In Gaustadt wurde die Fläche vor dem Fischerhofschlösschen neu gestaltet und nun eingeweiht. Mehrere Anrainer haben sich an den Kosten beteiligt.
Vor mehr als 30 Jahren wurden erste Überlegungen für die kleine Grünanlage angestellt, die am Mittwoch an der Gaustadter Hauptstraße eingeweiht wurde. Bürgermeister Christian Lange (CSU) spielte mit einem oft strapazierten Sprichwort auf die lange Vorgeschichte und das aus seiner Sicht gute Ergebnis an: "Was lange währt wird endlich gut."
Treffpunkt und Veranstaltungsort
Die öffentliche Grünfläche mit zwei Ruhebänken und ein paar neugepflanzten Bäumen soll zu einem Ort werden, an dem sich die Bewohner des Stadtteils treffen und aufhalten mögen. Auch vier bis fünf Veranstaltungen im Jahr sind geplant.
Der Bürgerverein Gaustadt darf die Anlage gelegentlich "bespielen". Vorsitzende und Stadträtin Daniela Reinfelder (BuB) könnte sich einen Oster- und Flohmarkt vorstellen und zum Beispiel Standkonzerte.
Dafür, dass die Anlage nicht zum Hundeklo verkommt, wollen Anwohner sorgen. Zwei Frauen aus der Nachbarschaft, die der Freigabe des Plätzchens beiwohnten, haben nach eigenen Angaben jetzt schon ein Auge drauf, dass Hundebesitzer mitnehmen, was ihre Vierbeiner dort hinterlassen.
Die beiden Gaustadterinnen freuen sich über die
neue Grünanlagequasi vor ihren Haustüren. "Noch a paar Bänk' mehr" würden sie sich spontan wünschen.
92 000 Euro - die Eigenleistungen des städtischen Gartenamts inklusive - hat die Schaffung der Grünanlage gekostet. Der Bürgermeister dankte allen, die sich finanziell beteiligt haben: der Familie Stadter vom benachbarten Edeka-Markt, der Familie Wörner, Besitzerin und Betreiberin des Gasthauses "Kronprinz" (vormals "Erlkönig"), der Familie Dietz vom Fischerhofschlösschen und dem Förderverein zur Nachhaltigkeit der Landesgartenschau 2012.
Noch vor Beginn der Landesgartenschau war in einem ersten Schritt eine alte Tankstelle abgerissen und die Grünfläche provisorisch hergerichtet worden. Mit dem
Abriss des sogenannten Lossa-Hauses war dann Ende 2013 der Weg für eine Neugestaltung des Areals gemäß den Zielen des Bebauungsplanes frei.
Drei Jahre später fand jetzt die Einweihung statt. Pater Salomon Sahayaraj von der katholischen Pfarrei St. Josef segnete die Anlage, von der er sagte, dass sie "unser Gaustadt ein Stück weit mehr zu etwas Besonderem macht". Anschließend schnitten Bürgermeister und Beteiligte gemeinsam ein rot-weißes Flatterband durch, mit dem der neu geschaffene Verbindungsweg zum alten Cherbonhof symbolisch gesperrt war.
Dank der Grünanlage kommt das barocke Fischerhofschlösschen, eines der wenigen Einzeldenkmäler im Stadtteil, neu zur Geltung: Der Blick von der Gaustadter Hauptstraße fällt wieder ungetrübt auf das Bauwerk, das im Jahre 1763 als Sommerfrische der Michelsberger Mönche erbaut worden war.
An die Fischteiche, zwischen denen es damals lag, erinnern heute ein paar rote Fischskulpturen, die die Hausbesitzer vor ihrem Einzeldenkmal aufgestellt haben.