Nach dem schweren Gewitter, das am Samstagabend und auch noch in der Nacht auf Sonntag in Franken tobte, berichten Polizei und Feuerwehr von zahlreichen Unfällen. Bei einer Firmenfeier wurden zwölf Menschen verletzt, als Gegenstände umherwirbelten.
Update vom 16.07.2023, 12.10 Uhr: Umgestürzte Bäume und abgedeckte Dächer bei Unwetter
Schwere Unwetter haben in der Nacht von Samstag auf Sonntag (16. Juli 2023) in Teilen Frankens gewütet: Der DWD hatte bereits vorsorglich vor Gewittern, Starkregen und Hagel gewarnt, am späten Nachmittag donnerte und blitzte es dann tatsächlich ordentlich. Im Landkreis Bamberg war die Feuerwehr im Dauereinsatz, auch im Raum Erlangen rückten die Einsatzkräfte mehrmals aus. Im Bamberger Wilde-Rose-Keller richtete ein umgestürzter Baum Schaden an.
Im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim hatte der Sturm ebenfalls erhebliche Folgen: In Gutenstetten fand gerade eine Firmenfeier im Freien statt, als das Unwetter aufzog. Mehrere aufgestellte Sonnenschirme und Pavillons wurden umher geweht und verletzten insgesamt zwölf Personen. Einer der Gäste wurde hierbei lebensgefährlich verletzt, sodass er mit dem Rettungshubschrauber in ein nahegelegenes Klinikum zur weiteren ärztlichen Versorgung geflogen werden musste. Die restlichen elf Personen wurden leicht verletzt. Es entstand ei Sachschaden in Höhe von rund 15.000 Euro.
Das Unwetter zog vom Bereich Markt Bibart in Richtung Uehlfeld, wie die zuständige Polizeiinspektion berichtet. Dabei stürzten zahlreiche Bäume auf Straßen, weshalb die örtlichen Feuerwehren zur Räumung ausrückten. Bei einem Verkehrsunfall fiel ein großer Ast auf ein fahrendes Auto herab, am Wagen entstand dadurch ein erheblicher Schaden in Höhe von rund 10.000 Euro. Der 74-jährige Fahrer blieb unverletzt. In Uehlfeld deckte der starke Wind sogar ein Dach ab, in Diespeck und Dachsbach fielen jeweils Bäume auf Hausdächer.
Erstmeldung vom 16.07.2023, 8.50 Uhr: Gewitter wütet in Franken - Bamberger Wirt hört auf einmal lauten "Schlag"
Die Bamberger Feuerwehr war am Samstag gerade mit Löscharbeiten bei einem Waldbrand in Pettstadt beschäftigt, als das Unwetter über den Landkreis polterte. Das kurze, heftige Gewitter hatte einige Einsätze im Bamberger Stadtgebiet zur Folge, berichtet Oliver Eßel, Pressesprecher der Feuerwehr Bamberg, im Gespräch mit News5. Der größte Einsatz habe im Wilde-Rose-Keller stattgefunden, wo ein etwa 20 Meter hoher Baum umkippte und auf ein Wohnhaus stürzte.
Baum stürzt in Wilde-Rose-Keller in Bamberg um und trifft Haus
"Vorbildlich war, dass der Wirt zu Beginn des Unwetters seinen Garten geräumt hat, was nicht unbedingt alle Gäste sofort befolgt haben oder mit Unverständnis reagiert haben", beschreibt Eßel die Situation. Als der Baum fiel, war der Garten aber leer, sodass niemand verletzt wurde. Die Löschgruppe Kaulberg, die mit etwa 20 Einsatzkräften vor Ort war, zerlegte den Baum anschließend. Die Bewohner des betroffenen Hauses konnten somit wieder in das Gebäude zurückkehren. Laut dem Feuerwehrsprecher gab es auch Einsätze in der Gartenstadt, Innenstadt, der Unteren Sandstraße sowie im Berggebiet.
Gastronom Tobias Konrad, der gemeinsam mit seiner Frau den Wilde-Rose-Keller am Oberen Stephansberg betreibt, hatte die Unwetterwarnungen bereits den Tag über verfolgt. "Wir haben dann vorsorglich bei leichten Sturmanzeichen den Keller geräumt und die Gäste gebeten, das Gelände zu verlassen." Der Ausschank und die Küche wurden geschlossen.
Dann kam es auch schon zum Unfall: "Etwa eine Viertelstunde später haben wir einen Schlag gehört, als die Buche auf unser Einfamilienhaus gekracht ist." Ein Gutachter werde sich den entstandenen Schaden noch ansehen müssen. Dem ersten Eindruck nach seien aber die Dachgaube, die Dachrinne und Ziegeln beschädigt worden, sagt Konrad. "Das wird sicherlich ein kleiner, fünfstelliger Betrag sein." Der Wilde-Rose-Keller zählt zu den bekanntesten Biergärten Bambergs.
Unwetter im Raum Erlangen: Löwenbräu-Bierkeller muss geräumt werden
Am frühen Samstagabend kam es auch im Landkreis Erlangen-Höchstadt zu mehreren Einsätzen, die durch das Unwetter ausgelöst wurden. Umgestürzte Bäume und umherfliegenden Verkehrsschilder hielten die Feuerwehr auf Trab, wie die Polizeiinspektion Höchstadt meldet. In Adelsdorf/Neuhaus stürzte aufgrund des Sturms auf dem Gelände des Bierkellers "Löwenbräu" ein Baum um. Durch herabfallende Äste wurden hier zwei Gäste leicht verletzt, einer von ihnen erlitt eine Kopfplatzwunde, der andere Schürfwunden am Oberarm. Beide wurden vom Rettungsdienst versorgt.
Zudem wurden mehrere abgestellte Fahrräder und E-Bikes beschädigt. Der Sachschaden wird auf rund 8000 Euro geschätzt. Zum Zeitpunkt der Aufnahme hielten sich noch circa 150 Gäste auf dem Bierkeller auf, welcher dann durch die eingesetzten Polizeibeamten geräumt wurde. Eine Überprüfung des umgestürzten Baumes ergab, dass dieser augenscheinlich "gesund" war, sodass hier ein Fehlverhalten des Waldbesitzers ausgeschlossen werden kann, erklärt die Polizei.
Auch in Röttenbach wurden Verkehrsschilder umgeweht, wodurch ein geparktes Auto beschädigt wurde. Weiterhin wurde auf einem Fest in der Nähe der Grundschule ein Zelt umhergewirbelt und traf dabei eine Frau. Diese erlitt leichte Schnittwunden und wurde ebenfalls vom Rettungsdienst medizinisch versorgt. Der entstandene Sachschaden beträgt etwa 500 Euro.
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