Das Jahnwehr ist wieder Baustelle

1 Min
Einige Stellen in der Anlage des Jahnwehrs sind nur mit Hilfe eines so genannten Teleskop-Lifters (Bild) vom Wasser bzw. einem Arbeitsschiff aus für die Nachschau und Reparaturen erreichbar. Foto : Ronald Rinklef :
Einige Stellen in der Anlage des Jahnwehrs   sind nur mit Hilfe eines  so genannten Teleskop-Lifters  (Bild) vom Wasser bzw. einem Arbeitsschiff aus für die  Nachschau und Reparaturen erreichbar.  Foto :  Ronald  Rinklef      :
 
 
 
 
 

Alle sechs Jahre muss die Anlage unter die Lupe genommen werden. Damit Betonbauer und Schlosser trockenen Fußes arbeiten können, wird jedes der drei "Wehrfelder" vorübergehend trockengelegt. Die Wartungsarbeiten werden noch einige Wochen dauern.

Rostige Eisenteile, schadhafter Beton, poröse Dichtungen: Das sind die Schäden, mit denen Jörg Blömer am Jahnwehr rechnet. Als Leiter der Außenstelle Neuses des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Nürnberg ist der Diplom-Ingenieur auch zuständig für das Bauwerk, das - zusammen mit dem Hochwassersperrtor Bug - seit den 1960er Jahren die Altstadt vor Hochwasser schützt. Über das Jahnwehr fließen bei Bedarf die Fluten des linken Regnitzarms in den Kanal.

Damit es jederzeit einsatzbereit ist, muss das Wehr alle sechs Jahre inspiziert und gewartet werden. Bis jetzt blieb die turnusmäßige Nachschau ohne unangenehme Überraschungen, so Blömer. Die Arbeiten haben am mittleren der drei so genannten Verschlüsse begonnen. Zwei bis drei Wochen sind pro Wehrfeld für Inspektion und Reparaturen vorgesehen. Damit Betonbauer und Schlosser überhaupt arbeiten können, muss die Baustelle jeweils trockengelegt werden. Taucher des WSA haben vor einigen Tagen den so genannten Revisionsverschluss, eine Art Spundwand, gesetzt. An die fünf Meter tief ist der Raum, in dem nun direkt hinter dem Wehr gearbeitet wird.

Ehe der nächste Abschnitt zur Baustelle wird, muss der Revisionsverschluss mit Hilfe eines Krans umgesetzt werden. Wenn alles nach dem Zeitplan des Wasser- und Schifffahrsamtes geht, passiert das in einer Woche.
Der Einsatz von schweren Baumaschinen wie einem Kran wäre nach Auskunft des Diplom-Ingenieurs aus Neuses früher an dieser Stelle nicht denkbar gewesen: Die alte Brücke aus den 1960er Jahren hätte die Last nicht ausgehalten. Als sie vor zwei Jahren erneuert wurde, habe man sie mit Eisenträgern entsprechend "aufgerüstet".

Die Gesamtkosten der Wehr-Wartung beziffert Blömer auf etwa 120 000 Euro. Sämtliche Arbeiten müssen in jedem Fall bis zum Winter fertig sein, wenn mit dem nächsten Regnitz-Hochwasser zu rechnen ist.