am Ufer habe dann ein Notarzt die Frau untersucht und ihren Tod festgestellt.

Wie lange die Leiche bereits im Wasser getrieben hatte, war am Freitag noch nicht klar zu definieren. Laut Griebel hat sie kaum einen Verwesungsgrad aufgewiesen. Allerdings könnte das Griebels Aussage nach auch täuschen, da die derzeitigen Wassertemperaturen von geschätzten vier bis fünf Grad kühlend wirken würden.
Etwa eineinhalb Stunden hat der Einsatz gedauert, 45 Mann von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Wasserrettung waren beteiligt. Die Wasserrettung ist eine Arbeitsgemeinschaft aus DLRG und der Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes.

Ein Einsatz wie bei Dörfleins ist keine Seltenheit für die ehrenamtlichen Retter, die sowohl in der Stadt, als auch im Landkreis alarmiert werden. Sie rücken zu zehn bis 15 solcher "scharfen Einsätze" pro Jahr aus. "Als ,scharfe Einsätze' bezeichnen wir solche, bei denen akute Lebensgefahr besteht. Wenn unser Pieper geht und die Meldung ,Person im Wasser' kommt", erläutert Griebel.

Dann fügt er hinzu: In 99 Prozent dieser Einsätze sei der Betroffene, den die Rettungskräfte aus dem Wasser ziehen, bereits tot.

Einsatzkräfte genau geschult

Bereiten sie sich auf solche Einsätze speziell vor? "Unsere Einsatzkräfte werden peinlichst geschult und wissen genau, um was es geht", sagt Griebel. Wie der einzelne Helfer mit dem Erlebten dann umgeht, hänge zum einen von der Persönlichkeit ab.

Zum anderen davon, wie lange er schon dabei sei. Stephan Griebel selbst ist seit fast 30 Jahren bei der Wasserwacht. Er weiß: Für Kollegen, die ein solcher Einsatz nicht loslässt, gibt es eine Notfallnachsorge.

Im Fall der Toten aus dem Main bei Hallstadt hat der Kriminaldauerdienst aus Bamberg nun die Ermittlungen zu den Todesumständen aufgenommen. Wie sich noch am Freitagabend herausstellte, handelt es sich bei dem Opfer um eine 40-jährige Frau aus dem Landkreis Lichtenfels. Ihr Auto hatte sie offenbar in Oberbrunn (Markt Ebensfeld) abgestellt.

Wie die Polizei mitteilt, liegen derzeit keine Hinweise auf ein Fremdverschulden am Tod der Frau vor.