In der Bamberger Innenstadt wird eine Hauswand immer wieder als öffentliche Toilette missbraucht. Ob Kot oder Urin - ein leidgeprüfter Anwohner schildert widerliche Szenen. "Das ist wirklich ein Unding", betont der 27-Jährige.
- Ekel-Vorfälle in Bamberger Innenstadt: Anwohner findet regelmäßig Fäkalien vor seinem Wohnhaus vor
- "An die Wand gekackt": Kot sorgt wiederholt für Kopfschütteln - "das ist wirklich ein Unding"
- Ob Kinder, Anzugträger oder Partygänger: Wildpinkler "zu allen Tages- und Nachtzeiten" in der Nebenstraße
- "Schlichtweg ekelhaft und nicht zu akzeptieren": Stadt erklärt, was betroffene Anwohner tun können
In der Bamberger Innenstadt sorgt ein stinkendes Problem für großen Unmut. Laut einem Anwohner der Keßlerstraße wird der Bereich vor seinem Wohnhaus regelmäßig als öffentliche Toilette missbraucht. Das betroffene Gebäude befindet sich hinter einer Bäckerei-Filiale unweit des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB). "Erst vor wenigen Tagen wurde bei uns wieder an die Wand gekackt. Das kann man leider nicht anders sagen", berichtet Max. Laut Schilderung des 27-Jährigen, der nicht mit vollem Namen genannt werden will, nicht der erste Vorfall dieser Art. "Uns wurde teilweise schon am Nachmittag ein Haufen hingelegt."
Ärger über Notdurft in Bamberger Innenstadt: Menschen hinterlassen regelmäßig Kot und Urin vor Wohnhaus
Auf die erste unliebsame Notdurft sei er bereits wenige Tage nach seinem Einzug vor fünf Jahren gestoßen. "Ich bin noch immer schockiert. Das war damals gewissermaßen mein Einzugsgeschenk", sagt der Innenstadtbewohner im Gespräch mit inFranken.de. Allein in diesem Jahr sei mindestens zweimal vor seiner Wohnung ein großes Geschäft verrichtet worden. "Das ist wirklich ein Unding. Und das, obwohl wir hier in der Ecke einiges Übel gewohnt sind." Vorfälle dieser Art seien einer Weltkulturerbestadt unwürdig, hält der 27-Jährige merklich angewidert fest.
Dem Anwohner zufolge urinieren zudem beinahe täglich Menschen an die Wand, die sich unmittelbar gegenüber seinem Wohnhaus befindet. Die Uhrzeit spiele dabei keine Rolle. "Familienväter lassen da zum Beispiel ihre kleinen Kinder schnell hinpinkeln", schildert Max seine Beobachtungen. "Es sind aber auch Anzugträger dabei, die neben sich ihre Aktentasche stehen haben." Vor allem nachts kämen demnach regelmäßig Partygänger hinzu, die vor Ort urinierten. "Manche pinkeln auch in Kellerfenster." Fälle von Pinklern gebe es "unter der Woche fast jeden Tag".
Besonders dreist: Manche der Wildpinkler reagieren auf Kritik anscheinend alles andere als einsichtig. "Wenn man die dann anspricht, werden einem manchmal sogar noch Schläge angedroht", berichtet der Anwohner. Kurios auch folgendes Erlebnis: "Teilweise sprechen einen Leute im Plauderton vor dem Haus an und fragen: "Na, auch zum Pissen hier?" "Das mit dem Pinkeln passiert wirklich zu allen Tages- und Nachtzeiten." Im Lauf der Zeit habe sich bei ihm eine Art Gewöhnungseffekt eingestellt, konstatiert Max. "Aber eigentlich sollte man an so etwas nicht gewöhnt sein", betont der leidgeprüfte Bamberger.
"Dringt einem direkt in die Nase": Anwohner schildert jüngsten Ekelfund - das rät die Stadt betroffenen Bürgern
Den jüngsten Kot-Fund habe es derweil erst am Sonntag vor einer Woche gegeben. "Meinem Mitbewohner ist gleich der Geruch aufgefallen." Max' Fazit in Hinsicht auf die wiederholten Ekel-Vorfälle unweit der eigenen Haustür: "Das sieht weder gut aus noch riecht es gut. Gerade wenn es wärmer ist, dringt einem das direkt in die Nase." Doch warum ist der betroffene Bereich für Wildpinkler (und Schlimmeres) so beliebt? Max hat diesbezüglich einen Verdacht. "Das ist eine Ecke, die man von außen nicht unbedingt gleich sieht", vermutet der 27-Jährige.
inFranken.de hat bei der Stadt Bamberg nachgehakt, ob der Stadtverwaltung die Problematik in der Keßlerstraße bekannt ist. "Wildpinkeln kommt leider nicht nur in diesem Bereich, sondern vor allem in den warmen Monaten auch an anderen Ecken Bambergs und darüber hinaus in anderen Städten vor", erklärt Pressesprecher Sebastian Martin. Ihm zufolge sei Urinieren auf Straßen, Plätzen oder an Hauswände "schlichtweg ekelhaft und nicht zu akzeptieren".
kleine bansky`s ?
Was in Bamberg fehlt, und das schon seit Jahren, sind Fuß- oder Fahrradstreifen der Polizei oder des Ordnungsamts. Öffentliche Toiletten wahrscheinlich auch
Einfach mal eine Kamera aufhängen und mit Schild drauf hinweisen. Hier sollte der Datenschutz hinter die Gefahrenabwehr zurücktreten. Denn wenn da nachgewiesenermaßen sogar hingeschissen wird, dann ist das definitiv ein Gesundheitsrisiko für die Anwohner.
Eine Beleuchtung mit Bewegungsmelder reicht meist schon.
Kamerabilder im öffentlichen Raum klappt in Deutschland nicht.
Natürlich können auch Kamerabilder vom öffentlichen Raum gemacht werden. Gibt genug Beispiele, dass das möglich ist. Es muss nur ein entsprechendes höherwertiges Interesse als den Datenschutz geben.