Hallstadter Schulessen erhitzt die Gemüter

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In der Kritik steht das Mittagessen an der Hallstadter Mittelschule. Foto: Yasmin Birk
In der Kritik steht das Mittagessen an der Hallstadter Mittelschule. Foto: Yasmin Birk
Blick ins derzeitige Mensa-Provisorium. Fotos: H. Jung
Blick ins derzeitige Mensa-Provisorium. Fotos: H. Jung
 
Zwischen den beiden Gebäuden soll die Mensa entstehen.
Zwischen den beiden Gebäuden soll die Mensa entstehen.
 
 
 
 
 
 
 

Nach der Kostenexplosion der ersten Planung liegt eine andere eines neuen Planers für die Mensa an der Hallstadter Schule vor. In Kürze soll feststehen, wie genau das Millionen-Projekt realisiert wird.

Geschmacklich verdient das Essen wohl die Zensur mangelhaft. Nicht ausreichend dagegen ist oft die Menge, vieles bei der Essensversorgung improvisiert. Deswegen soll die Hallstadter Mittelschule, Teil des Schulverbunds Maintal (mit Oberhaid und Bischberg), eine eigene Küche und Mensa erhalten. Gekocht, das haben bei dem Thema in Hallstadt die Emotionen. Frisch servierte Architekt Thomas Krügel dem Stadtrat ein Grobkonzept. Ein neues, denn bei der vorherigen Konzeption eines anderen Planers hatten sich die Kosten fast verdoppelt. Jetzt darf die Thematik noch einmal garen. Vor der Sommerpause aber muss eine Entscheidung auf den Tisch, so Erster Bürgermeister Thomas Söder (CSU).

Doch der Reihe nach. Seit drei Jahren ist Hallstadt Standort der gebundenen Ganztagsschule. Die begann mit einer fünften Klasse, jedes Schuljahr kommt eine Jahrgangsstufe dazu, so dass derzeit 100 Schüler mit Mittagessen versorgt werden müssen.
Denn zum Ganztagskonzept gehört zwingend, dass die Schüler in der Schule zu Mittag essen. "Ab den kommenden Schuljahr wird es wirklich kritisch", spielt Jung auf das Provisorium an. Wenn also eine weitere Klasse versorgt werden muss. Grundschüler der Hans-Schüller Schule können übrigens im benachbarten und von der AWO betriebenen Kinderhort zu Mittag essen. Sollte auch im Grundschulbereich die gebundene Ganztagsschule Pflicht werden, sollten die Schüler in der Schule mit versorgt werden können, gibt Jung für eine angemessene Dimensionierung zu bedenken. Insgesamt wären das 230 Essen.

Wie bereits erwähnt gibt es auch hinsichtlich des Essens Klagen, bereits einmal wurde der Caterer gewechselt.
Vor zwei Jahren hat sich Jung mit dem Vorschlag, eine Mensa mit Küche zu bauen, an den Stadtrat gewendet und an sich für eine mit Zubereitungsküche (hier wird gekocht) plädiert. Im weiteren Prozess entschied sich das Gremium für eine Verteilküche (für die Ausgabe gekochten Essens). Das ganze Projekt sollte im Süden der Schule als Anbau realisiert werden. "Vor der Sommerpause lagen die Kosten bei einer Million, nach den Sommerferien bei fast 1,8 Millionen Euro", erinnert sich Jung. Dafür, dass der Stadtrat hier einen Cut machte, hat er vollstes Verständnis.

Veränderungen

In der Zwischenzeit jedenfalls haben sich Veränderungen ergeben. Es wurde ein anderer Architekt, Thomas Krügel (Fürth) mit einer (kostengünstigeren) Vorplanung beauftragt. Diese präsentierte Krügel in öffentlicher Stadtratssitzung. Wesentliches Novum: Nach Freiwerden der Hausmeisterwohnung kann diese zur Küche werden, zusammen mit einem einstigen Lehrerzimmer, einem derzeitigen Mensa-Provisorium. Auf diese Weise reduziert sich der Anbau. Der wandert dann zwischen Hausmeisterwohnung und nächstem Gebäudeteil. Die Gesamtkosten für das Mensa/Küchenprojekt sind nun mit 1,2 Millionen Euro (inklusive Mehrwertsteuer) veranschlagt.

Wert legt Rektor Jung, der zu diesem Thema wie er sagte, zum wiederholten Male vor dem Stadtrat referierte, auf gutes Essen für die Schüler und damit auf eine Zubereitungsküche - auch als Beitrag zur Sicherung des Schulstandortes. Knackpunkt für das Gremium ist der Mensabetrieb. Jung hatte zuerst einen Förderverein vorgeschlagen, was nicht weiter verfolgt wird.

Die AWO wäre ein möglicher Partner, habe aber laut diverser Aussagen wenig Interesse.

Jung ließ Stadtrat und Besucher wissen, dass er zwischenzeitlich Partner aus der Gastronomie habe. Die könnten Fachkräfte (stundenweise) für den Küchenbetrieb stellen. Nötig ist etwa ein Koch oder Küchenmeister, Küchenhilfe und Spülfrau. Möglich ist auch die Verpachtung an einen Selbstständigen, der nur stundenweise arbeiten möchte, so Jung.

Nach intensiver Diskussion vor vielen Zuhörern gab Bürgermeister Söder das Thema zur vertiefenden Beratung in die Fraktionen. Es geht nun unter anderem um Details des Betriebs. Vor der Sommerpause jedenfalls soll der Beschluss für das Vorhaben stehen. Schülersprecher Alexander Jungkunz (15) wird nicht mehr in den Genuss der neuen Mensa kommen, hofft aber sehr auf die baldige Realisierung.