Zum 25. Mal wurde die Orientalische Krippe aufgebaut. Hans Dorscht hatte die nur aus Naturmaterialien bestehende Darstellung 1994 geschaffen.
"Silber"-Jubiläum in der St.-Paulskirche: Nur einen Steinwurf weit entfernt vom vielbesuchten Bamberger Krippenweg wurde heuer die von Hans Dorscht in akribischer und naturgetreuer Arbeit gefertigte Strullendorfer Orientalische Krippe zum 25. Mal in der Pfarrkirche aufgebaut und erweist sich zunehmend als Besuchermagnet unter Krippenfreunden.
Sie gehört im Landkreis Bamberg sicherlich nicht nur zu den größten, sondern auch zu den außergewöhnlichsten Krippen. Bis Maria Lichtmess (2. Februar) kann die Krippe während der Kirchenöffnungszeiten (9 bis 16 Uhr) ohne Eintritt bestaunt werden.
Es war im Sommer 1994, als die Ehefrau des Bauherrn den Wunsch "Kirchen-Krippe" des damaligen Pfarrers Josef Ismaier weitergab. Die Zusage kam prompt, Hans Dorscht - in Strullendorf als "Booch Hans" eine Institution - blätterte in Bethlehem-Büchern, und schon bald machte sich der Möbelschreiner, der zuvor auf privater Basis schon Krippen baute, an die Arbeit. In nur fünf Monaten entstand das Werk mit dem Fokus auf der steinernen Höhle.
In zwei weiteren Erweiterungsschritten entstanden dann die alten jüdischen Häuser, die Burg Herodes (Herodium) und die Gnadenkapelle, allesamt maßstabs- und realitätsgetreu. 1999 war auf 18 Quadratmetern alles komplett, 24-mm-Sperrholzplatten bilden das Fundament, das von einem großen Landschaftsbild umrahmt wird. Die Figuren wurden damals von der KAB gespendet und die Familie Spörlein stellte die sehenswerte Schafsherde her. Seit dieser Zeit blieb die Krippe unverändert.
Aufbau dauert 30 Stunden
Angesichts seines Alters war es für den heute 84-Jährigen ein Geschenk des Himmels, dass Werner "Jim" Übelein seit sieben Jahren den arbeitsintensiven Aufbau - jeweils in der Woche vor dem 1. Advent - übernimmt. Die zum Teil über einen Zentner schweren Steine (aus der "Fränkischen" und dem Altmühltal) und der gesamte Transport aus dem Pfarrhaus-Keller samt Aufbau dauert um die 30 Stunden.
Besonders stolz ist das Krippen-Duo darauf, dass nur natürliche Materialen verwendet wurden und nicht mit Zement oder Gips gearbeitet wurde. Ins Auge stechen drei Original-Steine aus Bethlehem, die Dorscht bei seinen Reisen (1992 und 1997) mitgebracht hat. Dominant sind natürlich die regionalen Materialen, so zum Beispiel Fleckmoos aus dem Hauptsmoorwald.
Dass die Anziehungskraft dieser Krippe groß ist, wird auch dadurch unterstrichen, dass die Gläubigen nach den Gottesdiensten sich immer wieder in großer Anzahl diesem Bauwerk widmen und sich über die vielen Details und neuen Figuren - zum Beispiel die "Drei Könige" - freuen.