Bosch-Betriebsräte sind sauer

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In einer gemeinsamen Erklärung kritisieren die Arbeitnehmervertreter der Standorte mit Verbrennungsmotoren die Unternehmensführung scharf.

Nicht nur wegen der Diskussion um den Diesel und möglichen Fahrverboten sind die deutschen Bosch-Standorte des Geschäftsbereichs Powertrain Solution (PS) derzeit unter Druck. Die schwächere Nachfrage bei den Produkten für Verbrennungsmotoren wirkt sich auch auf die Auslastung der Werke aus.

Seit Oktober gibt es Gespräche zwischen dem Bereichsvorstand und Arbeitnehmervertretern der betreffenden Standorte - unter anderem Bamberg und Homburg -, mit welchen Veränderungen innerhalb des PS-Bereichs diesen Herausforderungen begegnet werden kann. Bisher wohl ohne nennenswerte Ergebnisse. "Nach den vielen Gesprächsrunden mit dem Bereichsvorstand haben wir nicht den Eindruck, dass es den ernsten Willen gibt, eine faire Lösung zu finden", schrieben die Betriebsräte mehrerer Standorte und des Gesamtbetriebsrats in einer gemeinsamen Erklärung an die Mitarbeiter, die unserer Redaktion vorliegt. Das einzige Interesse der Unternehmensseite bestehe darin, die Arbeitszeit pauschal auf 30 Stunden ohne Entgeltausgleich abzusenken. "Wir sollen als Beschäftigte die Lasten und Kosten der Transformation alleine tragen."

"Gegeneinander ausgespielt"

Und die Kritik geht noch weiter. Die Standorte würden gegeneinander ausgespielt und erpresst, heißt es in der Erklärung. Es würden dem jeweiligen Betriebsrat Zukunftsprojekte wie die Brennstoffzelle angeboten, die es aber nur gebe, wenn zugleich die Belegschaft auf Entgelt verzichte. "Greift der Standort nicht zu, werden die Produkte dem nächsten Standort angeboten", kritisieren die Betriebsräte. "Auch unser Ziel ist es, die Zukunft unserer Standorte zu sichern", sagte dazu eine Bosch-Sprecherin auf Anfrage. Das gehe aber nur, wenn die Wettbewerbsfähigkeit sichergestellt sei. "Wir werden den Dialog mit den Arbeitnehmervertretungen fortsetzen, um gemeinsam zu konstruktiven Lösungen zu kommen."