Ehrenbürger von Stegaurach erstochen

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Ein Forensik-Team untersucht den Tatort. Foto: dpa
Bischof Professor Dr. Luigi Padovese (Zweiter von rechts) kam immer wieder gern nach Stegaurach. Foto: Max Wagner
 
Türkische Polizeibeamte am Tatort. Foto: IHSAN GULUS dpa
 
Bischof Luigi Padovese (links) im Gespräch mit Stegaurachs Bürgermeister Siegfried Stengel Foto: Hans Kurz
 
Bischof Luigi Padovese (r.) im Gespräch mit dem früheren Generalvikar Alois Albrecht. Foto: Matthias Hoch
 
Foto: dpa
 
Bischof Professor Dr. Luigi Padovese spendet in Stegaurach das heilige Sakrament der Firmung. Foto: Max Wagner
 
Luigi Padovese Archivfoto: ANIL BAGRIK dpa
 

Erzbischof Luigi Padovese, Ehrenbürger Stegaurachs und Vorsitzender der Türkischen Bischofskonferenz, ist in der Türkei erstochen worden. Der 63-Jährige war jahrzehntelang als Urlaubsvertretung im Landkreis Bamberg tätig.

Der Vorsitzende der türkischen Bischofskonferenz, Luigi Padovese (63), ist im Süden des Landes erstochen worden. Der Täter soll nach Medienberichten des Fahrer des Kirchenmannes sein. Die Behörden erklärten, die Tat habe keinen politischen Hintergrund.

Der für Anatolien zuständige katholische Bischof sei am Donnerstag in seinem Haus in Iskenderun angegriffen worden und in einem Krankenhaus gestorben, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu.

Nach Informationen des türkischen Fernsehsenders NTV sei der mutmaßliche Täter der Fahrer des Geistlichen.


"Nach ersten Ermittlungen gibt es keine politischen Motive", sagte Mehmet Celalettin Lekesiz, Gouverneur der Provinz Hatay. "Der Verdächtige war wegen psychischer Störungen in Behandlung. Eine vollständige Untersuchung ist angelaufen."

In den vergangenen 30 Jahren hatte Padovese in Stegaurach während der Sommerzeit den Pfarrer vertreten.

Nationalistische Extremisten hatten in der Türkei in den vergangenen Jahren mehrfach christliche Priester angegriffen oder entführt. Zuletzt hat sich die Lage aber wieder beruhigt. Anfang 2006 hatte ein 16-jähriger in der türkischen Schwarzmeer-Stadt Trabzon den italienischen Priester Andrea Santoro beim Gebet in der Kirche hinterrücks erschossen. Im April 2007 wurden ein deutscher und zwei türkische Christen in der südosttürkischen Stadt Malatya gefoltert und ermordet.

Der Vatikan reagierte auf die Tötung Padoveses mit Entsetzen.

"Das ist ganz schrecklich - vor allem auch angedenk der Ermordung Andrea Santoros", sagte Vatikanpressesprecher Padre Federico Lombardi. Der Heilige Stuhl bete für das Opfer, auf dass Gott ihn für seinen Einsatz für die Kirche entlohne. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, verurteilte den "brutalen und feigen Mord".

Padovese habe in den vergangenen sechs Jahren als Bischof viel für die Christen in der Türkei bewirkt.