Gemeinderat: Buttenheim will Leerstand nutzen

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Das ehemalige Först-Haus in der Marktstraße soll im Rahmen des Programms "Leerstand nutzen - Lebensraum schaffen" revitalisiert und einer Wohnnutzung zugeführt werden. Foto: Andrea Spörlein
Das ehemalige Först-Haus in der Marktstraße soll im Rahmen des Programms "Leerstand nutzen - Lebensraum schaffen" revitalisiert und einer Wohnnutzung zugeführt werden.  Foto: Andrea Spörlein

Die Räte sprachen sich zudem gegen ein Hundezentrum auf der Gemarkung Frankendorf aus und legten den Bedarf für Baumaßnahmen auf 6,5 Millionen Euro fest.

Der Markt Buttenheim will im Rahmen des Programms "Leerstand nutzen - Lebensraum schaffen" das ehemalige Först-Haus in der Marktstraße 23 wieder einer Wohnnutzung zuführen. Dies wurde in der vergangenen Sitzung des Marktgemeinderates beschlossen. Dem Hundezentrum auf der Gemarkung Frankendorf erteilte der Gemeinderat eine Abfuhr. Außerdem wurden für die kommenden Jahre Bau- und Sanierungsmaßnahmen in Höhe von insgesamt 6,5 Millionen Euro veranschlagt. Auch das Baugebiet "Platte" in Gunzendorf soll ab Mai 2019 erschlossen werden.

Das ehemalige Först-Haus befindet sich schon seit längerer Zeit im gemeindlichen Besitz. Die im Gemeinderat vorgestellten Planungen sehen im Erdgeschoss ein Zimmer für obdachlose Menschen und drei Zimmer für anerkannte Flüchtlinge vor. Eine Küche, ein Bad und ein Abstellraum können gemeinschaftlich genutzt werden. Ein Obergeschoss ist für die Unterbringung von zwei Familien und ein weiteres Obergeschoss für eine Familie vorgesehen.

Ehrung

Hermann Schlund ist bei der vergangenen Sitzung des Buttenheimer Marktgemeinderats von Bürgermeister Michael Karmann (ZWdG/CSU) für seine 50-jährige ehrenamtliche Tätigkeit als Feldgeschworener geehrt worden. Feldgeschworene sind an der Abmarkung und Sicherung der Grundstücksgrenzen beteiligt und tragen damit wesentlich zum Rechtsfrieden bei. Auch in Zeiten der Digitalisierung werden die Siebener, wie die Feldgeschworenen auch genannt werden, weiter benötigt. Sichern sie doch mit ihrem Wissen, wie die Grenzen vor Ort verlaufen, das friedliche Miteinander in den Kommunen. Der Bürgermeister dankte Schlund auch im Namen des Marktes Buttenheim und überreichte eine Ehrenurkunde.

Schlund könnte schon bald wieder im Einsatz sein. Denn die Gemeinderäte stimmten einstimmig für den Vorschlag des Amtes für ländliche Entwicklung (ALE), ein Flurbereinigungsverfahren für Wegebaumaßnahmen einzuleiten. Dabei können Wege neu gebaut, ausgebaut oder ertüchtigt werden. Das Amt benötigt dazu eine Karte mit der Kennzeichnung der in Frage kommenden Wege. Diese können bereits Bestandteil des Kernwegenetzkonzepts sein, müssen es aber nicht.

10 Jahre Partnerschaft

Schon konkreter ist die Planung der Feierlichkeiten für das kommende Jahr. Dann will der Markt Buttenheim die zehnjährige Städtepartnerschaft mit der italienischen Gemeinde Ronzo-Chienis festlich begehen. Vom 26. bis zum 28. Juli wird in Buttenheim gefeiert und vom 6. bis zum 8. September in Ronzo-Chienis. Die Gastfamilien sollen in die Organisation mit einbezogen werden. Denkbar ist die Austragung der Veranstaltungen im Dorfgarten im Rahmen von "Buttenheim tafelt".

Der Markgemeinderat konnte sich nicht mit der Einrichtung eines Hundezentrums auf der Gemarkung Frankendorf anfreunden. Das Anwesen ist bereits mit einem Wochenendhaus bebaut und sollte zu einem Hundezentrum mit Hundeschule, -betreuung und -training ausgebaut werden. Geplant war, täglich bis zu 95 Hunde zu betreuen. Doch von der Bauverwaltung wurde insbesondere die straßenbauliche Erschließung des Gebietes kritisch gesehen. So ist die Straße nicht auf das zu erwartende Verkehrsaufkommen ausgelegt. Zudem wird die Straße von Frankendorf nach Kalteneggolsfeld in den Wintermonaten gesperrt.Außerdem zieht die Umsetzung des Unternehmens einen dauerhaften Aufenthalt von einer oder mehreren Personen nach sich. Dies steht im Gegensatz zur bestehenden Wochenendsiedlung, für die keine Dauernutzung vorgesehen ist.

Der FSV Phönix Buttenheim darf sich hingegen auf eine Förderung freuen: Der Verein plant im nächsten Jahr die Sanierung des B-Platzes auf dem Sportgelände in Buttenheim. Hierfür wurden Kosten in Höhe von rund 91 438 Euro veranschlagt. Der Marktgemeinderat genehmigte einen Zuschuss in Höhe von 20 Prozent der Bruttokosten (18 300 Euro). Die entsprechenden Mittel sollen im Haushalt 2019 eingestellt werden.

Gehweg soll ausgebaut werden

Bürgermeister Karmann teilte mit, dass im Rahmen der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Regnitz-Aisch ein nächstes Wegebauprojekte in Angriff genommen werden soll. Es handelt sich dabei um den Ausbau eines Geh- und Radweges von Gunzendorf nach Drügendorf, nördlich und entlang der Staatsstraße 2260. Die Regierung von Oberfranken hat für Teilbereiche eine Förderung in Aussicht gestellt. Federführend für diese Maßnahme soll der Markt Eggolsheim sein. Zudem wurde angeregt, auf dem Gebiet des Marktes Eggolsheim alternativ auch über eine Trassenführung südlich entlang der Staatsstraße 2260 mit Querung Richtung Norden nachzudenken.

"Platte" erneut diskutiert

Erneut diskutierte der Gemeinderat die Erschließungsplanung für das Baugebiet "Platte" in Gunzendorf. Hans-Joachim Brandt vom Planungsbüro SRP-Ingenieur-Consult aus Buttenheim informierte über die gewünschten Änderungsmaßnahmen.

Schätzungen zu den Gesamtkosten liegen aktuell noch nicht vor. Die Ausschreibungsunterlagen sollen bis Ende Januar an interessierte Firmen versendet werden. Der Bau soll bereits im Mai 2019 beginnen.

Der Marktgemeinderat beschloss einstimmig die vorgelegte Bedarfsermittlung für die Städtebauförderung für das Jahr 2019 mit den Fortschreibungsjahren 2020 bis 2022. Für das kommende Jahr sind die Aufstellung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK), die Umfeldgestaltung des Rathauses, das Bürgerzentrum Buttenheim und der Abbruch des alten Kindergartens geplant. Des Weiteren sind in den Folgejahren die Schaffung eines Ortszentrums Buttenheim am Marktplatz, die Aussiedlung des landwirtschaftlichen Betriebs Ohlmann, die Sanierung zweier Anwesen, die Bachbettgestaltung des Deichselbachs und des Steinmühlbachs, die Sanierung des Wehrs am Ortseingang und die Sanierung von Schloss Buttenheim geplant. Dafür ergibt sich eine Gesamtsumme von rund 6 500 000 Euro.