Die Dürre setzt dem Mais zu

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Tiefe Rissen auf den Äckern - wie hier in einem Maisfeld bei Buttenheim - sind das Resultat der extremen Frühjahrs-Trockenheit. Foto: Barbara Herbst
Tiefe Rissen auf den Äckern - wie hier in einem Maisfeld bei Buttenheim - sind das Resultat der extremen Frühjahrs-Trockenheit.  Foto: Barbara Herbst

Auf den Feldern im Landkreis Bamberg dürsten die Pflanzen nach Regen. Das Getreide auf sandigen Böden zeigt bereits die ersten Schäden. In den Wäldern der Region steigt zudem auch die Gefahr von Bränden.

Die Hitze flimmert über unseren Landkreis, die Sonne brennt auf Felder und Gärten herab - dazu fehlt seit Monaten der Regen. Doch gerade jetzt im Frühjahr brauchen die Pflanzen genügend Feuchtigkeit, damit die Ernte dann auch entsprechend gut ausfallen kann. Aber der Mai war - wie schon der April - viel zu trocken. In Bamberg fielen nur rund 24 Liter Niederschlag auf den Quadratmeter - das ist gerade einmal ein Drittel der sonst üblichen Menge! In den Wäldern herrscht bereits die Waldbrandgefahrenstufe 4 - öffentliche Straßen und Wege sowie Waldwege aller Arten sollten daher nicht verlassen werden.

Massive Schäden

Auf den Wiesen in der Region ist der Boden steinhart, tiefe Risse zeugen davon, wie trocken es mittlerweile ist.
Der bekannte Hobby-Meteorologe Stefan Ochs analysiert: "Franken leidet ebenso wie viele andere Gegenden Deutschlands unter einer ungewöhnlichen Trockenheit. Bei mir haben sich bei einem benachbarten Gerstenfeld die kleinen Pflanzen schon gelb-braun verfärbt. Auch wenn ich da nur ein Laie bin: Für mich deutet das auf massive Schäden hin."
Landwirt Heinrich Faatz - gleichzeitig auch Bürgermeister der Gemeinde Walsdorf - kann da nur zustimmen: "Das Getreide auf den Feldern ist viel zu trocken, Der Weizen bräuchte nun dringend Wasser, damit die Ähren sich gut entwickeln können." Generell seien die Getreidehalme zu kurz. Daher werde es auch eine schlechtere Strohernte geben. In manchen Lagen sei zudem der Mais weit hinterher. "Viele Keimlinge sind schon weg getrocknet", erklärt Faatz nachdenklich.
Beim ersten Grünschnitt für Viehfutter auf den Wiesen sei der Ertrag spürbar geringer ausgefallen. Etwa 25 Prozent an Menge würden fehlen, schätzt Heinrich Faatz. Er fügt an: "Ich bin seit über 25 Jahren in der Landwirtschaft und habe schon öfters solche Perioden erlebt. Aber ich stelle fest, dass die Frühjahrs-Trockenheit in den vergangenen Jahren zugenommen hat."
Gerade Felder auf Sandböden wie im Maintal haben große Probleme. Dort sind die Pflanzen viel kleiner als auf Flächen mit lehmigeren Untergrund, die im Vergleich nicht so rasch austrocknen. Ganz anders ist die Lage dagegen in Oberbayern, wo manche Landwirte nicht auf ihre Felder fahren können, weil der enorme Regen die Böden aufgeweicht hat. Faatz hofft auf Hilfe von oben - durch das Tief "Lothar", das im Laufe der kommenden Woche aufziehen soll. Meteorologe Ochs stellt sich aber erst einmal für den heutigen Samstag auf lokal begrenzte Unwetter und Gewitter ein: "Wahrscheinlich wird dies zwischen 11 und 15 Uhr passieren, also meist zu einer gewitterungünstigen Zeit. Erst weiter im Südosten (südöstlich von Nürnberg) wird die mittägliche Sonnenenergie einbezogen. Dort werden deshalb deutlich mehr Gewitter erwartet als im Nordwesten." Was aber bedeutet das Wetter für Gartenbesitzer? Sie müssen viel gießen. Marianne Scheu-Helgert von der Landesanstalt für Gartenbau in Veitshöchheim rät: "Vor allem Erdbeeren, Himbeeren sowie Salat und Radieschen brauchen viel Wasser." Wo es geht, sollten Beete mit Mulch bedeckt werden, damit die Feuchtigkeit im Boden bleibt. Am einfachsten aber wäre es, wenn Petrus endlich ein Einsehen hätte und Franken endlich mal ein ordentliches Regengebiet schicken würde.


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