Damit Burgebrach in neuem Licht erstrahlt

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Bis sie abgeschaltet ist, muss diese Laterne verhüllt werden, damit die Studenten an Lichteffekten arbeiten können.Foto: Anette Schreiber
Bis sie abgeschaltet ist,  muss diese Laterne verhüllt werden, damit die Studenten  an  Lichteffekten arbeiten können.Foto: Anette Schreiber
Eine verhüllte Leuchte vor dem BürgerhausFoto: Anette Schreiber
Eine verhüllte Leuchte vor dem BürgerhausFoto: Anette Schreiber
 
Foto: Anette Schreiber
Foto: Anette Schreiber
 
Foto: Anette Schreiber
Foto: Anette Schreiber
 
Jasmin Pfohlmann vor dem Plan, auf dem festgelegt wird, welche Laternen für das Projekt abzuschalten sind. Foto: Schreiber
Jasmin Pfohlmann vor dem Plan, auf dem festgelegt wird, welche Laternen  für  das Projekt abzuschalten  sind. Foto: Schreiber
 
Verwaltungschef Heinrich Baier und Jasmin Pfohlmann bei der VorbereitungFoto: Anette Schreiber
Verwaltungschef Heinrich  Baier und Jasmin Pfohlmann bei der VorbereitungFoto: Anette Schreiber
 
Eine weitere verhüllte LaterneFoto: Anette Schreiber
Eine weitere verhüllte LaterneFoto: Anette Schreiber
 

Erst einmal mussten Leuchten abgeschaltet werden, damit Strahler ihre volle Wirkung entfalten können - für "Burgebrach leuchtet".

Damit Burgebrach ab dem Wochenende leuchtet, werden erst einmal vom Bayernwerk jede Menge Lampen abgeschaltet: Bis dahin fallen Straßen- und sonstige Laternen im Ortskern auf, weil sie mit schwarzem Textil verhüllt sind. Denn ihr Leuchten würde den Lichteffekt stören, an dem Studierende der Hochschule Coburg arbeiten. Der historische Ortskern der Marktgemeinde soll ab Samstag und bis einschließlich Dienstag nächster Woche in einem ganz neuen Licht erscheinen.

An den besten Effekten arbeiten die Studierenden ab dem Nachmittag und weit in die Nacht- und Morgenstunden hinein. Frühstück gibt es dafür erst um elf, wie Jasmin Pfohlmann vom Ordnungsamt weiß. Bei ihr und ihrer Kollegin Elisabeth Finster laufen nach Erkrankung einer weiteren Kollegin für dieses Projekt in der Gemeindeverwaltung die Fäden zusammen.

Der Marktgemeinderat hatte sich im Juli einstimmig für diese Kulturaktion entschieden. Seitdem, so Verwaltungsleiter Heinrich Baier, wird an der Umsetzung gearbeitet und ist ein Programm erstellt worden, mit dem sich Burgebrach auch veranstaltungstechnisch ins rechte Licht setzen möchte.

Im öffentlichen Raum

"Burgebrach leuchtet" findet im Rahmen von "Oberfranken leuchtet" statt. Die Veranstaltungsreihe beinhaltet eine Vielzahl von Lichtinstallationen im öffentlichen Raum. Es handelt sich um ein gemeinsames Projekt des Vereins Oberfranken Offensiv, dem Coburger Designforum Oberfranken und der Fakultät Design der Hochschule Coburg. Dort lehrt Diplom-Ingenieur Michael Müller und setzt seit 2008 die "Oberfranken leuchtet-Projekte" mit um.

Seit 2005 gibt es solche Aktionen in Oberfranken, inzwischen 47, davon über 30 in der Konstellation wie in Burgebrach, so der Dozent. In der Region waren neben der Stadt Bamberg bereits Ebrach, Buttenheim, Oberhaid, Schlüsselfeld, Hallstadt und zuletzt im Juni Hirschaid beteiligt. Man muss sich dafür bewerben. Ziel ist es, durch die temporäre Illumination Anregungen für die Schaffung eines dauerhaften Konzeptes zu geben. "Wir schaffen die Grundlagen für feste Installationen", so Müller weiter. Vor Ort sei alles super, die Menschen "sehr freundlich, sehr kooperativ".

Burgebrachs Verwaltungsleiter wiederum findet die Idee für den Markt genauso überzeugend wie die mit den Vorbereitungen beschäftigten Hauptamt-Mitarbeiterinnen Jasmin Pfohlmann und Elisabeth Finster: "So was hat man ja nicht oft, das ist schon was Besonderes", sagt Letztere.

Die Eröffnung findet am morgigen Samstag, 22. September, um 19.30 Uhr mit Livemusik auf dem Kirchenvorplatz durch Staatsministerin Melanie Huml in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende des Vereins Oberfranken Offensiv statt. Es schließt sich ein von Dozent Müller geführter Rundgang an. Die Bewirtung übernimmt der Heimat- und Verschönerungsverein.

Konzert

Am Tag darauf heißt es "99 Stimmen erstrahlen". Ab 17 Uhr findet in St. Vitus ein Konzert mit dem Gesangverein im Steigerwald, dem Kirchenchor Burgebrach, dem Singkreis Unterneuses und den Blechbläsern der Ebrachtaler Musikanten statt. Es schließt sich ein Umtrunk an.

Am Montag, 24. September, gibt's in der Bücherei St. Vitus ab 19 Uhr eine Lesenacht. Peter Panzer liest aus den Aufzeichnungen eines Zeugen "Burgebracher G'schichten"! Den Abschluss bildet am Dienstag, 25. September, der Burgebracher Nachtspaziergang, bei dem Nachtwächter ab 20 Uhr - Treffpunkt Rathaus - durch den illuminierten Ortskern führen.

Abbau am Mittwoch

Am Mittwoch reisen dann Michael Müller und sein studentisches Projektteam wieder an, um die 120 Leuchten und bis zu zwei Kilometer Kabel wieder abzubauen.

"Wir haben uns dafür von den heimischen Betrieben extra Kabel geliehen", berichtet Geschäftsleiter Baier. Viele der Programmideen, so verraten die Rathausmitarbeiterinnen, stammen vom Chef, also Bürgermeister Johannes Maciejonczyk (CSU). Wie dieser erklärt, unterziehe man im Rahmen der Städtebauförderung gerade den historischen Ortskern von Burgebrach insbesondere mit Blick auf die Barrierefreiheit einer umfassenden Umplanung. Natürlich lege man dabei neben der Funktionalität auch sehr viel Wert auf gestalterische Elemente. Deshalb haben wir gerne das Angebot angenommen, die Reihe "Oberfranken leuchtet" nach Burgebrach zu holen. "Wir freuen uns auf spannende Illuminationen, die im aktuellen Verfahren sogar die Möglichkeit haben, tatsächlich dauerhaft umgesetzt zu werden."

Dozent Müller wiederum ist besonders auf die Reaktionen der Burgebracher gespannt.