Das Projekt "Kul(tur) Kids" ist in Bamberg offiziell an den Start gegangen. In der Volksschule Gaustadt fanden sich dabei die neun Tandems von Studenten und Schülern.
"Kul sein kann nur, wer sich auskennt!", erklärt Annette Pöhlmann-Lang, Leiterin des Projektes "Kul(tur) Kids". Schüler und Schülerinnen der Klassen 3 bis 6 werden nun von Studentinnen der Otto-Friedrich-Universität Bamberg dabei unterstützt, kul - sprich: cool - zu sein: sich in Bamberg auszukennen, sich im Umgang mit der deutschen Sprache sicher zu fühlen.
Projekt "Kul(tur) Kids" "Kul(tur) Kids" ist ein Projekt zur Sprach- und Kulturförderung des Teilstudienganges "Didaktik des Deutschen als Zweitsprache" (DiDaZ) in Kooperation mit der Volksschule Gaustadt. Das Projekt richtet sich an Schüler und Schülerinnen, die Deutsch als Zweitsprache erlernt haben oder noch erlernen - schließlich haben Kinder mit Migrationshintergrund in der Schule häufig nur aus einem Grund Probleme: weil sie die deutsche Sprache nur unzureichend beherrschen.
Im Rahmen
des Kul-Kids-Projektes werden die teilnehmenden Kinder ein Schuljahr lang, bis Ende Juli 2013, individuell von einem studentischen Mentor des Faches DiDaZ betreut. Bei wöchentlichen Treffen werden ab sofort verschiedene soziale und kulturelle Aktivitäten ausprobiert, wie beispielsweise Kinobesuche oder Stadtrundgänge. Neben dieser mündlichen Förderung der Ausdrucksweise werden die Kinder mit ihren Mentorinnen auch ein Tagebuch schreiben - die schriftliche Ausdrucksweise soll nämlich auch gefördert werden.
Unterstützt wird das Kul-Kids-Projekt durch den Migrationsbeirat der Stadt Bamberg, die Stadtwerke Bamberg, die Kulturtafel Bamberg und die Don Bosco-Jugendstiftung.
Bei der offiziellen Vorstellung des Projektes und seiner Ziele wurde Projektleiterin Annette Pöhlmann-Lang durch Oberbürgermeister Andreas Starke, Lehrstuhlinhaber Ulf Abraham und Susanne Dörfler, Konrektorin der Volksschule Gaustadt, unterstützt.
Höhepunkt der Auftaktveranstaltung war aber nicht die Vorstellung des Projektes selbst sondern natürlich das Zusammenfinden der studentischen Mentorinnen und ihrer neuen Schützlinge.
Zusammenfinden der Tandems Jeder Projekt-Teilnehmer, sowohl Schüler als auch Studenten, bekam eine halbe Postkarte. Aufgabe war es dann, denjenigen zu finden, der das passende Stück zur Vervollständigung hatte. Mit dem richtigen Gegenstück war dann direkt der Mentor beziehungsweise der Schützling gefunden.
Anschließend zogen die insgesamt neun Tandems sich erst einmal zu einem ersten kurzen Kennenlernen zurück.
Eines der neun Tandems bilden Elisa und Malik. Eine (noch) fremde Kultur und Sprache gemeinsam mit dem Kind kennenzulernen und dem Kind zeigen, dass es etwas kann, was der Mentor selbst nicht kann: Das ist für die 23-jährige Grundschullehramt-Studentin Elisa Annacker einer der wichtigsten und spannendsten Aspekte. Zusammen mit dem neun Jahre alten Malik möchte sie außerdem Spaß haben, die deutsche Sprache spielerisch lernen und nicht in langweiligen Nachhilfestunden. Die Vorfreude ist der Studentin anzumerken.
Die Erwartungen der übrigen Teilnehmer, welche auf einem Plakat festgehalten wurden, sind ähnlich ausgerichtet: Spaß, Neues kennenlernen, Spiele, viele Erlebnisse haben, Bamberg erkunden.
Auch dafür gibt es aber Regeln: Termine müssen eingehalten oder zumindest rechtzeitig abgesagt werden, das Tagebuch muss zuverlässig geführt werden und bei Problemen sollte man sich an die Mentorin oder an die Klassenlehrerin wenden. Noch bevor sie ihre studentischen Mentorinnen gefunden hatten unterschrieben die Dritt- bis Sechstklässler symbolisch einen "Vertrag" mit diesen Regeln.