Reisebeschränkungen, Grenzschließungen, Unsicherheit: "Wir können uns höchstens auf den innerdeutschen Tourismus konzentrieren." Hierfür sei es nötig, die städtische Werbung für den Tourismus hochzufahren - nur einer von mehreren Wünschen der Hoteliers und Gastronomen an die Politik (siehe Infokasten).
Die Gastronomen leiden ebenfalls. Immerhin zeigen sich laut Kreisverband die meisten Vermieter gesprächsbereit, Pachtzahlungen zu stunden. Das reduziere Fixkosten. Wenig Chancen sieht Müller dagegen, dass Gastronomen nach dem Infektionsschutzgesetz für Ausfälle entschädigt werden können. Das werden wohl Gerichte zu klären haben - doch bis dahin tickt die Uhr. Staatliche Soforthilfen und Darlehen von der Stadt und vom Landkreis seien die Mittel der Stunde. Improvisierte Lieferangebote sind für ihn ein Tropfen auf den heißen Stein.
Es brauche ein Konjunkturprogramm. "Wir dürfen nicht erst darüber nachdenken, wenn es vorbei ist, sondern müssen jetzt schon schauen, wie wir das ganze Ding wieder zum Laufen kriegen."
Schon jetzt an den Tag x nach Corona denkt auch Michael Heger vom Tourismus- & Kongress-Service. "Unsicherheit ist im Tourismus immer das Schlimmste. Es wird deshalb langsam starten. Wenn wir Glück haben, werden September/Oktober, die traditionell sehr gut sind, wieder normal." Heger denkt besonders an die vielen Partner, Gästeführer und kleine Eventmanager, die schon jetzt auf dem Zahnfleisch gehen. Es gelte, die Übergangsphase nach den Ausgangsbeschränkungen so gering wie möglich zu halten und "die Leute wieder in die Region zu locken".
Darauf hofft auch Familie Hoffmann auf ihrem Campingplatz. "Am 15. Juli beginnt die Hauptsaison. Wie es bis dahin aussieht, muss man sehen, da steckt man nicht drin", sagt der Betreiber, der den notgedrungenen Leerlauf nutzt, um die Gaststätte zu renovieren und Ausbesserungsarbeiten anzugehen. Denn das Einzige, woran es ihm aktuell nicht mangelt - ist Zeit.
Forderungen der Gastro-Szene:
Arbeitszeiten "Die 20-Stunden-Arbeitsregelung müsse gelockert werden, um Wirten, aber auch Mitarbeitern zu ermöglichen, Einbußen wieder reinzuholen, fordert Florian Müller,
Kreisvorsitzender des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands.
Minijob Der Gesetzgeber müsse bei der geringfügigen Beschäftigung eine Anhebung von 450 auf 650 Euro Höchstsumme vornehmen. "Damit sich zum Beispiel Studenten ihr verlorenes Geld wieder verdienen können", mahnt Müller.
Steuer Es brauche eine einheitliche Sieben-Prozent-Regelung bei der Besteuerung, fordert der Verband. Beim Kaffee zum Mitnehmen werden nur sieben Prozent Mehrwertsteuer fällig; wenn der Kaffee drinnen am Tisch getrunken wird, sind es 19 Prozent. Hier brauche es eine Vereinfachung im Steuerrecht.
Sperrzeiten Bamberg könnte im Sommer an bestimmten Tagen in der Woche die Sperrzeiten lockern, schlägt Müller vor und nennt als Beispiel, an Donnerstagen einen längeren Freisitz zu ermöglichen. Das böte Anreize für Nachtschwärmer.
Festival Ein "gemeinsames Kneipenfestival ohne viele Auflagen" wünscht sich Müller ebenso. Dieses könne man gemeinsam mit der Stadt bewerben, um Touristen zu locken. Kein Event auf dem Maxplatz, sondern ein Festival der Lokale. Das müsste man jetzt schon vorbereiten.
Tourismus Die Stadt müsse nun intensiv Werbung betreiben, um innerdeutsche Touristen zu locken, fordert Müller.
* hält die touristen fern *
na da werden doch vieler leute endlich ihre feuchten träume wahr, wer hätte das gedacht, da wurde über alles sinniert, planspiele veranstaltet und dann kommt so ein virus
Kann ich den jetzigen Zustand teilweise behalten?
Was ich nicht vermisse:
- Eine übervolle Stadt, die für die Einwohner teilweise nicht mehr lebens- und wohnenswert ist
- Eine überteuerte und minderwertige Gastronomie im Innenstadt, die nur auf den schnellen Euro des Kurzzeittouristen aus ist und manche ehrliche Gastronomie kaputt gemacht hat
- Saufgelage und Raufereien bis in die Morgenstunden mit entsprechenden Verschmutzungen in der Stadt
- Eine Polizei, die wegschaut
- Die Erwartungshaltung überall für kleines Geld hinfahren und hinfliegen zu können ohne Rücksicht auf die Folgen
- und noch ein paar Sachen die mir spontan nicht einfallen
Vielleicht erkennt man in diesen, touristisch eher ruhigen, Tagen, einmal, dass eine völlig vom Touristenrummel überlaufene Stadt auch nicht erstrebenswert ist. Man sollte in dieser Zeit überlegen wie man den ganzen Rummel wieder auf Normalmaß zurückfahren könnte.