"Die Leihoma? Die ist echt cool!"

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In Aktion: die coole Leihoma und einer ihrer Leihenkel beim AusflugFoto: Anette Schreiber
In Aktion: die coole  Leihoma und  einer ihrer Leihenkel beim AusflugFoto: Anette Schreiber
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Joshua mag Elfriede. Die ist seine Leihoma und unternimmt viel mit der Familie. In der Region Bamberg gibt es das Leihgroßeltern-Projekt.

Kekse für die Kiddis und bei der Hitze natürlich für jeden was zu trinken. Elfriede Hohenadel-Bogner findet es gut, dass Jonas die Kekstüte seiner Mutter gibt, als das kleine Grüppchen von den Kaskadenspielen weiter in den Park von Schloss Seehof zieht. "Eine schöne Idee, das heute zu machen", findet Monika Dillig, die Mama von Joshua (13), Jonas (8) und Johannes (4). "Sie hat immer tolle Ideen", sagt sie mit Blick auf die 66-Jährige. Die Jungs nennen sie Oma, Monika Dillig und ihr Mann Georg hingegen siezen die Oma. "Das Sie hat mich nie gestört, wenn ich mich mit jemandem gut vertrage" erklärt die Leihoma.

Nach dem aktiven Berufsleben wollte sie sich noch ehrenamtlich engagieren und was mit Kindern machen. Über die Caritas wusste Hohenadl-Bogner von dem Projekt und fungiert in zwei Familien als Leihoma. Dilligs sind eine der Familien.

Wichtig ist für Hohenadl-Bogner, dass über das Projekt das Versicherungstechnische für sie abgedeckt ist. Sie selbst wartet noch auf eigene Enkel. Bis dahin ist sie Leihoma bei ihren beiden Familien und unternimmt so einiges mit diesen. Sie geht aber auch schon mal alleine mit den Jungs auf Tour. In der Regel telefoniert man öfter und trifft sich einmal im Monat. Da steht dann Spielen drinnen eher in den Wintermonaten auf dem Programm, Ausflüge, Touren durch den Wald und Ähnliches in Monaten, in denen es draußen schön ist.


Coole Oma

Joshua findet die Leihoma cool. Sein mittlerer Bruder sagt das zwar nicht, aber die Art, wie er und die Leihoma mit einander umgehen, zeigt es.Monika Dillig ist froh über die Leihoma. "Neue Ideen und Sichtweisen, das regt auch zum Nachdenken an," finden sie und ihr Mann. Die Familie verfügt über leibliche Großeltern. Die wohnen jedoch weiter weg, beziehungsweise sind körperlich nicht mehr so fit. So ist bildet die Leihoma eine prima Ergänzung.

Im Gegensatz zu anderen Leihomas im Projekt, so betont Hohenadl-Bogner, sei sie ja nicht alleine, weshalb dem Anschluss an die Familie nicht die große Bedeutung zukomme. Für andere wiederum sei das wesentlich.. Weihnachtsgeschenke gebe es gegenseitig schon, "halt kleinere", führt Georg Dillig aus.

Für die Familie ist es nicht nur eine Bereicherung, mit der Leihoma Dinge zu tun, die man sonst nicht machen würde, sondern auch praktisch: Wenn die Leihoma mal allein mit den Kindern was unternimmt. Monika Dillig bietet ihrer Leihoma im Gegenzug an - so wie sie es bei den andern Großeltern ebenfalls tut - Fenster zu putzen.

De Leihoma winkt ab: "Noch kann ich das selber." Außerdem engagiere sie sich ja gerade für Kinder, "weil ich da jung bleibe", sagt's und fordert Johannes zum kleinen Wettlauf. Dazwischen erklärt sie den Jungs, die Eicheln gesammelt haben, dass sie früher zum Teekochen für Babys verwendet wurden, wenn es keine Milch gab. Dann schwirren ein paar Bienen herbei. Ein Thema, das sie mit Georg Dillig fachsimplen lässt, denn beide sind Imker.


Grundübereinstimmung

"Das müsst Ihr dann aber wieder gerade machen", meint die Leihoma in Richtung Jungs. Die haben Kies vom Gehweg zu einer kleinen Pyramide aufgetürmt. Mutter Monika nickt zustimmend. Es ist wichtig, dass Eltern und Leihgroßeltern an einem Strang ziehen.

"Eine gewisse Grundübereinstimmung muss schon da sein", nennt es Hohenadl-Bogner. Dilligs nicken. Vertrauen ist gleichfalls eine wesentliche Grundvoraussetzung. Die Chemie muss passen. Das war der Fall, weil man sich bereits kannte. Dilligs und ihre Leihoma finden, man sollte die Leuten ruhig mal ermutigen, bei diesem Projekt mitzumachen. Es müsse einfach bekannter werden, sagen's, um dann gemeinsam auf Entdeckungstour durch die weitläufige Anlage von Schloss Seehof zu entschwinden.

Noch eine letzte Frage: Was ist eigentlich, wenn sich eigene Enkel einstellen? Die Leihoma lacht. "Dann ist das wie mit meiner Tochter", die habe sie auf einfach die Arbeit mitgenommen. "Sie bleibt unsere Leihoma bis sie stirbt," steht für Monika Dillig fest. Dann zieht die fröhliche Gruppe mit der Oma in der Mitte davon.