Hier kracht es in Bamberg am häufigsten

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Der Berliner Ring, eine der Hauptverkehrsadern Bambergs, steht auch in der Unfallstatistik vorn. Foto: Archiv/Ronald Rinklef
Der Berliner Ring, eine der Hauptverkehrsadern Bambergs, steht auch in der Unfallstatistik vorn. Foto: Archiv/Ronald Rinklef
 

An der Kreuzung Berliner Ring/Memmelsdorfer Straße passieren die meisten Kollisionen. Das belegen die neuesten Zahlen der Polizei. Die Ermittler sind besorgt darüber, dass es zu immer mehr Unfallfluchten kommt.

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Es ist eine Zahl, die einen wirklich stutzen lässt: Pro Tag kracht es in Bamberg über sechs Mal auf den Straßen. 2312 Unfälle gab es 2014 - glücklicherweise kam dabei niemand ums Leben. Laut der Statistik der Polizei aber nahm die Zahl der Unfälle um 5,62 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Hauptkommissar Holger Dremel sagt dazu: "Sieht man sich den Vergleich der letzten fünf Jahre an, so stellen wir fest, dass sich die Verkehrsunfälle insgesamt, die Unfälle mit Verletzten sowie die Unfälle mit Sachschaden seit 2010 stetig zurückentwickelt haben. Nur eben das Jahr 2014 bildet hier eine Ausnahme." Doch wo sind in der Stadt die gefährlichsten Stellen, wo passieren am häufigsten Kollisionen?

Auch hier lohnt sich ein Blick in die Daten der Polizeiinspektion: Auf Platz 1 liegt hier die Kreuzung Berliner Ring/Memmelsdorfer Straße: 15 Mal gab es dort Unfälle, im Jahr zuvor nahmen Polizeibeamte dort 20
auf. Bei neun Kollisionen wurden Menschen verletzt.

Unfallschwerpunkte in Bamberg
Am zweithäufigsten krachte es auf dem Münchner Ring an der Einmündung Forchheimer Straße mit 14 Unfällen (einer mehr als noch 2013), bei denen es zwei mit Verletzten gab. "Wegen der Unfälle mit größeren Sachschäden, an denen auch Linksabbieger beteiligt waren, kam es im vergangenem Jahr zu einem Umbau der Kreuzung, bei der alle Linksabbieger der Hauptrichtungen separat geregelt wurden", erklärt Dremel.

Auf dem dritten Platz landete die Kreuzung Berliner Ring/Starkenfeldstraße. Zwölf Einsätze hatten die Polizisten dort zu dokumentieren (2013 waren es noch 16). Nur sieben Verkehrsteilnehmer wurden verletzt, zwei weniger als noch im Jahr zuvor.

Regelmäßig stimmen sich Polizei und das Straßenverkehrs-Aufsichtsamt der Stadt Bamberg ab, analysieren, wo es zu Unfällen kommt und wo deren Ursachen liegen, um Gefahrenstellen zu erkennen und entfernen zu können. Aber auch bei Veränderungen im Straßenverlauf stimmen sich Mitarbeiter des Bauamtes mit Polizeibeamten ab, ergänzt Holger Dremel.

Immer mehr Unfallfluchten
Ein Trend sorgt bei den Verantwortlichen der Polizei in Bamberg allerdings für Sorgenfalten: Die Zahl der Unfallfluchten steigt weiter an. 644 Verkehrsteilnehmer entfernten sich demnach unerlaubt vom Unfallort und nur 241 von ihnen konnten ermittelt werden. 403 Fälle blieben ungeklärt. "Es liegt hier zum einen eine Straftat der Unfallflucht vor, die mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe geahndet werden kann. Darüber hinaus ist ein Fahrerlaubnisentzug möglich", klärt der Hauptkommissar auf.

Zudem bleibt der geschädigte Fahrzeugbesitzer nach einer Unfallflucht meist auf seinen Reparaturkosten sitzen. Der Gesamtschaden bei diesen Delikten betrug laut Schätzungen der Polizei 817.000 Euro.