Die Bewohner westlicher Ortsteile von Hirschaid verlangen mehr Sicherheit an der Staatsstraßenkreuzung bei Köttmannsdorf. Den Bau einer Lichtsignalanlage als Alternative für den Kreisverkehr lehnen die Bürger ab.
Gewiss ist: Wenn an der Kreuzung zwei Schwerstverletzte zu beklagen wären, stiegen die Chancen, bald einen Kreisverkehr auf der Staatsstraße bei der Einmündung von Köttmannsdorf zu erhalten. Dass es überhaupt erst zu Unfällen mit Blutzoll kommt, möchte eine Initiative von Bewohnern der westlichen Hirschaider Ortsteile verhindern: 120 Frauen und Männer haben bereits einen Bürgerantrag auf Errichtung eines Kreisverkehrs für die Kreuzung der Staatsstraße 2260 mit der Kreisstraße nach Trailsdorf und der Gemeindestraße, die Köttmannsdorf an das überörtliche Straßennetz anschließt, unterschrieben.
Marktgemeinderat Hans Wichert gab jetzt in Begleitung von Drittem Bürgermeister Erwin Krämer, Gabriele Meisner und Gerhard Lieberth dem Hirschaider Bürgermeister Andreas Schlund (CSU) den schriftlich fixierten Bürgerantrag ab.
Möglichst schnell soll das Gesuch vom Marktgemeinderat gebilligt und an den Bamberger Landrat weitergereicht werden. Beim Nachfolger von Günther Denzler hoffen die Hirschaider Ortsteilbewohner auf Verständnis für ihr Anliegen.
Vorstoß verpuffte Sie sind enttäuscht, dass ein Vorstoß des Marktgemeinderats im vorigen Jahr verpuffte, weil das Straßenbauamt bei einer Verkehrszählung im März 2013 zu dem Ergebnis gekommen war, dass das Fahrzeugaufkommen den Bau eines Kreisverkehrs mit einem Aufwand von 500 000 bis 800 000 Euro nicht rechtfertigen würde. Diese Kreuzung habe sich außerdem nicht zum Unfallschwerpunkt entwickelt, argumentierte das für die Staatsstraßen zuständige Staatliche Bauamt.
Die Bürger sehen gleichwohl Handlungsbedarf der Baulastträger Staat, Kreis und Gemeinde.
Begründet wird die Forderung nach einem Verkehrskreisel damit, dass durch die neuen Bau- und Gewerbegebiete Juliushof, Erlach, Köttmannsdorf, Röbersdorf, Rothensand und Sassanfahrt der Quell- und Zielverkehr von Personen- und Lastwagen deutlich zugenommen habe und weiter zunehmen werde.
Dazu verweisen die Hirschaider auch auf die Entwicklung in Nachbargemeinden wie Pettstadt und Frensdorf, wo neue Wohnsiedlungen entstehen. Ein neues und ein expandierendes Logistikunternehmen in Pettstadt würden den Schwerverkehr in Richtung A 73 verstärken.
Eine Erschwernis besteht in der schrägen Einfahrt aus Köttmannsdorf in die Staatsstraße, wodurch bei Anfahrten auf glatter Fahrbahn brenzlige Situationen entstehen. Fahrzeuge aus dem Baugebiet Juliushof und dem stark frequentierten Einkaufsmarkt auf der anderen Seite stauen sich wegen des bevorrechtigen Verkehrs auf der Staatsstraße, besonders im morgendlichen Berufsverkehr.
Ampelanlage wäre Rückschritt So sind die Initiatoren sicher, dass sich die Zahl der Unterschriften bald verzehnfachen wird, um einen verkehrssicheren Ausbau der Kreuzung zu verlangen. Den alternativen Bau einer Lichtsignalanlage lehnen die Bürger übrigens ab: "Das wäre ein Rückschritt", meint Hans Wichert mit Blick auf die Memmelsdorfer Lösung. Und Bürgermeister Schlund ergänzt, dass sich eine zunächst billigere Ampelanlage auch nicht rechnen würde, wenn man die späteren Betriebs- und Unterhaltskosten hinzuzähle. Für Andreas Schlund ist es ohnehin unverständlich, dass in Nordbayern deutlich weniger Kreisverkehre errichtet würden als etwa südlich der Donau.
Da ohnehin beabsichtigt sei, die rissige Fahrbahndecke der Staatsstraße zu erneuern, hofft die Köttmansdorfer Bürgerinitiative, dass ihre Forderung nach einem Verkehrskreisel noch rechtzeitig die Verantwortlichen des Verkehrsträgers erreicht. Da das Projekt planerisch, bautechnisch und aufgrund des weitgehend in öffentlicher Hand befindlichen Baugrunds unproblematisch wäre, sehen die Bürger nichts, was gegen die Absicht spräche, einen künftigen Unfallschwerpunkt zu verhindern.