Kamera-Auto in Bamberg gesichtet - Google erklärt Anlass

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Ein auffälliges Fahrzeug war in Bambergs Straßen unterwegs - darauf ein großes Google-Logo. Aber was machte der Technologie-Riese in Bamberg? inFranken.de hat nachgehakt.

Man nutzt es für die Wege zur Arbeit, in den Urlaub oder die Suche nach Restaurants: Google Maps ist für viele ein fester Bestandteil der Navigation geworden. Zuletzt sorgte der Dienst jedoch mit falschen Straßensperrungen für Schlagzeilen. Damit die sogenannte Street-View-Ansicht von Google Maps, bei der sich ganze Straßen digital erkunden lassen, aktuell bleibt, sind jedoch regelmäßige Aufnahmen nötig.

Für diese tourt das Google-Street-View-Auto auch durch Franken. In Bamberg hat ein inFranken.de-Redakteur es gesichtet, auch zahlreiche andere Orte in der Region sollen kartografiert werden. Auf der Internetseite des Konzerns findet sich der Hinweis: Zwischen April und Oktober ist das Team in Franken unterwegs. 

Google in Bamberg: An diesen fränkischen Orten ist der Tech-Gigant als nächstes

Für viele ist es ein Highlight, wenn Google-Maps mal wieder für neue Street-View-Aufnahmen in ihrer Region unterwegs ist - manche haben es sich mittlerweile sogar zur Aufgabe gemacht, der Kamera möglichst skurrile Bilder zu liefen. So entstand beispielsweise die Aufnahme eines "Pferds", das eine Banane isst. Darauf zu sehen: Eine Person mit Pferdemaske, die auf einem Stuhl am Straßenrand sitzt und eine Banane verspeist. Auch das Bild einer Schar gruselig starrender Tauben (beziehungsweise Menschen mit entsprechenden Masken) ist diesem Trend zu verdanken.

Genaue Details zu den Aufnahmen in Franken lassen sich aufgrund von Faktoren wie Wetter, Fahrbedingungen und Dauer der Aufnahmen nicht sicher vorhersagen, teilt ein Sprecher auf Anfrage von inFranken.de mit. Eine Liste mit Orten, die Google aktuell kartografiert, lässt sich im Netz dennoch finden. Folgende fränkische Regionen werden dort genannt:

  • Ansbach
  • Aschaffenburg
  • Bad Kissingen
  • Bamberg
  • Bayreuth
  • Coburg
  • Erlangen
  • Erlangen-Höchstadt
  • Forchheim
  • Fürth
  • Haßberge
  • Hof
  • Kitzingen
  • Kronach
  • Kulmbach
  • Lichtenfels
  • Main-Spessart
  • Miltenberg
  • Neustadt (Aisch)-Bad Windsheim
  • Nürnberg
  • Nürnberger Land
  • Rhön-Grabfeld
  • Roth
  • Schwabach
  • Schweinfurt
  • Weißenburg-Gunzenhausen
  • Würzburg

Verstößt Google mit Streetview-Bildern gegen Datenschutz-Verordnung?

Der Technologieriese nimmt also fast ganz Franken vor die Linse. Aber wird dabei wirklich jede Straße einzeln fotografiert? Dem Sprecher zufolge seien in manchen Regionen bisher nur die Hauptstraßen abgefahren worden, in anderen beginne das Team mit den Aufnahmen im Stadtzentrum, um beliebte Innenstadtbereiche zu erfassen, und bewege sich dann nach außen. Es könne jedoch sein, dass dabei nicht jede Straße erfasst werde. Zuletzt seien 2022 und 2023 entsprechen Bilder erstellt worden.

Wie Google auch die Fußgängerzonen in Innenstädten kartografieren kann, zeigen Bilder auf der Seite des Street-View-Diensts. Demnach werde ein portables Kamerasystem verwendet, das sowohl von Personen auf dem Rücken getragen werden, als auch an Schneemobilen, Pick-Ups oder Motorrädern angebracht werden könne. Dieses eigne sich speziell für Aufnahmen in Fußgängerzonen oder engen Gassen. So sei beispielsweise auch die Inka-Ruine Machu Picchu in Peru kartografiert worden.

Dass Google sämtliche Straßen, Häuserfassaden und teils auch Menschen auf diesem Wege fotografiert, wurde in der Vergangenheit bereits massiv kritisiert. Viele vermuteten darin einen Verstoß gegen das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Mittlerweile macht Google darum Gesichter und Kfz-Kennzeichen automatisch unkenntlich, informiert der Technologiekonzern in den Richtlinien. Außerdem gebe es für Hausbesitzer und Mieter die Möglichkeit, ihre Häuser auf Antrag unkenntlich machen zu lassen. 

Wie wir künstliche Intelligenz einsetzen 
Vorschaubild: © Daniel Krüger / inFranken.de