Großer Brand im Landkreis Bamberg - Feuerwehr berichtet über "Tortur"

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Zwischen Strullendorf und Bamberg brach auf einem Feld ein Brand aus, das Feuer griff auch auf ein angrenzendes Waldgebiet über. Die Feuerwehr Bamberg berichtet von hohen Temperaturen, die den Einsatz zu einer "Tortur" machten.

Ein Getreidefeld nordwestlich von Strullendorf geriet in Brand, berichtet die Kreisbrandinspektion Bamberg in einer Pressemitteilung. Das Feuer griff auch auf das angrenzende Waldgebiet über. Erst wenige Stunden zuvor waren mehrere Hektar einer Freifläche bei Burgebrach abgebrannt.

"Die Rauchentwicklung war bereits aus mehreren Kilometern Entfernung [...] sichtbar", heißt es. 19 Feuerwehren mit etwa 180 Einsatzkräften, Rettungsdienst mit etwa 20 Kräften, SEG-Verpflegung mit etwa 80 Kräften sowie 6 Polizeibeamte und der Polizeihubschrauber "Edelweiß" seien im Einsatz gewesen. Die Kreisbrandinspektion und die Feuerwehr Bamberg berichten von einer "extremen körperlichen Belastung", die den Einsatz zu einer "Tortur" gemacht habe. 

Feuer zwischen Strullendorf und Bamberg fordert knapp 300 Einsatzkräfte

Der Alarm sei am Samstag (15. Juli 2023) um 14.39 Uhr bei der Feuerwehr eingegangen, erklärt Kreisbrandinspektor Jörg Raber im Gespräch mit inFranken.de. Aufgrund starken Windes habe das Übergreifen des Feldfeuers auf das Waldgebiet nicht verhindert werden können, heißt es in der Mitteilung. 

Mehrere Feuerwehren versuchten, den Brand zu löschen: "Die Wasserversorgung wurde mittels vier Tragkraftspritzen aus dem angrenzenden Main-Donau-Kanal sowie durch Güllefässer sichergestellt." Insgesamt brannten etwa 3 Hektar Getreidefläche sowie 2 Hektar Waldfläche. 

Der Schiffsverkehr auf dem Main-Donau-Kanal habe eingestellt werden müssen, da sich der Brand im Waldgebiet schnell ausbreitete. Eine "zunehmende Windintensität" habe dazu geführt, dass das Feuer über den Main-Donau-Kanal sprang, was einen zusätzlichen Waldbrand ausgelöst habe.

Hohe Temperaturen belasten Einsatzkräfte "extrem"

"Angesichts der extremen körperlichen Belastung, verstärkt durch eine Temperatur von 37 Grad, wurde die Schnelleinsatzgruppe Verpflegung des Sanitätsdienstes zur Versorgung der Einsatzkräfte hinzugezogen", so die Kreisbrandinspektion in der Pressemitteilung. "Erschöpfte Einsatzkräfte" hätten durch "frisches Personal" ersetzt werden müssen.

Landrat Johann Kalb (CSU) habe sich gegen 18 Uhr vor Ort ein Bild von der Einsatzstelle gemacht und sich bei den Einsatzkräften "für ihre professionelle und herausragende Arbeit" bedankt. In Anbetracht einer angekündigten Unwetterwarnung, die für 19.15 Uhr Unwetter für das Gebiet Strullendorf prognostiziert habe, sei um 18.45 Uhr entschieden worden, die Löschmaßnahmen zu beenden und den sofortigen Abbau einzuleiten. Der Regen habe daraufhin die letzten Glutnester gelöscht. Alles in allem habe der Einsatz etwa fünf Stunden angedauert.

"Zur Luftraumerkundung sowie zur Sichtung potenzieller Glutnester" sei die Drohne der Feuerwehr Frensdorf eingesetzt worden. Weitere Nachrichten aus Bamberg und Umgebung kannst du in unserem Lokalressort nachlesen. Ein Bierkeller in Bamberg wurde ebenfalls von dem Unwetter heimgesucht.

Vorschaubild: © Aero-Club Bamberg / Luftbeobachter Oberfranken II; Kreisbrandinspektion Bamberg