In der Zwischenzeit zeichnet sich ab, dass man noch einmal versucht, vor den Donnerstag-Terminen, aufeinander zuzugehen. Heute, Dienstagabend, soll ein Treffen zwischen der Familie Faatz, Gemeinderäten und IG-Vertretern stattfinden.
Stefan Faatz stellt indes klar, es sei keinesfalls so, dass man nicht mehr mit einander spreche. Er gesteht aber zu, dass er einmal unter Zeitdruck und einer ungünstigen Situation etwas forsch reagiert habe. Er betont zugleich, dass er seit 2014 seinen Mitarbeitern und auch den betriebsfremden Fahrern aufgegeben habe, möglichst wenig durch das Wohngebiet zu fahren. Manche Fahrten freilich ließen sich nicht vermeiden. Zur Befürchtung der Schindholzweg-Anlieger, die Erweiterung der Anlagenkapazität sorge für mehr Fahrten durch ihre Straße, sagt Faatz, die Fahrzeuge seien in der Zwischenzeit so ausgelegt, dass sie größere Lasten aufnehmen und es so nicht zwangsläufig wesentlich mehr würden.
Parkende Autos eine Gefahr
Zum Aspekt Sicherheit: Vor allem am Gehsteig geparkte Fahrzeuge nehmen die Sicht, so Faatz. Zum vom Gemeinderat angeregten Infosabend wiederum sagt er, der Donnerstags-Termin sei zustande gekommen, weil an diesem Tag die Münchner Architektin in Erlau sei.
Zur Veröffentlichung des Termins wiederum erklärt der Geschäftsleiter der Gemeinde, Markus Schramm, das gemeindliche Mitteilungsblatt erscheine alle vier Wochen mittwochs. Den Termin der Infoveranstaltung habe man erst letzte Woche erfahren und noch nach Redaktionsschluss mit aufgenommen. Mit dieser Veranstaltung habe die Gemeinde nichts zu tun, sie stelle lediglich den Raum.
Bürgermeister Heinrich Faatz (CSU), dessen Sohn Stefan die Biogasanlage betreibt, hält sich aus allem heraus: "Ich sage zu der Sache nichts."
KOMMENTAR:
Jeweils berechtigte Interessen
Es scheint Signale zu geben, dass man sich aufeinander zu bewegt. Gut so. Jede Seite hat im vorliegenden Konflikt Argumente, die sich nachvollziehen lassen: Die wenigen verbliebenen Landwirte brauchen enorme Dimensionen, um heute noch rentabel zu arbeiten. Mit entsprechendem Fuhr- und Gerätepark. Und man muss sich nach dem Wetter richten - wenn etwas erledigt werden kann, ist Hochbetrieb. Hier kommt dann die Statistik ins Spiel: Einigen Extrem-Frequenz- und -Lärmtagen folgt eine Vielzahl mit ungleich geringerer Belastung. Im Schnitt wird alles zu passenden Werten egalisiert. Und dabei passen die Extremtage den Anliegern überhaupt nicht mehr.
Prinzipiell sind Biogasanlagen, die Energie aus der Region für die Region produzieren aus ökologischen Gründen zu begrüßen, ebenso in der Region produzierte Nahrungsgrundlagen, nicht zu vergessen die Landschaftspflege, die es ohne Landwirtschaft nur für teuer Geld gäbe. Dennoch haben auch die Schindholzweg-Anlieger berechtigte Interessen. Verständnis für den jeweils anderen und intensiver Austausch sollten einen Mittelweg gangbar machen, das Treffen Dienstagabend könnte ein erster Schritt sein.
der name FAATZ bürgt für qualität