Wetter-Chaos in Franken: Massiver Regen, Hochwasser - Menschen müssen gerettet werden
Autor: Stefan Lutter, Strahinja Bućan, Stefan Schoder, Agentur dpa
Franken, Mittwoch, 22. Mai 2024
In Franken wütete Unwetter mit Starkregen am Dienstag und Mittwoch. Ein Schwerpunkt lag im Raum Bamberg und Forchheim, Unfälle ereigneten sich auf der A9 und A72 und in weiteren Regionen wie der Hersbrucker Schweiz waren die Feuerwehren gefragt.
- Franken im Unwetter-Chaos: Hier gab es Einsätze
- Schwerpunkt Bamberg: Menschen in Autos gefangen
- Gerölllawine im Kreis Forchheim, 46 Alarme bei ILS Schweinfurt
- Aquaplaning-Unfälle auf A9 und A72 bei Hof
- Landwirte kommen Feuerwehren bei Hersbruck zu Hilfe
Starkregen hat am Dienstagabend (21. Mai 2024) in Bamberg und anderen Orten in Franken zu Überflutungen und Hochwasser geführt, es gab wetterbedingte Unfälle, Probleme im Zugverkehr und sogar eine Gerölllawine im Kreis Forchheim. An manchen Flüssen gab es Ausuferungen der Meldestufen 1 bis 2, wie an der Fränkischen Saale. Seit Dienstagnachmittag hatten Unwetterwarnungen für zahlreiche Regionen gegolten, am frühen Abend gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) auch Warnungen vor Starkregen aus. Letztlich kam es in Oberfranken laut einem Polizeisprecher zu über 60 witterungsbedingten Einsätzen. Die Region Bamberg war einer der fränkischen Schwerpunkte. Betroffen war unter anderem die Unterführung in der Geisfelder Straße in Bamberg. Augenzeugen berichteten gegen 19.20 Uhr von steckengebliebenen Autos in der Unterführung und einem Feuerwehr-Einsatz.
Überflutungen in der Stadt und im Kreis Bamberg
Es spielten sich dramatische Unwetter-Szenen in der Stadt Bamberg ab: Ein Ehepaar war in seinem schwimmenden Auto gefangen. Keller und Gärten wurden überflutet, die Feuerwehr kam nicht hinterher. Zahlreiche Menschen mussten sich zunächst selbst helfen.
Im Landkreis Bamberg suchte das Unwetter zahlreiche Gemeinden heim. Die Feuerwehr gibt den Überblick: Diese Orte im Kreis Bamberg waren besonders betroffen. Der Bahnhof in Strullendorf wurde plötzlich zur Hochwasser-Falle. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich dort Passagiere.
Auch der Zugverkehr im Landkreis Bamberg war durch die starken Regenfälle beeinträchtigt. In Hirschaid lief laut der Deutschen Bahn die Unterführung am Bahnhof voll, weshalb der Einstieg Richtung Bamberg nicht mehr möglich war. Die Züge in Richtung Norden hielten deshalb nicht mehr in Hirschaid. Laut Polizei gab es in Oberfranken rund zehn witterungsbedingte Unfälle, bei denen jedoch niemand schwer verletzt wurde.
Nicht nur Kreis Bamberg betroffen - Regen löst in Gößweinstein Gerölllawine aus
Doch nicht nur der Landkreis Bamberg hatte mit den Wassermassen zu kämpfen. In Gößweinstein im Nachbarlandkreis Forchheim war laut News5 vor allem die St2185 - auch Gößweinsteiner Berg genannt - betroffen. "Die Wetterlage hat sich in den Jahren verändert", erklärt der Kommandant gegenüber inFranken.de.
Durch den starken Regenfall floss dort nicht nur eine enorme Wassermenge den Berg hinunter. Das Wasser brachte auch Geröll mit sich, das sich auf der Straße verteilte, sodass für Autos kein Vorankommen mehr möglich war.