Seit Montag, 6. Oktober, ist die Pfisterstraße aus Richtung Berliner Ring gesperrt. Das führt zu einigen Behinderungen in Bamberg. Längere Wartezeiten, Wendemanöver in Sackgassen und Busverspätungen sind die Folge.
Erster Tag einer Baustelle: Geduld ist gefragt. "Drei bis vier Minuten", ruft ein Arbeiter aus einem kleinen Laster heraus. Drei bis vier Minuten hätten er und sein Kollege gebraucht, um vom Bahnhof bis hierher zu kommen. Hier, das ist in der Schwarzenbergstraße am Atrium Richtung Pfisterbrücke. Da steht der kleine Lkw an diesem Montagmorgen. Normalerweise kommt man in nicht mal einer halben Minute hier durch. Aber heute ist alles anders. Auch auf der Gegenfahrbahn staut sich der Verkehr. Dort reiht sich Stoßstange an Stoßstange. Einige Fahrer nehmen es gelassen hin, andere hupen und sind ungeduldig.
Kunigundenruhstraße auch dicht Der Pfisterberg ist derzeit halbseitig aus Richtung Berliner Ring gesperrt. Hier wird die Fahrbahn bis Ende Oktober erneuert, die dann sicherer für Fahrrad- und Autofahrer werden soll
(wir berichteten).
So etwas geht nicht ohne Behinderungen: Die Stadt Bamberg bat deshalb um Verständnis für die unvermeidlichen Belästigungen während der Bauzeit. Am ersten Tag bedeutet das: Aus Richtung Berliner Ring staut es sich teilweise bis zur Schildstraße, wo die Polizei ihren Sitz hat. Das hat Oliver Glodeck, der für den Sachbereich Verkehr bei der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt zuständig ist, beobachtet.
"Im Großen und Ganzen hat es sich in Grenzen gehalten", sagt der Polizist. Viele einheimische Autofahrer seien auf die Einschränkungen vorbereitet gewesen. Für Andere, die hier durchfahren mussten, waren die Behinderungen erheblich: Zum Beispiel für die Busfahrer der Stadtwerke. Wie Sprecherin Astrid Rosenberger sagt, sei es zu Verspätungen von bis zu 25 Minuten gekommen. Das habe die Linie 920 betroffen, die zum Bambados fährt. Im Laufe der Woche rechnen die Fahrer mit einer Entspannung. Sie hoffen zumindest, dass sich die übrigen Verkehrsteilnehmer eine Umfahrung der neuralgischen Stelle suchen.
"Die Pfisterstraße ist schon wichtig", sagt Rosenberger. Das bestätigt Polizist Glodeck: Es sei eine der Hauptschlagadern für den Verkehr aus dem Bamberger Osten. "Der Autofahrer denkt inzwischen mit", findet Glodeck. In der letzten Zeit habe es einige Baustellen gegeben. Da lernten die Autofahrer schnell dazu. Aber manchmal stellt sich die Praxis anders dar: Bei Oliver Glodeck hat sich aufgrund der vielen Autofahrer, die in die Kunigundenruhstraße ausweichen wollten, ein Anwohner per Telefon gemeldet. Er wies darauf hin, dass ein Hinweisschild fehle, denn die Kunigundenruhstraße ist wegen Bauarbeiten eine Sackgasse. Viele wollten vom Bahnhof kommend hier durchfahren. Doch: Pustekuchen. Hier gab es kein Durchkommen. Später wurde ein Schild mit dem Hinweis auf die gesperrte Durchfahrt angebracht.
Stadt: ausreichend informiert Claus Reinhardt, Sprecher des städtischen Baureferats, findet, dass im Vorfeld der Baustelle ausreichend Informationen gegeben wurden. Doch: "Sie können machen, was sie wollen: Die ersten Tage sind immer extrem." Eine Anregung nimmt er jedoch auf: Zukünftig könnte man ein Schild aufstellen, das auf den Baubeginn hinweist.
...es ist auch noch Sperrmüll am Pfisterberg! Die Autos mit PL-Kennzeichen blockieren jetzt auch noch den Rest der Straße.
Ja geht´s noch??? Wer ist für diese grandiose Fehlleistung verantwortlich? In der freien Wirtschaft hätte man den "Planer" schon längst entlassen.
"Hier wird die Fahrbahn bis Ende Oktober erneuert, die dann sicherer für Fahrrad- und Autofahrer werden soll (wir berichteten)", heißt es im Beitrag.
Gerade für Radfahrer wird es eben nicht sicherer, sondern um ein erhebliches Maß gefährlicher. Sie werden durch den geplanten sogenannten "Schutzstreifen" angehalten, viel zu dicht an den parkenden Kraftfahrzeugen vorbeizufahren - eine u. U. tödliche Gefahr, wie sich vor einiger Zeit in Gaustadt gezeigt hatte.
Radler, die sich darauf berufen, daß die markierte Spur keinesfalls einen benutzungspflichtigen Sonderweg darstellt, und den erforderlichen Seitenabstand (lt. Rechtsprechung 0,8 bis 1,5 m) einhalten, werden erfahrungsgemäß des öfteren von regelunkundigen Autofahrern durch Hupen, Schimpfen, Abdrängen und Ausbremsen gemaßregelt werden.
Zudem wird der vorgeschriebene Überholabstand von - gemäß Rechtsprechung - 1,5 bis 2,0 m von Kraftfahrern wesentlich seltener, eher fast nie, eingehalten, wenn sich die Radfahrer auf einer eigenen Spur bewegen. Auch das bedingt ein nicht zu unterschätzendes Risiko.
Das Ganze befindet sich dazu noch auf einer Gefällstrecke mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h, in der es keinerlei Verkehrsbeeinträchtigung bedeutete, wenn die Kraftfahrzeuge hinter den Radfahrern blieben. Vor der jüngsten Novelle der Straßenverkehrs-Ordnung wäre die Maßnahme - wie auch jede benutzungspflichtige Radverkehrsanlage, für die das weiterhin gilt - an dieser Stelle nicht einmal zulässig gewesen. Doch das Erfordernis, bei Anlage eines sogenannten "Schutzstreifens" eine das normale Maß erheblich übersteigende Gefahrenlage nachzuweisen und zu entschärfen, wurde aus der StVO gestrichen.
Die fachlichen Bedenken sind der Verkehrsbehörde ebenso bekannt wie der Presse. Doch während die eine sich kaltlächelnd darüber hinwegsetzt, befindet es der FT nicht für nötig, sie auch nur zu erwähnen.
Ich weiß ja nicht, was das für die Stadt heißt, aber wenn ich mittwochs eine Pressemeldung rausgebe, die vielleicht am Donnerstag in der Presse erscheint, wo der Freitag dann Feiertag ist, dann ist das nicht ausreichend. Zumal wahrscheinlich einige die kurze Woche genutzt haben, um was anderes zu tun, als Zeitung zu lesen.
Warum wird eine solche Hauptverkehrsachse überhaupt außerhalb der Sommerferien bearbeitet? Ich habs zufällig mitbekommen und habe den Bereich weiträumig umfahren, aber ich denke, beim nächsten Mal muss mindestens 14 Tage vorher großflächig mit Schildern darauf hingewiesen werden.
Aber so ist es in Bamberg, weder ein vernünftiges Verkehrsleitsystem noch eine vernünftige Verkehrsplanung werden vorangetrieben, das fällt immer wieder auf. Schade eigentlich, hier könnte wesentlich mehr geschehen.
PS: Noch als Hinweis aus dem Artikel hier im FT am 1.10.: vom 27.10. bis 31.10. ist die Pfisterstr. komplett ! gesperrt.
Pfisterstraße gesperrt UND Kunigundenruhstraße gesperrt - ja geht´s noch? Seit heute früh Blechlawinen auf den Ausweichrouten Schwarzenbergstraße, Brennerstraße, Pödeldorfer Straße, auch am Abend noch wie früh, Busse kommen nicht mehr durch. Warum macht man die Einbahnstraße der Baustelle Pfisterstraße nicht in die andere Richtung???
Da hat die Stadt in den Sommerferien sechs Wochen Zeit, die Baustelle zu Ende zu bringen, aber keine Schaufel bewegt sich. Aber jetzt, wenn alle wieder arbeiten müssen.
Ich sag nur: "Wo iss´n des Hirn???"