In der letzten Sitzung des Jahres blickt Bürgermeister Kellner auf 2016 zurück und sieht Rattelsdorf auf einem guten Weg - das tun nicht alle
Trotz zwei nachträglich in die Tagesordnung aufgenommenen Punkten war der Marktgemeinderat sehr schnell bei den letzten Entscheidungen des Jahres. Im zweiten Teil der Sitzung stand dann der Jahresrückblick des Bürgermeisters im Mittelpunkt.
Einstimmig wurde die Vereinbarung mit der Teilnehmergemeinschaft Höfen für die Restaurierung einer Marter verabschiedet. Bei geschätzten Kosten von 3000 Euro beläuft sich der zu erwartende Zuschuss auf 1650 Euro.
Grünes Licht gab es ebenfalls für die Erstellung einer Ortschronik der ehemaligen Gemeinde Höfen, zu der Höfenneusig und Freudeneck gehörten. "Wichtig für die Nachwelt", urteilten übereinstimmend Bürgermeister Bruno Kellner (VU) und Gemeindearchivar Manfred Jungkunz. Das etwa 200 Seiten umfassende Werk wird 3900 Euro kosten.
Die zu erwartende Förderung des Amts für Ländliche Entwicklung beträgt 2145 Euro. Private Spenden von 500 Euro und eine Spende des Kapellenbauvereins Freudeneck von 500 Euro reduzieren die Gesamtkosten. In Ansatz gebracht ist der Verkauf von 60 Exemplaren, die Einnahmen von 600 Euro bringen sollen. Das Gremium beauftragte den Bürgermeister, die weiteren Verhandlungen mit dem Amt für Ländliche Entwicklung abzuwickeln.
Die Gemeinderräte stimmten auch einer dringlichen Anordnung für die Schadstoffüberwachung bei den Abbrucharbeiten am Schulhaus in Rattelsdorf zu. Das Ingenieur-Büro Gartiser und Piewack übernimmt diese Aufgabe mit Kosten von 5924 Euro.
Hebesätze unverändert
Wie stets in der letzten Sitzung des Jahres wurden die Hebesätze festgelegt. Sie bleiben mit 340 v.H. bei der Grundsteuer A, der Grundsteuer B und der Gewerbesteuer bei den gleichen Sätzen.
"Wir sind ein gutes Stück vorangekommen", sagte Bürgermeister Bruno Kellner in seinem Jahresrückblick. Investiert wurde in ein neues Feuerwehrauto LF 20 Kat S für die Rattelsdorfer Feuerwehr. Fast 250 000 Euro kostet der Kommunalschlepper für den gemeindlichen Bauhof. Kellner erinnerte an die ersten Entscheidungen für ein Ärztehaus in der Ebinger Straße. Auf den Weg gebracht wurden die Bebauungspläne "Am Ruhstein Süd" in Ebing und "Gartenstraße Ost" in Rattelsdorf. Abgeschlossen ist das Verfahren für die Bebauungsplanänderung "Seelein Klöppele" in Rattelsdorf. Sehr attraktiv würden sich die Gemeindeteile Höfen/Höfenneusig nach der abgeschlossenen Dorferneuerungsmaßnahme präsentieren.
Die Sanierung des Torhauses wurde begonnen. Eine Baumaßnahme mit Gesamtkosten von rund einer Million Euro. Am 12. Dezember begann der Abriss am Schulhaus in Rattelsdorf. Sanierung und Teilneubau sind mit rund sechs Millionen Euro veranschlagt. Kellner erklärte, dass eine 60-prozentige Förderung aus FAG-Mitteln gezahlt würde. 1,068 Millionen fließen aus dem kommunalen Investitionsprogramm (KIP) des Bundes für energetische Maßnahmen und Barrierefreiheit.
Der Bürgermeister ging dann noch auf die ICE-Baumaßnahme mit einem barrierefreien Haltpunkt Ebing ein. Er betonte, dass die Marktgemeinde trotz der durchgeführten Großprojekte mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 65 Euro zum Jahresende sehr gut dastehe. Ein positives Resümee fanden bei ihm die zahlreichen Großveranstaltungen, welche auch überörtlich sehr gelobt wurden. Abschließend bedankte sich Kellner bei den Marktgemeinderatsmitgliedern für die gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Lob und Kritik von Reindl
Im Namen des gesamten Gremiums lobte Marktgemeinderat Manfred Reindl (CWU) das gute Einvernehmen mit dem Bürgermeister, der Verwaltung und dem Bauhof. Er bemängelte jedoch, dass einige im Haushalt eingestellte Projekte bis jetzt nicht durchgeführt worden seien. Deshalb wünsche er sich für das Jahr 2017 den Haushalt nicht erst in der Mitte des Jahres, sondern früher zu verabschieden.