In Stadtbussen in Bamberg werden nun Kameras eingesetzt

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So sieht die erste Videokamera in einem Bamberger Stadtbus aus. Foto: Stadtwerke Bamberg
So sieht die erste Videokamera in einem Bamberger Stadtbus aus. Foto: Stadtwerke Bamberg

Bis März sollen acht Stadtbusse mit Videotechnik ausgestattet werden - um das persönliche Sicherheitsempfinden zu steigern, aber auch zur Beweissicherung.

Warum zum jetzigen Zeitpunkt? Einen konkreten Auslöser für die neue Videotechnik in Bamberger Stadtbussen habe es nicht gegeben, sagt Stadtwerke-Sprecher Jan Giersberg. Gleichwohl führt er aus: "Die Diskussion um Datenschutz, Privatsphäre und Sicherheit gibt es schon lange. Das Thema Sicherheit hat im Öffentlichen Personennahverkehr aktuell an Relevanz zugenommen."

So fährt derzeit der erste Stadtwerke-Bus mit Videotechnik durch Bamberg. Hinzukommen werden in den kommenden Monaten acht weitere Fahrzeuge, die neu in den Fuhrpark der Stadtwerke Bamberg (STWB) aufgenommen werden. Die Busse werden noch vor der Anlieferung direkt mit den Kameras ausgestattet.

Doch wie funktioniert das Ganze? Sitzt jemand in der Zentrale am Monitor und überwacht live die Bilder? "Nein", stellt der Stadtwerke-Sprecher klar. "Im Bus zeichnet ein Videorekorder auf, der Film wird nach 72 Betriebsstunden automatisch gelöscht", erläutert Giersberg. Ausnahme: Der Busfahrer drückt den Alarm-Knopf.

Dann zum Beispiel, wenn wieder einmal etwas kaputt gemacht wird. 2016 entstanden den Stadtwerken Vandalismus-Schäden in fünfstelliger Höhe. Das Problem: "Bei der Strafverfolgung kommen wir ohne Beweise nicht weiter", sagt Giersberg. Wie man von anderen Verkehrsunternehmen wisse, würden Kameraaufnahmen erheblich dazu beitragen, solche Beweise zu sichern.


Besonders Nachtbus-Linien

Insbesondere auf den Nachtbuslinien sollen die Kamera-Busse unterwegs sein. Zudem auf jenen Strecken, auf denen es "in der Vergangenheit Probleme gab". Giersberg spielt damit auf Vorfälle zum Ende des vergangenen Jahres an, als Austauschstudenten in der Nachtlinie 935 mehrfach randaliert hatten. Die Gruppe war der Polizei bereits aufgefallen, die Stadtwerke selbst setzen seitdem vor allem am Wochenende Sicherheitspersonal ein - was laut Giersberg Wirkung gezeigt hat: "In Moment ist Ruhe." Bewohner der Aufnahmeeinrichtung Oberfranken (AEO) seien in den Bussen nicht negativ aufgefallen.


Flotte mit 61 Bussen

Die Kameras in den Stadtbussen werden jedenfalls installiert. Am liebsten in der ganzen Flotte von 61 Fahrzeugen, wenn es nach Giersberg geht. Allerdings sei das natürlich ein Kostenfaktor. Diese müssen im laufenden Betrieb erwirtschaftet werden. Trotzdem gehen die Stadtwerke davon aus, dass es "gut angelegtes Geld ist", gerade in Verbindung mit der Aufklärung von Sachbeschädigungen.

Ob der Stadtbus mit Videotechnik ausgestattet ist, erkennt der Fahrgast übrigens an Hinweisen mit Kamerasymbol, die direkt am Fahrzeug angebracht sind. Unterwegs sein werden die Busse auf allen Linien, es gibt keine eigenen "Kamera-Strecken".

Der Testbetrieb ist gerade erst angelaufen, doch Giersberg ist sich - auch aus den Gesprächen mit anderen Verkehrsbetrieben - sicher: "Kameras tragen zur Verbesserung des subjektiven Sicherheitsempfindens der Fahrgäste bei." Er geht davon aus, dass die Geräte nach der Testphase erhalten bleiben.