Der Ire Chris de Burgh bietet seinem Bamberger Publikum eine stimmige Show. Hits wie "Lady In Red" und "High On Emotion” versetzen auch nach Jahren die Fans noch in Ekstase.
Einen neuen deutschen Satz habe er gelernt, verkündet Chris de Burgh zu Anfang seines Konzerts am Mittwochabend in Bamberg: "Die Küche ist geschlossen!" Dann verrät er noch, dass er in der Nacht zuvor von einem italienischen Gespenst mit gruseliger Spaghetti-Frisur geträumt habe. Schließlich lässt er es gut sein. Die Provinzposse darum, wo de Burgh nun fürstlich gespeist hat und wo nicht, ist damit auch vorbei, das Konzert kann beginnen, denn schließlich ist de Burgh ja der Musik wegen nach Bamberg gekommen.
Mit samtiger Stimme haucht er "Es ist wunderbar, hier zu sein", lächelt schüchtern, winkt seinen weiblichen Fans zu, lässt sich fotografieren, umarmen, auch mal ein Küsschen auf die Wange drücken, Rosensträuße und Weinflaschen als Fangeschenke reichen. Der Mann versteht sein Geschäft, wirkt davon aber nicht ermüdet, sondern bietet all seinen Charme auf, um den Fans einen gelungenen Konzert-Abend zu bescheren. Die singen, tanzen und klatschen denn auch eifrig mit, Leuchtstäbchen werden geschwenkt und - zugegeben zu einiger Verwunderung - gerade die Männer, die an diesem Abend in der mit 1000 Zuhörern annähernd ausverkauften Konzerthalle allenfalls leicht in der Unterzahl sind, erweisen sich als besonders textsicher und euphorisiert.
"Lady in Red" darf natürlich nicht fehlen Eine bombastische Show, ein ausgeflipptes Äußeres, überraschende Auftritte: Das alles sucht man bei de Burgh vergebens. Der 63-Jährige überzeugt durch einen perfekt abgemischten Sound, eine stimmungs- und eindrucksvolle Lichtshow und bietet auf seiner "By Request"-Solo-Tour seinem Publikum die Songs, die sich die Fans zuvor auf seiner Facebook-Seite wünschten.Die Karriere des in Argentinien geborenen Singer-Songwriters begann 1974 mit dem ersten Album "Far Beyond These Castle Walls", 17 Studio- und fünf Live-Alben später ist de Burgh immer noch im Geschäft.
Balladesker Soft-Rock, so lässt sich sein Stil wohl am besten umschreiben. Um musikalische Innovationen geht es de Burg aber nicht. Seine ganz große Zeit, als er in den achtziger Jahren mit etlichen Singles europaweit, aber auch in den USA, in den Charts vertreten war, ist vorbei. So kann beispielsweise "In The Ghetto", das Elvis Presley-Cover vom aktuellen Studioalbum "Footsteps 2" aus dem letzten Jahr, dem Original, das überrascht kaum, nicht das Wasser reichen. Auch die während seines Bamberger Konzerts immer wieder eingespielten elektronischen Streicher-Klänge und der bisweilen zu exzessiv eingesetzte Hall auf de Burghs Stimme sind nicht gerade die Höhepunkte des Abends.
Dafür spielt de Burgh etliche Singleauskopplungen, darunter "Borderline", "Fatal Hesitation", "Tender Hands" und "Sailing Away". Die erste Hälfte des 150-minütigen Konzertabends - wohlgemerkt ohne Pause - dominieren Balladen, bevor de Burgh, mal an der Gitarre, dann wieder am E-Piano, zum Abschluss noch einmal aufdreht und etliche Zuhörer zum Tanzen nach vorne an die Bühne stürmen. "High On Emotion” vom Album "Man On The Line"und der größte Erfolg des Musikers, "Lady In Red" aus dem Jahr 1986, dürfen da natürlich nicht fehlen. Dem Publikum hat's gefallen, und das ist letztlich ja die Hauptsache.
Das ist nur eine Masche
anscheinend war Chris nicht darüber erfreut, dass er nicht alles kostenlos bekommen hat weil er nicht erkannt worden ist. So ist es leider mit den Promis.
Auch ich habe die andere Seite gehört: Es gab ganz normal bestelltes Essen, eine Quittung liegt vor. Danach wurden noch Autogramme verteilt, auch diese liegen vor.
Marketingtechnisch ist es eine Glanzleistung gewesen: eine Woche vor dem Konzert kommt ein Künstler und regt sich über einen Gastronomen auf. Das steht natürlich in der Zeitung. Drei mal. Alles kostenlose, subtile Werbung für den Künstler. Das war alles geplant und ist verachtenswert! Ebenso die einseitige Berichterstattung des FT. Wäre ich der Italiener, würde ich eine Klarstellung auf Seite 1 mit Abdruck der Quittung und der Autogramme und einer Entschuldigung des FTs fordern.
würd mal das "Restaurant" interressieren in dem die Küche geschlossen hatte und wann war er denn drin? nach 23:00UHR?
Am Michelsberg.
Nach 23:00h auf keinen Fall. Der hatte ja einen Tisch reserviert...