In der Rathausschänke wird wieder ausgeschenkt, es gibt neue Adressen für italienisches Essen und Eis - und es entsteht "Bambergs höchster Biergarten".
Die Frühlingssonne erweckt die Bamberger Gastroszene zu einer emsigen Geschäftigkeit. Manche Lokale schließen, dafür entstehen neue Treffpunkte. Wie an einem der prominentesten Orte Bambergs. Stehbier an der Oberen Brücke: Dazu lädt neuerdings die Brauerei Kaiserdom ein. In der Rathausschänke wird wieder ausgeschenkt.
"Am Wochenende kommt der Fensterausschank gut an, die Gäste genießen das Bier auf der Brücke", erklärt Marketing-Sprecherin Sabine Heinel. "Das Konzept besteht aus einem Bratwursthaus mit sieben verschiedenen Bratwurstversionen", wirbt sie für das Angebot von der Wildschweinbratwurst bis zur Currysoße - und auch eine vegetarische Variante gibt's. Daneben auch Alkoholfreies, Käsekuchen und Kaffee. Die über 300 Jahre alte Brauerei hat das Traditionshaus innen in einer Mischung aus modern und urig umgebaut. Das Gebäude, seit langer Zeit im Kaiserdom-Eigentum war in der Vergangenheit verschieden verpachtet. "Jetzt führen wir das unter eigenem Namen", berichtet Heinel.
Biergarten auf der Altenburg
Direkt an ein anderes Bamberger Wahrzeichen schmiegt sich ein weiterer neuer Treffpunkt an: Auf der Altenburg entsteht "Bambergs höchster Biergarten". Wirt Oliver Lippel macht aus der Not eine Tugend: Weil die Zugangsstraße zur Burg von Mai bis August erneuert wird und ab dem unteren Parkplatz gesperrt ist, müssen die Gäste die letzte Etappe zu Fuß zurücklegen. Für Restaurantbetrieb und Hochzeitsfeiern ungünstig. "Deshalb starten wir am 1. Mai den Biergartenbetrieb mit einem Frühschoppen und Blasmusik", erklärt Lippel. Wer den fünfminütigen Aufstieg geschafft hat, kann sich oben wieder stärken. Mit Bier von Weyermann und Mahrs Bräu, "Wein mit Aussicht", dazu Brotzeiten und Zwiebeltreter-Bratwurst vom Hausmetzger Müller. Leberkäs oder Schaschlik, sonntags Braten: Auch einzelne warme Gerichte werden im Wechsel angeboten.
Ein Stück Toskana im Hain
Vom Berg hinab in den Hain, vom Leberkäs zu mediterranen Spezialitäten, Urlaubsgefühl in der Urbanstraße: Seit dem 1. April hat das italienische Lokal Toscanino geöffnet. Pia und Uwe Köhl haben sich einen Traum - ein Stück Toskana in Bamberg - erfüllt: "Wir haben die einmalige Chance bekommen, eine der schönsten und bekanntesten Locations in Bamberg zu übernehmen", berichtet die Inhaberin. In Scheßlitz hat das Paar mit dem Umzug freilich eine gastronomische Lücke gerissen. Dort führten die beiden seit 2012 die Trattoria im alten Kutscherhof.
Stammgäste werden auch zwei Lokale auf der Erba-Insel vermissen: Das relativ neue Fischrestaurant 49 Grad Nord, das mit Bärlauch-Kapern, frischen Austern oder Smörrebröd-Variationen lockte, hat zu. Offenbar wegen eines Wasserschadens - ausgerechnet. Auch das Faltboot hat geschlossen. In den sozialen Medien hat die Aufgabe viele traurige Kommentare provoziert. Einen Grund nennt der Wirt nicht, sucht aber einen Nachfolger für das Lokal.
Bruckertshof füllt sich
Der Frühjahrsputz geht weiter: Am nördlichen Stadtrand hat der Bruckertshof neuerdings wieder geöffnet. "Auch unser Biergarten füllt sich immer mehr", berichtet Karin Weinert, die mit ihrem Mann Jörn - bekannt von "Hoffmanns Steak & Fisch" - das Lokal führt.
Eis hier, Stullen dort
In der Hauptwachstraße in der Innenstadt hat eine neue Eisdiele eröffnet: Buonissimo. Die Kette mit Standorten in Bayreuth und Kulmbach, Bad Gögging und Eichstätt wird um Bamberg erweitert. Geschäftsführer Roberto Vaccaro wirbt neben Eiscreme mit Crêpes und Kaffeespezialitäten.
Ooooch, so c00l, so gechillt sind sie alle, die Bamberger! Da kann man überall abhängen und kriegt von allen Seiten Alkohol verkauft. Es ist so supi! Das poste ich doch gleich!
Achtung, Spaßbremsen-Alarm!
Wenn wir einen Blick ins Bamberger Stadtrecht, Fußgängerbereich-Satzung ( vom 04.12.2001) im §5, Abs. d werfen, dann stellen wir sehr schnell fest, dass die ganze Rumsauferei auf Brücken, vor dem Schlenkerla und sonst wo in der Fußgängerzone und klar definierten Bereichen schlicht nicht erlaubt ist.
Die Aufenthaltsqualität der Nicht-Trinkenden ist ganz klar gestört. Oder ist es fein, sich durch die Masse vorm Schlenkerla zu drängen, nicht an den Brückentrinkern vorbei schauen zu können und im Zweifelsfall noch blöd angelabert zu werden?
Warum wird das nun stattdessen zelebriert und bejubelt?
Am Bahnhof werden die Armen, die dort ihr Discounterbier saufen tatsächlich seit Januar 2018 vertrieben. In der Innenstadt wird denjenigen, die Touristen, Hipstern und Studenten Alkohol verkaufen, der Hintern gepudert, wider geltendes Recht und zu Lasten der Aufenthaltsqualität der Allgemeinheit.
Das stinkt gewaltig!